Konzeption und Umsetzung, Ansprechpartnerinnen für Fragen bzgl. Teilnahme und Mitwirkung:
Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs, TU Kaiserslautern
Dr. Ilka Goetz, Universität Potsdam
Ansprechpartnerin:
Dr. Ilka Goetz, Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB),
E-Mail: ilka.goetzuuni-potsdampde
In wöchentlichem Rhythmus stellen Forschende und Lehrende aus unterschiedlichen Perspektiven ausgewählte Themen vor, präsentieren Forschungsergebnisse und stehen für Austausch und Diskurs mit Studierenden und ebenso Lehrenden bereit. Eingeladen sind Lehramtsstudierende in den verschiedenen Lehramtsstudiengängen, auch über die Universitäten Kaiserslautern und Potsdam hinaus! Forschende und Lehrende in den LA-Studiengängen, in der LK-Fortbildung und in anderen pädagogischen Studiengängen sind ebenso herzlich eingeladen wie Lehrkräfte an den Schulen, die die Veranstaltungsreihe als Fortbildung nutzen wollen.
Nach der erfolgreichen Umsetzung der Veranstaltungsreihe soll das hochschulübergreifende Format im Wintersemester 2021/22 erneut realisiert werden. Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs (TU Kaiserslautern) und Dr. Ilka Goetz (Universität Potsdam) bringen Forschende und Studierende wiederum in einen gemeinsamen Diskurs und freuen sich sehr über Austausch und aktive Beteiligung! Beitragsvorschläge können gern eingereicht werden!
Die Veranstaltungsreihe wird online via Zoom umgesetzt. Die Anmeldedaten werden zum jeweiligen Termin auf der Webseite zur Veranstaltung veröffentlicht.
Es ist vorgesehen, die Beiträge aufzuzeichnen und zeitnah auf dem Media-Server der Universität Potsdam zu veröffentlichen. Die Dokumentation wird auf der Veranstaltungs-Webseite verlinkt.
Beiträge aus den zurückliegenden Semestern stehen weiterhin zur Verfügung.
Hinweise zur Teilnahme:
Eine vorherige Anmeldung zur Teilnahme an ausgewählten (oder auch allen) Terminen ist nicht erforderlich. Wir freuen uns aber, wenn Sie uns informieren, sofern ggf. mit einer Gruppe von Studierenden oder Lehrenden teilnehmen.
Inhaltliche Gestaltung:
Die Beiträge wurden in vier thematische Schwerpunkte zusammengefasst:
Konzeption und Umsetzung, Ansprechpartnerinnen für Fragen bzgl. Teilnahme und Mitwirkung:
Prof. Dr. Mandy Schiefner-Rohs, TU Kaiserslautern
Dr. Ilka Goetz, Universität Potsdam
Ansprechpartnerin:
Dr. Ilka Goetz, Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB),
E-Mail: ilka.goetzuuni-potsdampde
Digitale Technologien prägen zunehmend nicht nur Kindheit, sondern auch die Schule. Bei vielen dieser digitalen Anwendungen fallen allerdings zum einen vielfältige Daten an, mit denen Profile und Vorhersagen über Schüler*innen und Lehrer*innen erstellt werden können. Zum anderen sind nicht alle Technologien für alle Schüler*innen und Lehrer*innen gleich gut zugänglich. Aufgrund der rechtlichen Vorgaben sowie dem Gebot der Chancengleichheit gilt es für Lehrende und Schulverantwortliche, nicht nur mediendidaktische Perspektiven in den Blick zu nehmen, sondern sowohl Privatheits-, Überwachungs- und Datenschutzfragen zu adressieren als auch Barrierefreiheit zu gewährleisten.
Literaturhinweise:
Zorn, Isabel/Murmann, Jule/Harrach-Lasfaghi, Asmae (2021): Kriterien für die Auswahl Privatsphäre schützender Messenger für Einrichtungen der Sozialen Arbeit, in: Stapf, Ingrid/Ammicht Quinn, Regina/Friedewald,Michael/Heesen, Jessica/Krämer, Nicole (Hg.) (2021): Aufwachsen in überwachten Umgebungen: Interdisziplinäre Positionen zu Privatheit undDatenschutz in Kindheit und Jugend, Reihe Kommunikations- und Medienethik, Baden-Baden: Nomos, 331–349.
Zur Person:
Prof. Dr. Isabel Zorn ist Professorin am Institut für Medienforschung und Medienpädagogik der Technischen Hochschule Köln. Sie leitet den Forschungsschwerpunkt „Digitale Technologien und Soziale Dienste“ (DITES): http://dites.web.th-koeln.de/.
