Zum Hauptinhalt springen

Hydrologie

Im Durchschnitt verbraucht jede*r von uns rund 120 Liter Trinkwasser pro Tag. Statistisch gesehen werden davon nur um die 5 Liter zum Kochen und Trinken verwendet – der Rest des Wasserverbrauchs fällt auf die tägliche Körperpflege und das Waschen. Und obwohl unsere Erde zu 71 %  mit Wasser bedeckt ist, ist nur 1 % der weltweiten Wasservorräte trinkbar. Die Kreisläufe dieses knappen Rohstoffes zu erforschen und zu steuern ist Aufgabe von Hydrolog*innen.

Hydrologie ist also die Wissenschaft vom Wasser, seinen Eigenschaften und seinen Erscheinungsformen auf und unter der Landoberfläche. Im Allgemeinen bezieht sie sich dabei auf das Festland und grenzt sich damit zur Ozeanographie ab. Die Wassergewinnung, der Wasserkreislauf sowie der Hochwasserschutz bilden die thematischen Schwerpunkte dieses Berufsfeldes. Hydrolog*innen beschäftigen sich sowohl wissenschaftlich als auch auf planerischer Ebene in Bund, Ländern und Kommunen mit den vorhandenen Wasserkreisläufen, deren Verschmutzung, Wiederaufbereitung und Nutzung für öffentliche, private und industrielle Belange.  Zu diesem Zweck erfassen sie sowohl meteorologische als auch hydrologische Messdaten, wie etwa zum Wasserstand und zu Niederschlagsintensitäten, welche u.a. für die Trinkwasserversorgung und zur Bewässerung in der Landwirtschaft benötigt werden. Die meteorologischen Daten, wie Luftfeuchte, Lufttemperatur und Wind, werden vor allem im Bereich des Hochwasserschutzes eingesetzt. Das hydrologische Wissen wird in verschiedenen Bereichen wie der Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung, dem Hoch- und Grundwasserschutz benötigt. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich daher in Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung (Kommunen, Stadtwerke, Wasserbetriebe, Abwasservereine,...), in Unternehmen der Wasserwirtschaft, in Planungs- und Ingenieurbüros sowie Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Hilfreich für den Berufseinstieg sind Kenntnisse der gängigen Rechts- und Verwaltungsvorschriftungen, statistische Fähigkeiten sowie die Modellierung mit GIS-Programmen

Hydrolog*innen erfassen dabei z. B. den Grundwassstand, untersuchen Wirkzusammenhänge mit verwandten Themengebieten wie der klimatischen Entwicklung, der Bodennutzung oder der geologischen Gegebenheiten, bereiten die gewonnenen Daten anhand von Modellierungen, Karten oder wissenschaftlichen Präsentationen auf und nutzen diese, um auf ihrer Basis Entscheidungen für verschiedene Einsatzfelder (z. B.  zu geplanten Infrastruktur-, Versorgungs- und Schutzmaßnahmen für Bevölkerung und Landwirtschaft oder zur Genehmigung von Industrieanlagen) zu treffen.
Hydrolog*innen müssen dafür die umwelt- und wasserbezogenen Rechtsvorschriften kennen, Meßanlagen aufbauen und warten können, mit GIS - Programmen Modellierungen und Karten erstellen sowie hydrologische Wasseruntersuchungen durchführen. Auch Statistikkenntnisse, gute Analyse- und Einschätzungsfähigkeit sowie kommunikative Fähigkeiten zur Zusammenarbeit mit den verschiedenen an der Wasserwirtschaft beteiligten Playern sind hilfreich. Je nach Stelle sollte man außerdem auch Feldeinsätze bei Wind und Wetter nicht scheuen. 
Für das Berufsfeld Hydrologie kann je nach Einsatzgebiet ein ingenieurwissenschaftliches, umweltwissenschaftliches oder interdisziplinäres Studium mit entsprechenden Schwerpunkten qualifizieren. An der Universität Potsdam gibt es beispielsweise die Möglichkeit, sich in den umweltwissenschaftlichen Studiengängen Geoökologie und Geographie auf hydrologische Fragestellungen zu spezialisieren, worin die Uni Potsdam deutschlandweit auch als sehr gut aufgestellt gilt. 
 

Porträt Luise Schubert

Luise Schubert

ist Expertin für Wassermanagement bei den Stadtwerken Potsdam

Klassische Tätigkeiten

Mögliche Arbeitsorte