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Jüdische Theologie | Master

Bild eines Davidstern
Foto: Tobias Barniske

Mit der Etablierung der Jüdischen Theologie durch den Masterstudiengang an der Universität Potsdam erfüllt sich die langjährige Forderung nach einer Gleichberechtigung mit den christlichen und islamischen Theologien. Es wird die Grundlage bilden für eine vitale Auseinandersetzung mit jüdischer Religionsgeschichte und -philosophie, aber auch der religiösen Praxis Raum zur Entfaltung bieten.

STUDIENGANG AUF EINEN BLICK
BezeichnungJüdische Theologie
AbschlussMaster of Arts
Regelstudienzeit4 Semester
Leistungspunkte120
LehrspracheEnglisch & Deutsch
Studienbeginn zum 1. FachsemesterSommer- und Wintersemester
CampusAm Neuen Palais
Gebühren & BeiträgeSemestergebühren und -beiträge: ja
Studiengebühren: nein

Inhalt des Studiums

Gegenstand des Masterstudiengangs Jüdische Theologie ist die vertiefte Auseinandersetzung mit der jüdischen Religion. Der Studiengang befähigt Sie, komplexe theologische, philosophische und ethische Fragestellungen im Kontext jüdischer Tradition wie auch aktueller wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Debatten zu verstehen.

Im Studium erwerben Sie exzellente Kenntnisse der antiken und mittelalterlichen jüdischen Religions- und Philosophiegeschichte sowie der weitreichenden Transformationsprozesse seit Mitte des 16. Jahrhunderts. Besonderer Nachdruck gilt im Studium der Vertiefung der Kenntnisse des rabbinischen Judentums der Antike und des Frühen Mittelalters, das für das Judentum aller Epochen, bis in unsere Gegenwart, in vielfältiger Weise prägend wurden. Die Analyse, Auslegung und religionsgeschichtliche Einordnung der Traditionsliteratur sowohl der talmudischen Ära (Mischna, Talmudim und Midraschim) als auch der späteren Literatur der Rischonim und Acharonim in den Originalsprachen stehen daher im Zentrum des Studiums. Weitere Schwerpunkte bilden die jüdische Aufklärung und die Reformbewegung, der osteuropäische Chassidismus sowie religionsphilosophische, theologische und ethische Konzepte des 19. und 20. Jahrhunderts. Das Studium der Jüdischen Theologie führt an den aktuellen Stand der Forschung heran und vermittelt den Studierenden die erforderlichen Fachkenntnisse und methodischen Kompetenzen, die zu einer selbständigen Erschließung der für die jüdische Religionsgeschichte relevanten Texte befähigen.

Berücksichtigung findet ebenso die praktische Theologie: Hierbei werden u.a. die Kenntnisse von Gottesdienstordnungen vertieft sowie liturgische Besonderheiten von Festen, Fast- und Gedenktagen behandelt. Sie erhalten damit authentische Einblicke in das heutige Judentum in seiner ganzen Vielfalt.

Für Studierende jüdischer Religionszugehörigkeit kann das Fach auch mit den Schwerpunkten liberales oder konservatives Rabbinat (Masorti) belegt werden. Ein Studium mit einem dieser Schwerpunkte ist mit der Aufnahme am Abraham Geiger Kolleg oder am Zacharias Frankel College in Potsdam verbunden.

Damit Sie die im Studium erworbenen Kenntnisse umsetzen können, ist ein Praxismodul vorgesehen. Hierbei können Sie bestimmen, ob Sie sich für ein Praktikum z.B. in einer jüdischen Gemeinde oder Kultureinrichtung entscheiden, ein Tutorium im Rahmen des Bachelorstudiums gestalten oder sich an einem wissenschaftlichen Projekt beteiligen.

Studienziel und zukünftige Arbeitsfelder

Im Verlauf des Masterstudiums erlangen Sie hervorragende Kenntnisse im Bereich der jüdischen Religion, die Sie für unterschiedliche Tätigkeiten qualifizieren. Hierzu zählen beispielsweise Archive und Museen mit jüdischen Beständen, Gedenkstätten, jüdische und nichtjüdische Bildungs- und Kultureinrichtungen, Institutionen, die sich um den Erhalt des jüdischen Erbes im In- und Ausland bemühen, Denkmalschutz und Denkmalpflege. Zudem kommen für Sie Tätigkeiten im Bibliothekswesen, im Medien- und Publikationsbereich in Frage. Auf unseren Berufsfeldseiten finden Sie weitere Einblicke in konkrete Berufsfelder, zu denen Ihr Studium führen könnte.