Die Corona-Krise hat u.a. gezeigt, dass Ko-Präsenz eine bislang kaum reflektierte Bedingung der Möglichkeit vieler Bildungsprozesse ist. Ganz besonders deutlich wurde das im Bereich vieler Prüfungen, die ohne Präsenz und die damit verbundene Totalüberwachung nicht mehr oder nur sehr schwierig durchzuführen waren. Der Vortrag beleuchtet die notwendigen Veränderungen im Bereich der Prüfungskultur, die auf dem Weg zu zeitgemäßer Bildung notwendig erscheinen.
Literatur:
El-Mafaalani, Aladin (2020): Mythos Bildung. Die ungerechte Gesellschaft, ihr Bildungssystem und seine Zukunft. Köln: Kiepenheuer&Witsch.
Ingenkamp, Karlheinz (1971): Die Fragwürdigkeit der Zensurengebung. Texte und Untersuchungsberichte. Zusammengestellt und kommentiert von Karlheinz Ingenkamp. 6. überarbeitete und erweiterte Auflage. Weinheim und Basel: Beltz (1976).
Reich, Justin (2020): Failure to Disrupt. Why Technology Alone Can't Transform Education. Cambridge (Massachusetts), London: Harvard University Press.
Verheyen, Nina (2018): Die Erfindung der Leistung. Berlin: Hanser.
Zur Person:
Axel Krommer ist Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er beschäftigt sich mit Bildung unter den Bedingungen der Digitalität und gegenwärtig besonders mit Fragen der veränderten Prüfungskultur. https://axelkrommer.com
„Digitale Bildung“- in den 1970er Jahren war das vor allem Programmieren und seither hat sich in vielen auch bildungspolitisch relevanten Köpfen nicht viel dazu getan. Aber Digitalisierung beginnt nicht erst beim Computer und Bildung ist nicht Training. Vielmehr meint digitale Bildung die Vorbereitung der nachwachsenden Generation auf eine Zukunft, die nichts mehr mit der Gegenwart der Erwachsenen – auch nicht der erwachsenen Lehrkräfte – zu tun haben wird. Was also kann die Richtschnur zukunftsfähiger Bildung in der digitalen Welt sein, wenn nicht technische Fertigkeit? Und was bedeutet dabei „zukunftsfähig“?
Antworten hierauf bietet seit rund 2600 Jahren die philosophische Ethik – noch vor Digitalisierung und Bildungstheorie sollte und wollte sie Handlung orientieren und damit eine „gute“ Zukunft ermöglichen. Der Vortrag geht daher zunächst basal aus von „der Ethik“, beleuchtet ihren Ort in einer digitalen Bildung, die sich als Medienkompetenz versteht, und fragt dann nach den Lehrenden und ihren „teachers beliefs“, die lange vernachlässigt, aber jetzt verstärkt in den Blick geraten Danach wird der Horizont weiter gezogen, Medien allgemein und die Mediatisierung als Metaprozess des gesellschaftlichen Wandels werden thematisiert und auf die jüngste Medienpraxis angewandt, auf Big Data. Mit einem „Rücksturz zur Praxis“ schließlich endet der Vortrag, indem die (fach-)didaktischen Folgerungen aus den bisherigen Überlegungen gezogen werden – für (nicht nur) die Schule.
Literatur:
Koehler, M. J., & Mishra, P. (2005): What happens when teachers design educational technology? The development of technical pedagogical content knowledge. Journal of Educational Computing Research, 32(2), 131–152.
Krotz, F. (2007). Mediatisierung. Fallstudien zum Wandel von Kommunikation. Wiesbaden: Springer VS.
Krotz, F./Roth-Ebner, E./Rath, M./Kalina, A. (2018): Mediatisierte Gesellschaften. Medienkommunikation und Sozialwelten im Wandel (Tutzinger Studien zur Politik). Baden-Baden: Nomos.
Marci-Boehncke, G. (2018). Von der integrierten zur inklusiven Medienbildung. In T. Hug (ed.), Medienpädagogik – Herausforderungen für Lernen und Bildung im Medienzeitalter (pp. 49–64). Innsbruck: innsbruck university press.
