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Foto: Johanna Weber

Buchvorstellung: Zur Rolle von UN-Gesellschaften in Deutschland

An der Juristischen Fakultät der Universität Potsdam wurden zwei Bücher vorgestellt, die sich mit der Rolle von UN-Gesellschaften in Deutschland beschäftigen. Herausgeber und Autoren diskutierten mit Interessierten über Zeitgeschichte und über die Bedeutung der UNO-Forschung.

Foto: Johanna Weber

Norman Weiß / Nikolas Dörr (Hrsg.): Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN). Geschichte, Organisation und politisches Wirken, 1952-2017, Baden-Baden: Nomos, 2017

Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) setzt sich seit 1952 für die Vereinten Nationen ein. Sie informiert, berichtet und wirbt. Doch was heißt das genau und was wird dadurch bewirkt? Diesen Fragen geht der Sammelband zum 65-jährigen Bestehen der Gesellschaft in sechs Beiträgen aus unterschiedlichen fachlichen und generationellen Perspektiven nach. Auf diese Weise fließen politikwissenschaftliche, rechtswissenschaftliche, journalistische und historische Expertise in den Sammelband ein. Den Herausgebern erscheint diese interdisziplinäre Herangehensweise nötig, um das breite Spektrum einer Organisation wie der DGVN umfassend darstellen und analysieren zu können. Damit schließt die Publikation eine Forschungslücke und leistet darüber hinaus einen Beitrag zur politischen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Klaus Hüfner (Hrsg.): Kalter Krieg zwischen den beiden deutschen UN-Gesellschaften 1952-1968, Berlin: Frank & Timme, 2017

Die Geschichte der beiden 1952 und 1954 gegründeten deutschen UN-Gesellschaften ist von Konkurrenz geprägt. Inmitten des Kalten Krieges konzentrierte sich die "Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen" der Bundesrepublik Deutschland, assoziiertes Mitglied der Weltföderation der UN-Gesellschaften (WFUNA) seit 1953, darauf, eine solche Mitgliedschaft für die "Liga für die Vereinten Nationen in der DDR" zu verhindern. Dieser Kampf dauerte 14 Jahre lang und dominierte die von den jeweiligen Regierungen gesteuerte Arbeit der beiden UN-Gesellschaften. Die Autoren stellen die Auseinandersetzungen aus der Sicht beider Seiten dar und betten sie in den allgemeinpolitischen Rahmen ein. Dabei beleuchten sie auch die Rolle der WFUNA. Der abschließende Vergleich der beiden UN-Gesellschaften umfasst auch die Phase bis zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten.