Zum Hauptinhalt springen

Forschung zu GeoBreakouts

Eine empirische Studie zur Untersuchung der in den GeoBreakouts integrierten Spiel- und Aufgabenformate zum Umgang mit doppelter Komplexität bei Nachhaltigkeitsthemen und der Förderung der BNE-Kompetenzen (Erkennen - Bewerten - Handeln).

In Edu-Breakouts lösen Schüler*innen in einer vorgegebenen Zeit verschiedenste Aufgaben und Rätsel und entschlüsseln Codes. Diesem Grundprinzip folgend müssen eindeutig definierte Codes erspielt werden. Das schränkt die Komplexität und Offenheit der Aufgaben ein, was im Widerspruch zum systemischen Charakter der Geographie steht (DGfG 2020). Die GeoBreakouts erweitern das Format der Escape Games, sodass es über ein einfaches Abfragen von Fachwissen und eine richtig-falsch-Dichotomie hinausgeht und zielen im besonderen Maße darauf ab den Umgang mit doppelter Komplexität bei Nachhaltigkeitsthemen zu fördern (Ohl 2018). Dabei bezieht sich die Komplexität sowohl auf die Darbietung und Bearbeitung der Fachinhalte also auch auf die zu treffenden werteorientierten Entscheidungen im Sinne einer ethischen Komplexität (ebd.). Mit dem Spielformat geht darüber hinaus eine situationsbedingte Komplexität einher, die sich in der Anwendung vielfältiger Kompetenzen, kommunikativer Aushandlung, Teamarbeit als auch in der Verarbeitung multipler Medien im Spielgeschehen zeigt (Hawlitschek 2013; Uhlenwinkel 2013).

In einem Design-Based-Research-orientierten Forschungsdesign wurden die GeoBreakouts in einem zyklischen Verfahren (Entwicklung – Umsetzung – Analyse) mehrfach in der Schulpraxis erprobt und weiterentwickelt (Feulner et al. 2021).

Im Rahmen einer Forschungswoche an der Universität Potsdam im Juli 2022 konnten 16 Spielgruppen begleitet beforscht werden. Es galt Kenntnisse über den Umgang der Lernenden sowohl mit der Komplexität von Nachhaltigkeitsthemen als auch der situationsbedingten Komplexität des Spielens zu gewinnen. Es erfolgte eine empirische Erhebung in Form von teilnehmender Beobachtung, Audioaufnahmen der Aushandlungsprozesse der Spielgruppen im Spielgeschehen sowie eine Auswertung der im Spiel entstandenen Produkte (verschiedene schriftliche sowie mündliche Bewertungen unterschiedlicher Sachlagen). Es schließt sich eine qualitativ-inhaltsanalytische Datenauswertung an.

Mit der Triangulation der erhobenen Daten ist das Ziel verbunden, die Wirksamkeit der im GeoBreakout angelegten Aufgabenformate hinsichtlich ihres Beitrags zum Umgang mit fachlicher, ethischer sowie situationsbedingter Komplexität zu untersuchen.