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Jahrestagung des AMPF in Augsburg: Diskursforschung

Poster
Prof. Dr. Reiner Keller
Präsentation
Informationsblatt
Informationsblätter
Gruppenfoto
Foto : Tobias Hömberg
Jahrestagung 2022 des AMPF an der Universität Augsburg
Foto : Tobias Hömberg
Keynote von Prof. Dr. Reiner Keller
Foto : Tobias Hömberg
Diskursforschung – eine neue Forschungsperspektive der Musikpädagogik
Foto : Tobias Hömberg
Konzeptionen von Subjekten als Thema wissenschaftstheoretischer Reflexion
Foto : Tobias Hömberg
Thesen und Fragen zu Subjekt-Konzeptionen in Diskursforschung und weiterer qualitativer Forschung
Foto : Tobias Hömberg
Abschlussdiskussion: Reiner Keller, Anne Günster, Michael Göllner, Christian Rolle, Tobias Hömberg, Carolina Weyh (v.l.n.r.)

Die Beforschung des Lehrens und Lernens von Musik sowie seiner vielfältigen Kontexte ist Aufgabe einer wissenschaftlichen Musikpädagogik, die sich seit Jahrzehnten beständig weiterentwickelt. Der Arbeitskreis Musikpädagogische Forschung (AMPF) ist der Fachverband, in dem die inhaltlichen, theoretischen und methodischen Entwicklungen der Disziplin präsentiert und diskutiert werden. Die diesjährige Jahrestagung des AMPF, die vom 21. bis 23. September 2022 in Augsburg stattfand, widmete sich insbesondere einer Forschungsperspektive, die sich in der Musikpädagogik erst allmählich etabliert: der Diskursforschung.

Die Tagung begann mit einer Keynote des Soziologen Prof. Dr. Reiner Keller von der gastgebenden Universität Augsburg, der mit der Wissenssoziologischen Diskursanalyse eine spezifische Ausformung der Diskursforschung begründet hat. Sein Ansatz dient dazu, das innerhalb der Gesellschaft verbreitete Wissen und Sprechen über ein bestimmtes Thema – beispielsweise den öffentlichen Diskurs zum Klimawandel – zu beforschen und zu beschreiben. Entsprechend stellte Keller Überlegungen an, etwa die gesellschaftlichen Auffassungen zum Musikunterricht diskursanalytisch zu untersuchen. Doch auch Spezialdiskurse innerhalb der Musikpädagogik empfahl er als geeignete Forschungsgegenstände.

Im Anschluss gestaltete die Arbeitsgruppe Diskursforschung in der Musikpädagogik ein Forum mit, auf dem spezifische theoretisch-methodische Fragen dieser für die Musikpädagogik neuen Forschungsperspektive behandelt und in Dialog mit weiteren Ansätzen qualitativer Forschung gebracht wurden. Seitens der Uni Potsdam brachte Tobias Hömberg das Thema Subjekte, Strukturen und die Produktion von Sinn ein: Diskutiert wurde, inwieweit der in Diskursanalysen herausgearbeitete Sinn dem Denken und Sprechen der beforschten Subjekte zugeschrieben oder vor allem in den Strukturen überindividueller, gesellschaftlicher Diskurse verortet wird. Eine gemeinsam mit Prof. Dr. Johann Honnens (Hochschule für Musik und Theater Köln) abgehaltene Arbeitsgruppe erörterte, inwieweit diese Frage ebenso für andere qualitative Forschungsansätze bedeutsam ist. Auch weitere Arbeitsgruppen setzten sich mit verschiedenen forschungsmethodischen, theoriebezogenen und normativen Aspekten von Diskursforschung und qualitativer Forschung auseinander.

In einer abschließenden Diskussionsrunde, moderiert durch Prof. Dr. Christian Rolle (Universität Köln), wurden Ergebnisse und Überlegungen im Plenum geteilt und weitergedacht. Als Gast kommentierte und würdigte Prof. Dr. Reiner Keller die vielfältigen wissenschaftstheoretischen Reflexionen des Forums. So scheint mit dieser Tagung insgesamt ein wichtiger Schritt getan, Diskursforschung auch in der wissenschaftlichen Musikpädagogik zu verankern.

Veröffentlicht

Online-Redaktion

Jennifer Kummrow