Neben einer wissenschaftlichen Laufbahn mit einer an das Masterstudium anschließenden Promotion gibt es für Absolventen mit jüdischer Religionszugehörigkeit weitere berufliche Tätigkeitsfelder in jüdischen Gemeinden, Schulen und anderen jüdischen Einrichtungen. Hierzu zählt auch die Tätigkeit als Krankenhaus- oder Altenheimseelsorger, die nicht zwingend von Personen mit einem geistlichen Amt ausgeführt werden muss. Das Studium mit dem Schwerpunkt Rabbinat (liberal und konservativ/Masorti) führt in Verbindung mit der Ausbildung am Abraham Geiger Kolleg oder am Zacharias Frankel College zum Beruf der Rabbinerin bzw. des Rabbiners.

Voraussetzungen zum Masterstudium

Generell ist die Voraussetzung für ein Masterstudium ein erster berufsqualifizierender akademischer Abschluss in einem für den Studiengang wesentlichen Fach. Weiterhin sollten Sie über Kenntnisse der hebräischen und aramäischen Sprache verfügen.

Die fachspezifischen Zugangsvoraussetzungen können Sie den jeweiligen Zulassungsordnungen entnehmen.

Aufbau des Studiums

Insgesamt hat der Studiengang einen Umfang von 120 Leistungspunkten und umfasst die in der nachstehenden Übersicht dargestellten Inhalte. Es kann ohne spezifischen Schwerpunkt sowie mit den Schwerpunkten liberales oder konservatives (Masorti) Rabbinat studiert werden. Sie entscheiden sich bei der Immatrikulation ggf. für einen der angebotenen Schwerpunkte. Ein Wechsel des Schwerpunkts ist einmal, bis zum Erreichen von 90 Leistungspunkten möglich. Die Wahl des Schwerpunktes Rabbinat ist erst nach einer Aufnahme am Abraham Geiger Kolleg oder Zacharias Frankel College möglich.

Die folgende Übersicht zeigt die einzelnen Module und deren Inhalte in verkürzter Form für ein Studium ohne spezifischen Schwerpunkt. Die jeweilige Schwerpunktsetzung bringt eine thematische Spezialisierung in unterschiedlichen Bereichen mit sich, zu der Sie mehr erfahren, wenn Sie einen Blick in die Studienordnung werfen.

STUDIENINHALTE UND LEISTUNGSUMFANG

Module

Leistungspunkte

I. Pflichtmodule66 LP / 81 LP ¹ / 96 LP ²

Geschichte des Judentums ¹ ²

Biblische Theologie ¹ ²

Rabbinische Theologie ¹ ²

Systematische Theologie und Religionsphilosophie ¹ ²

Abschlusskolloquium Jüdische Theologie ¹ ²

Praktische Theologie ¹ ²

Jüdisches Religionsrecht ²

15 LP

15 LP

15 LP

15 LP

6 LP

15 LP

15 LP

II. Wahlpflichtmodule30 LP

Wahlpflichtbereich I ¹

Es muss ein Wahlpflichtmodul im  Umfang  von 15 Leistungspunkten erfolgreich absolviert werden.

15 LP ¹

Jüdisches Religionsrecht (Halacha) ¹

Jüdische Religionsphilosophie ¹

15 LP

15 LP

Wahlpflichtbereich II

Es muss ein Wahlpflichtmodul im  Umfang  von 15 Leistungspunkten erfolgreich absolviert werden.

15 LP

Praktische Theologie

Interreligiöse Studien

Hebräische Sprache

US-amerikanisches Judentum in Geschichte und Gegenwart

15 LP

15 LP

15 LP

15 LP

III. Masterarbeit ¹ ²
24 LP ¹ ²
Summe120 LP

¹ Das Masterstudium im Studiengang Jüdische Theologie mit dem Schwerpunkt Liberales Rabbinat setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen.

² Das Masterstudium im Studiengang Jüdische Theologie mit dem Schwerpunkt Konservatives (Masorti) Rabbinat setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen.

Kontakt

School of Jewish Theology

Netanel Olhoeft (MA) | Studienfachberatung

 

Campus Am Neuen Palais
Haus 15, Raum 1.05

Vorteile auf einen Blick

Der Masterstudiengang Jüdische Theologie ist einzigartig in Europa und baut auf den entsprechenden Bachelorstudiengang an der Universität Potsdam auf. Neben engagierten und qualifizierten Lehrenden aus dem In- und Ausland gibt es eine Reihe von Gründen, die für ein Studium an der Universität Potsdam sprechen:

Bewerbung zum Studium

Sie haben sich entschieden, den Master Jüdische Theologie an der Universität Potsdam zu studieren? Dann sollten Sie sich im nächsten Schritt auf den Bewerbungsseiten über das aktuelle Bewerbungs- und Immatrikulationsverfahren informieren.

Kontakt

School of Jewish Theology

Netanel Olhoeft (MA) | Studienfachberatung

 

Campus Am Neuen Palais
Haus 15, Raum 1.05

Diese Beschreibung basiert z.T. auf Angaben der Fachspezifischen Studien- und Prüfungsordnung für den Masterstudiengang Jüdische Theologie an der Universität Potsdam vom 26. Juli 2019 (AmBek Nr. 01/20, S. 2).