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Justizpreis für herausragende Dissertation – Juristin der Uni Potsdam mit Svarez-Preis ausgezeichnet

Dr. Elisabeth V. Henn ist für ihre an der Universität Potsdam entstandene juristische Dissertation zum Thema „Strukturelle Diskriminierung und Menschenrechte“ mit dem Justizpreis „Berlin-Brandenburg – Carl Gottlieb Svarez 2020“ ausgezeichnet worden. Das Justizministerium des Landes Brandenburg hat den Preis in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Dr. Klaus-Christian Fritzsche und Dr. Clemens Bushart von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) vergeben. Alle drei Arbeiten waren gleich hoch bewertet worden.

„Die herausragende Dissertation von Frau Henn leistet einen wichtigen Beitrag zur juristischen Durchdringung von struktureller Diskriminierung am Beispiel von Frauen unter Auswertung der Menschenrechtsspruchpraxis internationaler Spruchkörper“, sagte Justizministerin Susanne Hoffmann.

In ihrer Publikation befasst sich die Preisträgerin mit der völkerrechtlichen Bewertung von struktureller Diskriminierung am Beispiel von Frauen im Allgemeinen und Gewalt an Frauen im Besonderen. Ausgehend von sozialwissenschaftlichen Erkenntnissen über Mechanismen struktureller Diskriminierung hat die Autorin die Rechtsdogmatik positiver Menschenrechtsschutzpflichten aufgearbeitet sowie die Entschädigungs- und Wiedergutmachungspraxis des Europäischen und des Inter-Amerikanischen Menschenrechtsgerichtshofes verglichen und dogmatisch durchleuchtet.

Elisabeth V. Henn promovierte am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Europa- und Völkerrecht sowie Europäisches Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsvölkerrecht von Prof. Dr. Andreas Zimmermann, LL.M. (Harvard) an der Universität Potsdam. Zimmermann, der zugleich Direktor des MenschenRechtsZentrums der Universität Potsdam ist, sagte: „Ich bin stolz, dass an unserer Juristischen Fakultät Dissertationen von derart herausragender Qualität entstehen. Frau Henn legt mit ihrer wegweisenden Arbeit den Finger in die nach wie vor schmerzliche gesellschaftliche Wunde der Gewalt gegen Frauen und zeigt auf, was das Völkerrecht dazu beitragen kann, diesem Problem Herr zu werden.“

Der Justizpreis wird seit 2011 im jährlichen Wechsel von den Ländern Berlin und Brandenburg für eine herausragende, durch eine Dissertation belegte wissenschaftliche Leistung vergeben. Die Länder verleihen den Preis im Gedenken an den preußischen Justizreformer Carl Gottlieb Svarez (1776–1798), dessen Anliegen es war, die komplexen Regelungen des Rechts allgemeinverständlich darzustellen.

Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Zimmermann, Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Europa- und Völkerrecht sowie Europäisches Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsvölkerrecht
Telefon: 0331 977-3516
E-Mail: andreas.zimmermannuni-potsdamde

Medieninformation 22-12-2020 / Nr. 121