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Traditionelle Boote und Navigation in Ozeanien –Konferenz mit Gästen aus dem pazifischen Raum

TePuke Segelboot von der Insel Taumako in der Santa-Cruz-Gruppe der Salomonen
Photo : Vaka Taumako Project
TePuke Segelboot von der Insel Taumako in der Santa-Cruz-Gruppe der Salomonen

Traditionelle Boote aus dem Pazifik wie Te alo folafolau von den Santa-Cruz Inseln oder das philippinische Drua stehen im Mittelunkt einer Konferenz, zu der Prof. Dr. Anja Schwarz und Prof. Dr. Lars Eckstein vom Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Potsdam am 16. und 17. Februar ins Berliner Humboldt Forum einladen. Partner sind das Ethnologische Museum, zu dessen Sammlungen die Boote gehören, und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Unter dem Titel „Te Ara Vaka Moana – Ancestral Voyaging Vessels and Navigation in Oceania“ sollen mit Forschenden und Bootsfachleuten aus dem pazifischen Raum traditionelle Navigations- und Bootsbautechniken in Ozeanien diskutiert werden. Die Konferenz mit Präsentationen, Podiumsgesprächen und Filmvorführungen ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.

Die Inseln des Pazifik beheimateten jahrhundertelang die besten Bootsbauer und Navigatoren der Welt. Doch als die Europäer ab dem 16. Jahrhundert in den Pazifik vordrangen, gerieten ihre Traditionen in Gefahr. „Eine vermeintlich ‚zivilisierende‘ Missionsarbeit und die Kolonisierung des Pazifik verdrängten das ozeanische Handwerk und das Wissen über die Navigation gründlich“, so Lars Eckstein, Professor für Anglophone Literaturen und Kulturen außerhalb Großbritanniens und der USA.

Seit einigen Jahrzehnten versuchen Projekte in ganz Ozeanien, diese Traditionen wiederaufzunehmen, das Wissen über den Bau von Segelbooten zu reaktivieren und die alte Kunst der Navigation zu studieren. Dabei setzen sie nicht nur auf überlieferte Erfahrungen, sondern auch auf das koloniale Archiv: Baupläne von Booten, Aufzeichnungen von Navigationswissen und nicht zuletzt das materielle Erbe in den Sammlungen westlicher Völkerkundemuseen.

Während eines Delegationsbesuchs in Berlin werden Fachleute aus Taumako in der Santa-Cruz-Gruppe der Salomonen, aus Polowat und Saipan in Mikronesien, aus Fidschi, Papua-Neuguinea und Hawaii die Ozeanien-Sammlungen des Humboldt Forums und des Ethnologischen Museums besuchen und studieren. Ihre Erkenntnisse sollen in die zweitägige Konferenz einfließen und die Diskussion anregen. „Die ozeanischen Projekte haben bereits viele Vorurteile eurozentrischer Wissenschaft über traditionelle Segel- und Navigationskünste außer Kraft gesetzt. Sie sind auch Teil einer zukunftsorientierten Politik, die darauf abzielt, Reisenetzwerke wiederherzustellen, die sowohl unabhängig von den geopolitischen Mächten in der Region als auch ökologisch nachhaltig sind“, sagt die Anglistin und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Anja Schwarz.

Das Programm der Konferenz im Internet: https://www.uni-potsdam.de/de/iaa-alc/te-ara-vaka-moana/conference-programme-16-february

Zeit: 16. und 17.02.2023
Ort: Humboldt Forum Berlin, Schloßplatz 1, 10178 Berlin, Saal 3
Kontakt: Prof. Dr. Anja Schwarz, Professorin für British Cultural Studies
Telefon: 0331 977-1046
E-Mail: anja.schwarzuni-potsdamde
Prof. Dr. Lars Eckstein, Professor für Anglophone Literaturen und Kulturen außerhalb Großbritanniens und der USA
Telefon: 0331 977-1043
E-Mail: lars.ecksteinuni-potsdamde

Foto: TePuke Segelboot von der Insel Taumako in der Santa-Cruz-Gruppe der Salomonen © Vaka Taumako Project

Medieninformation 06-02-2023 / Nr. 016