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Exkursion in den Himalaya, 1. September 2013 (Teil 5)

Auf und Ab im Tal der Bergstürze

Die Straßen sind so schmal, dass für den Lunch nur eine gerade ausreichende Parkbucht am Abhang zur Verfügung steht. Foto: E. Hintersberger
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Die Straßen sind so schmal, dass für den Lunch nur eine gerade ausreichende Parkbucht am Abhang zur Verfügung steht. Foto: E. Hintersberger

„Wenn einer von Euch einen Schritt zu viel in Richtung Abhang macht, dann ist das Ganze hier für uns alle ganz schnell beendet!“ Dies waren die warnenden Worte unserer Betreuer, um uns auf den heutigen Tag einzustimmen. Die Berge im Sutlej-Tal werden höher, die Hänge steiler, die Straßen enger und die Abgründe tiefer.

Wir nehmen die alte Bergstraße zum Baspa-Tal – eines der wichtigsten Seitentäler des Sutlej. Von nun an werden wir von unserem eigenen Küchenteam begleitet. Die sechs Inder fahren immer etwas voraus, erwarten uns zu gegebener Zeit am Straßenrand und servieren uns köstliche Spezialitäten, die scheinbar aus dem „Nichts“ entstehen.

Auf der Bergstraße machen wir erste Bekanntschaften mit Bergstürzen, die im Juni 2013 große Teile der Straßen zerstörten. Dies erschwert unser Vorankommen erheblich. Die voll beladenen Fahrzeuge setzen im tiefen Schlamm teilweise auf und die senkrechten Abhänge sind gerade einmal einen halben Meter entfernt. Gedanken über spontanes Rausspringen in Richtung rettendes Ufer machen die Runde.

Auch die Gesteine verändern sich im Vergleich zu den Vortagen. Sie sind inzwischen völlig umgewandelt (metamorph) und zeigen die Entwicklung von der Ablagerung bis zur Auffaltung.

Auf der Abfahrt und im Übergang zum Baspa-Tal fällt uns auf, dass der Sutlej nur noch sehr wenig Wasser führt. Gestern noch ein reißender Fluss, heute nur noch ein „kleines“ Rinnsal. Große Teile werden in die Berge geleitet, um in gigantischen Wasserkraftwerken und Staudämmen, Strom für die wachsende Bevölkerung im Himalaya zu liefern. Hier gilt ganz klar: „No dream too big“.

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Hinweis: Alle Veröffentlichungen aus dem Online-Tagebuch müssen durch das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Potsdam freigegeben werden.

Kontakt: Dr. Henry Wichura und Dr. Rasmus Thiede
Koordinatoren des Graduiertenkollegs „Interactions between Tectonics, Climate and the Biosphere in the African-Asian Monsoonal Region“
Universität Potsdam
Institut für Erd- und Umweltwissenschaften
E-Mail: graduateschoolgeo.uni-potsdamde

Text: Dr. Henry Wichura und Dr. Rasmus Thiede
Online gestellt: Agnes Bressa
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde