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Unterwegs in Indien – Tag 2: Von der Ganges-Ebene in den Himalaya

Potsdamer Studierende auf Exkursion zu Naturgefahren im Himalaya

Zusammenfluss des Bhagirathi- (hellblau) und des Alaknanda-Flusses (bräunlich).
Alaknanda-Fluss bei Abenddämmerung in Srinagar.
Der Ganges bei Rishikesh mit Blick flussaufwärts. Der Ganges ist hier ein beliebter Ort für Rafting.
Photo : Verena Münchbach
Zusammenfluss des Bhagirathi- (hellblau) und des Alaknanda-Flusses (bräunlich).
Photo : Patricia Mecha
Alaknanda-Fluss bei Abenddämmerung in Srinagar.
Photo : Jürgen Mey
Der Ganges bei Rishikesh mit Blick flussaufwärts. Der Ganges ist hier ein beliebter Ort für Rafting.

Nach einer erholsamen Nacht startet unser Tag mit einem gemeinsamen Frühstück im Gästehaus auf dem Campus des IIT Roorkee. Unsere Fahrt mit dem heutigen Ziel Srinagar führt unter anderem durch die Stadt Haridwar, eine der sieben heiligen Städte Indiens und gut besuchte Pilgerstätte. Haridwar liegt am Fuße der Siwalik Hills, den ersten Ausläufern des Himalaya-Gebirges. Im Vorbeifahren können wir eindrucksvolle und farbenfrohe Tempel, große Statuen des Gottes Shiva, zahlreiche Kühe und Affen und den Ganges bewundern.

Das Terrain wird langsam hügeliger. Unser erster Halt befindet sich kurz hinter Rishikesh, dem Tor zum Lesser Himalaya. Am Ufer des Ganges hören wir einen Einführungsvortrag zur Geologie des Exkursionsgebietes. Seit Beginn der Kollision vor ca. 50 Millionen Jahren schiebt sich Indien unter Eurasien mit einer Geschwindigkeit von mehreren Zentimetern im Jahr. Die Hauptstörungszonen, entlang denen diese Bewegung stattfindet, sind wichtige Foki von Erdbeben.

Nach einem köstlichen Mittagessen verläuft die restliche vierstündige Fahrt nach Srinagar auf teilweise durch Erdrutschungen verschütteten Straßen. Interessant ist vor allem die inflationäre Nutzung der Hupen, die – anders als in Deutschland – weniger der Warnung und mehr dem Aufeinander-Aufmerksam-Machen vor und während Überholmanövern gelten. Wir stoppen kurz an der Stelle, an der der bräunliche Alaknanda- und der hellblaue Bhagirathi-Fluss zusammenfließen und der Ganges beginnt.

Nach unserer Ankunft in Srinagar gehen wir hinunter zum Alaknanda. Hier schauen wir uns die über 500 Millionen Jahre alten, stark deformierten Gesteinsformationen am Ufer an und genießen die Aussicht. Nach Einbruch der Dunkelheit gibt es einen weiteren Vortrag über die Messung von Abflussraten in Fließgewässern – ein Wissen, das wir in den nächsten Tagen noch benötigen werden. Abschließend findet ein gemeinsames Abendessen im Hotel statt, bevor wir uns in die bequemen Betten zurückziehen, um vor unserer morgigen Abfahrt um 6:30 Uhr noch ausreichend zu ruhen.

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