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Gesundheits-, Fitness- und Vereinstraining

Hinter der allgemein bekannten Bezeichnung des Trainers oder der Trainerin im Sport verbergen sich verschiedene Professionen mit unterschiedlichen Zugangswegen und Voraussetzungen. Allen gemein ist zunächst, dass sie die sportlichen Tätigkeiten einzelner Personen, aber auch ganzer Teams und Mannschaften (abhängig von der Sportart) betreuen, analysieren und anleiten. Sie erstellen Trainingspläne, motivieren und begleiten ihre Schützlinge und bereiten sie gegebenenfalls auf Wettkämpfe vor.

Im Gegensatz zur Sport- und Bewegungstherapie liegt darüber hinaus bei allen der Fokus zunächst ausschließlich auf der Arbeit mit gesunden Menschen. Es geht also ausdrücklich nicht um Therapie- und Rehamaßnahmen, z. B. nach einer Verletzung oder einem Schlaganfall sondern primär um die Betreuung gesunder Sportler*innen. Abgesehen von diesen Gemeinsamkeiten differenziert sich das Berufsbild dann allerdings in die Tätigkeit einfacher Fitness- oder Gesundheitstrainer*innen bzw. Übungsleiter*innen auf der einen Seite sowie Sporttrainer*innen im Vereins- oder Spitzensport auf der anderen Seite aus.

Für die Arbeit als Fitness- und Gesundheitstrainer*in benötigt man keinen Studienabschluss; gefragt sind hier vielmehr die kostenpflichtigen, privat zu erwerbenden Trainer*innenlizenzen. Für den konkreten Einsatz als Trainer*in, z. B. in einem Fitnessstudio wird hier meist mindestens die „Fitnesstrainer B-Lizenz“ gefordert, darüber hinaus sind Spezialisierungen in einzelnen Bereichen (Yoga, Pilates, Personal Training, Reha, …) möglich. Obwohl für diesen Beruf kein Studium nötig ist, kann er für interessierte Studierende der Sportwissenschaften dennoch ein geeignetes (Einstiegs-)feld sein, insbesondere um während des Studiums erste Trainingserfahrungen zu sammeln. Zudem sind - mit vorhandenem Studienabschluss und abhängig von der eigenen Qualifizierung und den erworbenen Zertifizierungen - die Grenzen zur Sport- und Bewegungstherapie fließend, z. B. in der Prävention oder wenn sowohl kranke, als auch gesunde Sporttreibende zur eigenen Zielgruppe gehören. Fitness- und Gesundheitstrainer*innen finden Anstellung in Fitnessstudios, Wellnesseinrichtungen und (Breiten-)Sportvereinen, aber auch im betrieblichen Gesundheitsmanagement oder im Hotel- und Tourismusgewerbe.

Einsatz im Leistungs- und Spitzensport erfordert sportwissenschaftlichen Hintergrund

Weitere Möglichkeiten sind die Gründung eines eigenen Fitnessstudios bzw. die Tätigkeit als selbständige*r Fitnesstrainer*in. Passend zu den Fitness- und Gesundheitstrainer*innen kommen auch die Übungsleiter*innen im breiten Sportangebot der verschiedenen Turn- und Sportvereine zum Einsatz. Auch hier wird in der Regel kein Studienabschluss gefordert, sondern es zählen die in der jeweiligen Disziplin gefragten Zertifizierungen, die häufig durch die Vereine oder Dachverbände selbst angeboten werden. Neben den eigentlichen Trainingsaufgaben übernehmen Fitnesscoaches und Übungsleiter*innen, gerade in kleineren Vereinen und Studios häufig auch organisatorische Aufgaben, z. B. an der Rezeption oder in der Mitgliederverwaltung. Im Gegensatz zu den einfachen Übungsleitungsstellen fordern die Ausschreibungen für Trainer*innen in den professionellen Ligen bzw. im Spitzensport neben den gängigen Zertifizierungen, sehr wohl einen sportwissenschaftlichen Hintergrund, nicht selten mit der Spezialisierung „Leistungssport“. Neben dem eigentlichen Training, der Wettkampfvorbereitung und der Organisation von Trainingslagern, etc. gehören hier auch das Scouting, also die Sichtung und Förderung angehender Talente, konzeptionelle Tätigkeiten und die Gremienarbeit zum Aufgabenprofil. Bei der Arbeit als Verbandstrainer*in kommen zudem noch die Koordinierung der Trainer*innen der einzelnen Mitgliedsvereine, die Organisation und Konzeption von Weiterbildungsmaßnahmen für ebensolche sowie die Durchführung gemeinsamer Ligen und Wettkämpfe hinzu. Da sich die Spitzentalente des Profisports häufig aus den Sportlehr*innen im Grund- und Breitensport generieren, sind auch die Übergänge von einfachen Übungsleiter*innenstellen zur Arbeit als Profitrainer*in teilweise fließend. Auch hier kann eine einfache Übungsleiter*innentätigkeit also für Studierende einen guten Einstieg sowie erste Erfahrungen bieten.

 

Benjamin Weber

ist Leiter der Hertha BSC Fußball-Akademie

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