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Prof. Dr. Jürgen Mackert


Das Zentrum für Staatsbürgerschaft, sozialen Pluralismus und religiöse Vielfalt ist ein Ort der internationalen kritischen und lebendigen soziologischen und interdisziplinären Debatte über die großen wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Probleme und Herausforderungen der heutigen Welt.

In den letzten Jahrzehnten – insbesondere seit Beginn des 21. Jahrhunderts - ist die besondere Bedeutung der Staatsbürgerschaft zweifellos stark bedroht. Die Debatten und Forschungen des Zentrums gehen daher davon aus, dass wir eine Aushöhlung der liberalen Demokratie und eine weitreichende Erosion der Staatsbürgerschaft beobachten, die beide die aus Klassenkämpfen und der Dynamik sozialer Bewegungen resultierenden historischen Errungenschaften gefährden. Das Zentrum ist daher einer Perspektive der kritischen Soziologie verpflichtet, die sich mit globalen und lokalen Prozessen von und in modernen Gesellschaften, ihren Auswirkungen auf die soziale Lage sowie mit Formen des Widerstands und der Gegenbewegungen in verschiedenen Bereichen und auf unterschiedlichen Ebenen befasst.

Das Forschungsinteresse umfasst daher die Analyse des Wandels des Konzepts der Staatsbürgerschaft, die Auswirkungen des Neoliberalismus auf die Demokratie, die Finanzkrisen und die Europäisierung der westlichen Demokratien, den Aufstieg von Rechtspopulismus, Neofaschismus und Autoritarismus in ganz Europa und im Westen, die Entdemokratisierung der Städte von Räumen der öffentlichen Debatte und der politischen Organisation zu Räumen der Investition und des Profits, und nicht zuletzt die Forschung zu wichtigen Rechtsfragen wie den Rechten der Geschlechter und der sexuellen Minderheiten im Kontext alternder Gesellschaften, religiöser Konflikte und der Migration.

Zentrales Ziel des Zentrums ist es, Ort intensiver Debatten und des Austauschs über die laufenden gravierenden Veränderungen in der heutigen Welt zu sein. Um diese Aufgabe zu erfüllen, organisieren wir jährliche internationale Konferenzen und thematische Vortragsreihen und arbeiten mit Scholars at Risk und der Off University zusammen, die sich für die Rechte von gefährdeten Akademikern einsetzen. Am Zentrum werden Doktorarbeiten verfasst und betreut, und internationale Wissenschaftler arbeiten zum gegenseitigen intellektuellen Nutzen mit uns zusammen.