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Öffentlicher Dienst und Verwaltung

Eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst, also eine Tätigkeit beim Staat, wird häufig mit sicheren Anstellungsverhältnissen und einer guten Bezahlung konnotiert, weswegen es für viele ein erklärtes Ziel ist, einen solchen Arbeitsplatz zu erlangen. Dass Richter*innen, Lehrer*innen und Polizist*innen verbeamtet werden, ist den meisten bekannt. Doch wie sieht es für Alumni anderer Bereiche aus?

Da zur öffentlichen Verwaltung im Prinzip alle Tätigkeiten des Staates bzw. staatlicher Träger zählen und der Staat als Arbeitgeber in fast allen Sphären des öffentlichen Lebens auftritt, gibt es eine unüberschaubare Menge an Beschäftigungsfeldern und Zugangswegen zum öffentlichen Dienst, sodass es sich nicht um ein Berufsfeld im eigentlichen Sinne handelt, sondern vielmehr um eine Beschäftigungsform. Potentielle Arbeitgeber*innen sind dabei nicht nur die Ministerien, Bundesbehörden, Verfassungsorgane, Kommunen und Städte, sondern alle staatlich betriebenen Einrichtungen wie Ämter, Kliniken, Schulen, Hochschulen, Kitas, staatliche Museen, Vereine, Forschungseinrichtungen, öffentlich-rechtliche Medienanstalten, etc.

Die einfachste Möglichkeit für Alumni, die bereits einen (ersten) Studienabschluss mitbringen, in den Staatsdienst einzutreten, ist sich direkt auf öffentlich ausgeschriebene Stellen zu bewerben. Empfehlenswerte Stellenbörsen sind dabei www.service.bund.de sowie www.interamt.de.
Da der Staat alle Bereiche des öffentlichen Lebens abdeckt, gibt es hierbei auch für eigentlich alle Disziplinen und Ausbildungsgrade Einsatzmöglichkeiten, seien es klassische Steuerungs- und Verwaltungsaufgaben wie das Meldewesen, die Rentenvorsorge, die öffentliche Sicherheit; oder aber der Verbraucher*innenschutz, das Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Betreuung staatlicher Kunstgüter und Kulturschätze, etc. Zu beachten ist dabei, dass auch eine Tätigkeit im Dienste des Staates mitnichten immer mit einer sicheren und unbefristeten Stelle einhergeht, sondern auch hier befristete Arbeitsstellen gang und gäbe sind. Ist allerdings in der jeweiligen Institution eine entsprechende Haushaltsstelle frei und liegen die persönlichen beamtenrechtlichen Voraussetzungen vor, ist es auf diese Weise auch möglich, verbeamtet zu werden. Auf akademischem Niveau steigt man in der Regel in den gehobenen (mit Bachelorabschluss) oder höheren Dienst (mit Masterabschluss) ein. So kann man bei passender fachlicher Eignung und vorhandener Stelle gleichermaßen als Bibliotheksleiter*in einer Stadtbibliothek, als Geoökolog*in am Landesamt für Umwelt, als IT-Analyst*in am Landeskriminalamt, als Fachkraft für Arbeitssicherheit am Bundesinstitut für Strahlenschutz oder als Kultur- und Sportreferent*in einer Stadt verbeamtet werden.

Gezielte Qualifizierung durch spezielle Studiengänge und Traineeships erfordert Eigenrecherche

Wer sich gezielter für eine Beamt*innenlaufbahn qualifizieren möchte, kann natürlich auch gleich ein dementsprechendes Studium bzw. eine passende Ausbildung an einer Behörde oder Verwaltung aufnehmen. Neben den Ausbildungen mit mittlerem Schulabschluss oder Abitur gibt es hier auch (Aufbau-)Studiengänge für Studierende, die bereits einen ersten Abschluss mitbringen oder sich vielleicht nach dem Bachelor noch einmal umorientieren bzw. spezialisieren möchten.
Eine Anlaufstelle für alle, die sich für eine Karriere im gehobenen oder höheren Dienst einer Bundesbehörde interessieren, ist die Hochschule des Bundes, die einige duale Bachelor-/und Diplomstudiengänge anbietet, die z. B. auf eine Tätigkeit beim BKA, dem Zoll, dem Verfassungsschutz, dem BND, dem Deutschen Wetterdienst, dem Auswärtigen Dienst oder weiteren Bundesbehörden vorbereiten. Auf viele der Studiengänge kann man sich ganz regulär mit einer deutschen Hochschulzugangsberechtigung bewerben, manche sind aber auch nur als interne Aufstiegsstudiengänge für bereits in den Behörden Beschäftigte vorbehalten.
Bringt man schon einen ersten Studienabschluss mit, ist teilweise auch eine Verkürzung der Studiendauer oder ein weiterführendes Aufbaustudium möglich. Neben den Studiengängen der Hochschule des Bundes gibt es noch weitere Studiengänge, die auf den öffentlichen Sektor abzielen. So bietet beispielsweise das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Zusammenarbeit mit der Uni Bonn den Master of Disaster Management und Risk Governance an. Da es keine abschließende Liste aller Studiengänge gibt, die direkt für eine Tätigkeit im Staatswesen ausbilden, bietet sich zur Recherche die Seite Hochschulkompass an. Hier kann man entweder über den Hochschultyp (bspw. Verwaltungshochschule) oder die Studienform (berufsintegrierend, duales Studium, …) passende Studiengänge herausfiltern.
Neben Stellenausschreibungen und Ausbildungen gibt es auch noch zahlreiche Zwischenwege in eine unbefristete oder gar verbeamtete Staatstätigkeit. So bieten manche Städte, Landesverwaltungen und Kommunen beispielsweise Traineeships für Studienabsolvent*innen an, wie etwa die Senatsverwaltung Berlin.
Auch kann man sich während seines Studiums durch Praktika, Werkstudierendentätigkeiten oder Abschlussarbeiten einen Weg in bestimmte Bereiche aufbauen. Zusätzlich kann man im Anschluss an sein reguläres Studium an einer Behörde eine Beamtenausbildung für den gehobenen oder höheren Dienst antreten.   
Da es leider keine abschließenden Überblicksseiten über diese Traineestellen, Studiengänge und Ausbildungsvarianten gibt, muss man sich bei Interesse selbst durch den Dschungel der Möglichkeiten klicken. Hilfreich ist hierbei wieder die Seite www.service.bund.de. Hier kann man, um Ausbildungs- und Studiengänge zu identifizieren, bei der Stellensuche den Button „Ausbildung und Studium“ anwählen, um die aktuell laufenden Ausschreibungen in diesem Bereich zu sehen. Traineestellen kann man wiederum identifizieren, indem man sowohl bei der Auswahl „Angestellte und Beamte“ als auch bei „Ausbildung und Studium“ im Suchfeld den Suchbegriff „Trainee“ eingibt (gleiches ist natürlich auch über alle bekannten großen Stellenbörsen möglich, indem man dort die Worte „Trainee öffentlicher Dienst“ eingibt).
Wer schon eine ungefähre Idee davon hat, welche Institutionen für sie/ihn in Frage kommen, kann sich auch durch die Behördenliste auf der gleichen Seite klicken und über die einzelnen Homepages die dort angebotenen Einstiegsmöglichkeiten recherchieren.

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