Skip to main content

Auf nach Ghana! – Tag 8/9: Natur pur

Potsdamer Studierende auf einem Field Trip in Westafrika

Kakum Nationalpark: Ein Teil der Hängebrücken im Kakum Nationalpark
Stingless Bee Farm: Eine Wabe des Bienenstocks, aus dem wir direkt den Honig probieren
Markt in Cape Coast: Der große Markt in Cape Coast mit weitreichendem Angebot
Bananenpflanze: Eine einheimische Bananenpflanze mit noch unreifen Früchten
Pineapple Farm: Der Ausblick über einen Teil der Ananasplantage und die wunderschöne Natur in der Abendsonne
Photo : Pia Muhlack
Kakum Nationalpark: Ein Teil der Hängebrücken im Kakum Nationalpark
Photo : Jasmine Grosse
Stingless Bee Farm: Eine Wabe des Bienenstocks, aus dem wir direkt den Honig probieren
Photo : Cora Damaschke
Markt in Cape Coast: Der große Markt in Cape Coast mit weitreichendem Angebot
Photo : Marissa Kilian
Bananenpflanze: Eine einheimische Bananenpflanze mit noch unreifen Früchten
Photo : Marissa Kilian
Pineapple Farm: Der Ausblick über einen Teil der Ananasplantage und die wunderschöne Natur in der Abendsonne

Tag 8: Kakum Nationalpark und Stingless Bee Farm

Nachdem wir gestern mit unseren Research Projekts verbracht haben, geht es heute früh los – in den Kakum Nationalpark, eine grüne Oase, die wir nach einer halbstündigen Busfahrt erreichen. Vor Ort entscheiden wir uns für den Canopy Walk und eine kleine, geführte Wanderung durch den Regenwald. Der Canopy Walk führt uns über sieben Hängebrücken, die sich zwischen 10 und 40 Meter über dem Boden befinden. Unsere Beine zittern, aber die Aussicht in die dichte, grüne Weite ist atemberaubend. Während der geführten Wanderung lernen wir verschiedene einheimische Bäume kennen und erfahren, welchen enormen Nutzen sie den Menschen bringen. So liefern viele Baumarten bis heute medizinische Rohstoffe für die Bevölkerung. Besonders beeindruckt sind wir von den Geräuschen im Regenwald. Wir hören verschiedene Vogelarten und Zikaden, den Wind durch die Blätter rauschen und hier und da ein Knacken im Unterholz. Das dichte und vielfältige Grün, in dem wir für uns unbekannte Bäume, Lianen und einige Krabbeltiere entdecken, ist eine gänzlich neue Erfahrung.

Im Anschluss besuchen wir eine Bienenfarm (Stingless Bee Fram), die ausschließlich nicht stechende Arten beheimatet. Von einem freundlichen Mitarbeiter erhalten wir eine informative Einführung in die vier Bienenarten, die auf der Farm leben. Wir erfahren viel über ihre jeweiligen Besonderheiten und woran die Arten zu erkennen und zu unterscheiden sind. Zudem lernen wir, dass auch die Erzeugnisse der Bienenfarm in der Medizin verwendet werden. Die Farm schickt ihre Produkte z.B. an ein Krankenhaus in der Stadt Kumasi. Nach der Einführung bestaunen wir einen Bienenstock, der extra für uns geöffnet wird und probieren Honig direkt aus der Wabe. Am späten Nachmittag kehren wir in die Unterkunft zurück und sind von der Hitze des Tages erschöpft.

Tag 9: Besuch des Markts in Cape Coast und auf den Spuren einer Ananasfarm

Am neunten Tag entscheiden wir uns, nach Cape Coast zu fahren und einen großen Markt zu besuchen. Auf den Straßen dorthin drängen sich bereits Autos und Fußgänger. Auf dem Markt werden diverse Waren wie Obst, Gemüse, Fisch, Kleidung, Schmuck, Hygieneartikel und Haushaltswaren angeboten. Die Gerüche und die engen, überfüllten Gassen sind überwältigend für uns. Die Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf unsere Anwesenheit. Einige begrüßen uns freudig und laden dazu ein, ihre Ware zu betrachten. Andere jedoch schauen uns skeptisch und abwertend an und wir werden gefragt, was wir auf dem Markt tun. Wir fühlen uns nicht überall willkommen. Mit gemischten Gefühlen treten wir den Rückweg an und tauschen uns über das Erlebte aus.

Doch nach einer kurzen Mittagspause im Hotel beginnen wir freudig unser Nachmittagsprogramm: Es steht ein Besuch auf einer Ananasplantage in Ankwanda an. Wir starten die als halbstündig angekündigte Tour quer durch das Dorf und begeben uns immer weiter in das Hinterland. Schnell erreichen wir enge, verschlungene und zugewachsene Pfade mit hüfthohen Gräsern, Palmen und verschiedenen Pflanzen. Unser Tourguide zeigt uns, wie verschiedene Früchte angebaut und genutzt werden. Wir sehen eine einheimische Bananenstaude, einen Cashewbaum, Orangenbäume und eine leuchtend rote, pelzige Frucht, die früher als Zahnbürste verwendet wurde. Nachdem wir eine halbe Stunde zügig durch den Dschungel marschiert sind, erreichen wir die ersten Ananasfelder. Der Guide erklärt, dass es verschiedene Arten für den Anbau gibt und inwiefern diese sich unterscheiden. Die Tour führt uns immer tiefer in die Natur und gibt wunderschöne Blicke über das Land bei Sonnenuntergang preis. Leider verlaufen wir uns, und der Weg durch das dornige Gestrüpp und quer über die spitzen Ananasblätter wird zunehmend wilder und anstrengender. Als wir nach 2,5 Stunden und um einige Kratzer reicher erschöpft auf die Straße treten, freuen wir uns auf eine Dusche und das Abendessen. So mussten wir auf die harte Tour lernen, dass die Uhren in Ghana anders laufen. Als Reaktion auf unseren Unmut sagt unser Guide mit einem breiten Lächeln im Gesicht: „That’s Ghanaian time!“

 

Zur Übersichtsseite des Reisetagebuchs „Unterwegs in Ghana 2023“

Zu allen bisher veröffentlichten Reisetagebüchern: https://www.uni-potsdam.de/de/up-entdecken/upaktuell/up-unterwegs-reisetagebuecher