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Unterwegs in Indien – Tag 4: Der Höhepunkt der Reise

Potsdamer Studierende auf Exkursion zu Naturgefahren im Himalaya

Murgangablagerungen im Mana-Tal
Blick auf die Grundmoränenlandschaft und die Schliffgrenzen des Satopanth- und des Bhagirath-Kharak-Gletschers
Photo : Eline Mevenkamp
Murgangablagerungen im Mana-Tal
Photo : Maike Reichel
Blick auf die Grundmoränenlandschaft und die Schliffgrenzen des Satopanth- und des Bhagirath-Kharak-Gletschers

Nach einem reichhaltigen Frühstück fahren wir nach Mana, ein kleines Dorf in der Nähe von Badrinath. Von dort aus beginnen wir den Aufstieg entlang des Flusses Alaknanda zum Wasserfall Vasudhara. Bis dorthin legen wir eine Strecke von knapp 6,5 Kilometer und 580 Höhenmeter zurück. Da es so vieles zu entdecken gibt, müssen wir immer wieder kleine Pausen einlegen, um auch die landschaftlichen Formen und Prozesse zu erkennen und zu verstehen. Dabei kommen alle ins Schnaufen – die Luft wird dünner.

Auf dem Weg beobachten wir Landformen, die auf verschiedene gravitative Massenprozesse hinweisen – Geomorphologie wie aus dem Lehrbuch. Zum Beispiel sehen wir eindrucksvolle Murkegel, also Ablagerungen von Murgängen, die Gesteinsmaterial gemischt mit Wasser mit hohen Geschwindigkeiten talabwärts transportieren. Nach ca. drei Stunden erreichen wir den Fuß des Vasudhara-Wasserfalls, der 120 Meter in die Tiefe stürzt. Dieser markiert zugleich den höchsten Punkt unserer Exkursion mit über 3700 Metern. Hier haben wir einen fantastischen Blick auf die steilen Hänge der benachbarten 5000er und die hügelige Grundmoränenlandschaft. In der Ferne sehen wir zudem die markanten Schliffgrenzen des Satopanth- und des Bhagirath-Kharak-Gletschers, die uns deren letzte Maximalhöhen anzeigen. Hier entspringt der Alaknanda, ein Quellfluss des Ganges.

Auf dem Rückweg lauschen wir interessiert einem weiteren Vortrag über die Vegetation des Himalayas und deren Zonierung. Zurück in Badrinath besuchen wir den Tempel, das Ziel unzähliger Pilger aus ganz Indien. Entlang des Flusses Alaknanda sehen wir auch eindrucksvolle Beispiele für dessen Zerstörungskraft. Die starken Monsunregen dieses Jahres und hohe Abflüsse führten zu Uferbankabbrüchen und dem Kollaps von Straßen und Häusern. Am Abend versammeln wir uns zu einem weiteren Vortrag über Gletscher und Klimawandel mit anschließender Diskussionsrunde. Abgerundet wird dieser Tag mit einem hervorragenden Buffet. Gesättigt hüpfen wir nun in unsere temperierten Betten.

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