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Hintergrund

Der Bereich Sprache, Sprachgebrauch und Sprachvariation im Kontext von Mehrsprachigkeit, resultierend aus den historisch bedingten Migrationsbewegungen nach und aus Deutschland, ist ein Thema von zentraler Bedeutung in modernen Gesellschaften.
So weist beispielsweise heute in Deutschland bereits knapp ein Fünftel der Bevölkerung einen Migrationshintergrund auf, und in Zukunft wird dies wegen des vergleichsweise hohen Anteils an Jugendlichen und Kindern in dieser Bevölkerungsgruppe noch zunehmen. Jede/r zweite Einwohner/in mit Migrationshintergrund ist jünger als 34 Jahre, in der Altersgruppe der unter 5-jährigen Kinder weist bereits ein Drittel einen Migrationshintergrund auf, wobei in urbanen Gebieten der Anteil noch höher liegt.

In den so entstehenden multiethnischen Populationen entwickeln sich neue sprachliche Praktiken und Ressourcen sowie neue Problemfelder sprachlicher Kompetenzen.
Gleichzeitig verändert sich das sprachliche Varietätenspektrum durch Konvergenz- und Divergenzprozesse, die u.a. im Auf- und Abbau substandardsprachlicher Varietäten und der Herausbildung von Regionalstandards sichtbar werden und mit außersprachlichen Entwicklungen wie Binnenmigration und Suburbanisierungzusammenhängen.

Dies ist damit ein Bereich von hoher gesellschaftlicher Relevanz. Die Untersuchung von Sprachwandel-, Sprachkontakt- und Spracherwerbsphänomenen im Kontext von Mehrsprachigkeit ist zudem in besonderer Weise geeignet, Aspekte des sprachlichen Systems zu beleuchten und zur linguistischen Theoriebildung beizutragen.

Stellungnahmen