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Mit PRIMO gegen Mobbing – Universität Potsdam startet bundesweites Lehrprojekt

Mobbing im Klassenzimmer | Foto: AdobeStock/Syda Productions
Photo : AdobeStock/Syda Productions
Bei Mobbing im Klassenzimmer sind viele Lehrerinnen und Lehrer noch immer weitgehend hilflos. Potsdamer Bildungsforscher wollen Lehramtsstudierende das mit einem speziellen Lehrangebot ändern.
Beim Auftreten von Mobbing in der Schule kommt es auf das richtige und entschiedene Handeln der Lehrkräfte an. Doch bislang spielt die Vermittlung entsprechender Kompetenzen im Lehramtsstudium meist nur eine untergeordnete Rolle. Um das zu ändern, haben Potsdamer Bildungsforscher gemeinsam mit Partnern ein Curriculum entwickelt, mit dem Lehramtsstudierende frühzeitig lernen sollen, Mobbing zu erkennen und pädagogisch klug einzugreifen. Künftig soll das Lehrmodul frei zugänglich sein und von möglichst vielen Hochschulen und Bildungsinstitutionen, aber auch interessierten Lehrerinnen und Lehrern genutzt werden können.

Die Potsdamer Bildungsforscher Dr. Sebastian Wachs und Prof. Wilfried Schubarth von der Universität Potsdam haben in Kooperation mit Prof. Günter Dörr von der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention das Basiscurriculum „Prävention und Intervention bei Mobbing“ (PRIMO) entwickelt, das in Theorie und Praxis der Mobbingprävention einführt. Ziel dieser standardisierten Lehrveranstaltung ist es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern Studierende mit Fallbeispielen und interaktiven Methoden zu befähigen, bei Mobbing angemessen zu reagieren. Dazu dienen ein stufenweises Vorgehen vom Erkennen über das Handeln bis zum Vorbeugen, praxisnahe Unterrichtsmaterialien und anwendungsbezogene Übungen.

Das ursprünglich als Präsenzveranstaltung konzipierte Lehrprojekt wurde wegen der Corona-Pandemie in eine Online-Veranstaltung umgewandelt. Im Sommersemester 2020 wurde es erprobt und evaluiert, sodass es nun zum Wintersemester an mehreren Hochschulstandorten angeboten werden kann. Die Teilnahme am PRIMO-Lehrprojekt sowie der Zugriff auf alle didaktischen Materialien, Ablaufpläne, PowerPoint-Folien, Arbeitsaufträge und Fallbeispiele sind kostenfrei. Über eine Website ist der Zugang für alle Interessierte – nach vorheriger Anmeldung – möglich.
„Wir hoffen, dass möglichst viele Hochschulen das PRIMO-Angebot annehmen und mit dem Modul ihren Studierenden Grundkompetenzen beim Umgang mit Mobbing vermitteln“, sagt der Mit-Initiator des Projekts Dr. Sebastian Wachs.

Kontakt: Dr. Sebastian Wachs, Bildungswissenschaften, Telefon: 0331 977-2702, E-Mail: wachsuni-potsdamde

Medieninformation 29-10-2020 / Nr. 100