Zum Hauptinhalt springen

Geodatenmanagement

Fast jede/r von uns nutzt raumbezogene Daten im Alltag, wie die Reiseroutenplanung über Online-Kartendienste oder die Nutzung von Stau-Apps, wenn man mal wieder spät dran ist. Geodatenmanager*Innen sind für diese Geodaten zuständig und erheben diese z. T. selbst (z. B. durch Landschaftsvermessungen und Laserscans), greifen aber auch auf schon vorhandene (z. B. aus Satellitenüberwachungen) zurück. Darüber hinaus bereiten sie die Daten zur weiteren Nutzung auf und speichern diese in sogenannten Geoinformationssystemen (GIS).

Neben der Vermessung und der (optischen) Aufbereitung der Daten (Kartographie) sind Geodatenmanager*innen auch für die Steuerung von geobezogenen Projekten zuständig, müssen die verschiedenen beteiligten Player koordinieren und sich um rechtliche Grundlagen kümmern.
Voraussetzung für einen Berufseinstieg als Geodatenmanager*in ist ein Hochschulstudium in einer geowissenschaftlichen Fachrichtung. Unabdingbar sind zudem fundierte Kenntnisse in den gängigen Geoinformations- und Datenbanksystemen - in der Geoinformatik auch entsprechende Programmierkenntnisse. Je nach Fachgebiet können zusätzlich entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen im jeweiligen Bereich (Immobilienwesen, Verkehrsplanung, öffentliche Verwaltung etc.) von Vorteil sein. Es gibt auch einige kostenpflichtige Aufbau- und Weiterbildungsstudiengänge, die eine spätere berufsbegleitende Weiterqualifizierung oder Spezifizierung ermöglichen. Diese sind aber keine Voraussetzung für einen Einstieg ins Feld.

Grundlagenforschung, Infrastrukturprojekte oder kommerzielle Dienstleistungen - der Sektor bestimmt den Anwendungszweck

ie Anwendungsbereiche des Geodatenmanagements sind vielfältig, wobei drei große Sektoren im Vordergrund stehen. So werden in der öffentlichen Verwaltung in Bund, Ländern und Kommunen Geodatenmanager*innen für die grundsätzliche Erfassung und Darstellung des öffentlichen Raums eingesetzt. Diese Daten können dann z. B. für Infrastrukturprojekte, Energieversorgung oder die Verkehrs- und Bauplanung genutzt werden. Auch in Krisensituationen sind Geodaten sehr hilfreich; so können Satellitendaten etwa zu einer erfolgreichen und schnellen Koordination von Rettungskräften oder zur Identifikation von Versorgungswegen beitragen. In der Wissenschaft findet sich ebenfalls eine große Bandbreite an Forschungsthemen, in denen Geodatenmanager*innen mit ihrer Expertise beitragen können. Dies können klassische geoökologische Disziplinen wie die Klimaforschung, die erneuerbaren Energien oder die Stadt- und Raumplanung sein, aber auch alle anderen Bereiche, in denen raumbezogene Informationen anfallen oder die graphische Aufbereitung von Räumen (Geländemodelle, Karten, etc.) eine Rolle spielen. In der Wirtschaft finden sich darüber hinaus Stellen, z. B. in Beratungsbüros oder bei Verkehrs-, Energie- und Immobilienfirmen.
Neben Ausschreibungen für „Geodatenmanager*innen“ finden sich bei der Stellensuche häufig auch Angebote für Geo(infor)matiker*innen, Geodät*innen, Vermessungstechniker*innen, Geotechniker*innen, Kartograph*innen, etc., so dass es sich lohnt, in Stellenbörsen nach verschiedenen Begriffen zu suchen.
 

Karte

Veronika Braatz

arbeitet als Digital Engineer im SuedLink

Klassische Tätigkeiten

Mögliche Arbeitsorte