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Afrikanische Trockensavanne

Sansevierien-Blüte
Photo: M. Burkart

Die Grasländer der Savannen in den wechselfeuchten Tropen sind häufig durch Brände anstelle von Wäldern entstanden. Beweidung durch Wildtierherden oder Haustiere sowie Feuer in der Trockenzeit kann den neu aufkeimenden Baumwuchs lange Zeit unterdrücken. Bei zu starker Beweidung kann sich aus dem Grasland ein Dorngebüsch und daraus unter Umständen wieder ein Wald entwickeln, und der Zyklus beginnt von vorn.

Typisch für Savannen sind natürlich vor allem Gräser. Dazu kommen einzeln stehende Bäume wie Akazien und Balsambäume. Vor allem in den Dorngebüsch-Stadien von Trockensavannen können auch Sukkulenten (Wasser speichernde Pflanzen) auftreten, von denen hier zum Beispiel zahlreiche Vertreter aus der Gattung Sansevieria (Bogenhanf) zu sehen sind.

Die Sansevieria-Sammlung in Potsdam

Die Gattung Sansevieria (Bogenhanf) umfasst etwa 100 blattsukkulente Pflanzenarten. Sie sind vor allem im östlichen Afrika verbreitet, kommen aber auch in Süd-, Zentral- und Westafrika, in Süd-Arabien und von Indien bis Thailand vor.
Diese Pflanzen sind in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich:

  • Das Wasserspeichergewebe in den Blättern besteht zu erheblichen Anteilen aus toten Zellen, einmalig bei Blütenpflanzen. (sonstige Forschung)
  • Manche Zellen der Pflanzen sind polyploid, also mit mehrfachen Sätzen von Erbgut versehen, während die meisten normal diploid sind (Endopolyploidie).
  • Sie blühen fast ausschließlich nachts und duften dann intensiv, vermutlich um Nachtfalter als Bestäuber anzulocken (Blütenbiologie).
  • Die Blüten vollführen bei vielen Arten eigentümliche Bewegungen: die Knospen ragen nach oben, vor dem Aufblühen neigen sie sich in die Horizontale, und nach dem Welken bewegen sie sich wieder zurück in die Vertikale (Zeitraffer-Filme).
  • Die Früchte sind orangefarbene Beeren, die vermutlich von Vögeln gefressen werden und so der Ausbreitung der ziemlich großen, harten Samen dienen.

Die Sansevieria-Sammlung in Potsdam ist mit rund 80 Arten in etwa 650 Akzessionen die größte Sammlung dieser Gattung in einem Botanischen Garten weltweit. Sie umfasst auch etliche noch unbeschriebene Arten. Ein wichtiger Bestandteil ist die Sammlung Pfennig, die 2015 vom Alten Botanischen Garten Göttingenübernommen werden konnte.

Pflanze des Monats: Sansevieria kirkii
 

Sansevierien-Blüte
Photo: M. Burkart