Marci-Boehncke, G./Rath, M. (2019): Medienbildung, Diversität und das Recht auf Teilhabe: Warum für Lehrkräfte die Vermittlung von digital literacy
eine ethische Frage ihres Professionsverständnisses ist. In Katharina Holzmann/Theo Hug/Günther Pallaver (Hrsg.): Das Ende der Vielfalt? Zur Diversität der Medien. Innsbruck: Innsbruck University Press, S. 85-100. www.researchgate.net/publication/337339353_Medienbildung_Diversitat_und_das_Recht_auf_Teilhabe_Warum_fur_Lehrkrafte_die_Vermittlung_von_digital_literacy_eine_ethische_Frage_ihres_Professionsverstandnisses_ist.
Marci-Boehncke, G./Rath, M. (2020): Education with Digital Culture: Shifting the Paradigms of Prospective Knowledge by Mediatization. MedienJournal Zeitschrift für Medien- und Kommunikationsforschung, 44, H. 1 (Themenheft: Digital Culture, New Media, and Youth. Educational Apects of Digital Youth), S. 5-17. DOI: 10.24989/medienjournal.v43i1.1924.
McGarr, O. & McDonagh, A. (2019). Digital Competence in Teacher Education. Output 1 of the Erasmus+ funded Developing Student Teachers’ Digital Competence (DICTE) project
Rath, M. (2014): Ethik der mediatisierten Welt. Grundlagen und Perspektiven. Wiesbaden: Springer VS.
Rath, M. (2020): „Kritische Medienkompetenz“ – Zur ethischen Überforderung einer allein pädagogischen Medienbildung. Communicatio Socialis 53, H. 2, S. 148-157. DOI: 10.5771/0010-3497-2020-2-148
Rath, M. (2021): Between private use and “vocational habitus”: Pre-service teachers and their media educational gap of beliefs. Educational Alternatives
19, S. 35-49. www.scientific-publications.net/en/article/1002287/.
Rath, M./Delere, M. (2020): Media Skepticism as a Prejudice - Attitudes of German Prospective Teachers towards Digital Media, INTED2020 Proceedings,
Zur Person:
Prof. Dr. Dr. Matthias Rath lehrt Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und leitet dort die Forschungsgruppe Jugend – Medien – Bildung.
Mit Virtual Reality-Anwendungen sind plötzlich neue (Lern-)Erfahrungen im virtuellen Raum möglich: Weit entfernte, unzugängliche oder vergangene Räume können über VR-Brillen nicht nur „erlebt“ werden, es kann damit interagiert und gehandelt werden. Das Erleben in VR ist dabei sehr intensiv, es löst körperliche Reaktionen aus (z. B. Schwitzen, Höhenangst) und kann stark emotionalisierend wirken. Man fühlt sich „präsent“ im virtuellen Raum, handelt authentisch und erinnert VR-Erlebnisse wie reale Erfahrungen. Daraus ergeben sich neue Potentiale, aber auch neue Herausforderungen für den Einsatz von VR in Bildungsprozessen. In unserem Vortrag plädieren wir für ein „achtsames“ Einsatzkonzept von VR, das die Emotionen aber auch den Körper der Nutzer:innen von VR-Umgebungen in den Fokus rückt und stellen didaktische Leitlinien für einen Einsatz von VR in Unterricht und Hochschule vor.
Literatur:
Brendel, N. & Mohring, K. (2020). Virtual-Reality-Exkursionen im Geographiestudium – neue Blicke auf Virtualität und Raum. In L. Blasch, T. Hug, P. Missomelius & M. Rizzolli (Hrsg.), Medien - Wissen - Bildung: Augmentierte und virtuelle Wirklichkeiten. (S. 189- 204). Innsbruck: University press. Onlinezugriff: https://www.uibk.ac.at/iup/buch_pdfs/9783903187894.pdf
Mohring, K. & Brendel, N. (2020). Vom Ort zur virtuellen Welt - Studierende designen in Wien eine VR-Exkursion zu nachhaltiger Stadtentwicklung. In A. Hof & A. Seckelmann (Hrsg.), Exkursionen und Exkursionsdidaktik in der Hochschullehre. Erprobte und reproduzierbare Lehr- und Lernkonzepte. (S. 129-148) Berlin: Springer.
Zu den Personen:
Prof. Dr. Nina Brendel ist Professorin für Geographische Bildung am Institut für Umweltwissenschaften und Geographie der Universität Potsdam.
Dr. Katharina Mohring arbeitet als Wissenschaftlerin in der AG Angewandte Regionalwissenschaften / Humangeographie am Institut für Umweltwissenschaften und Geographie der Universität Potsdam. Beide beschäftigen sich bereits mehrjährig mit Räumen und virtuellen Lernwelten in der (geographischen) Bildung.
Aufgrund des digitalen Wandels, der Digitalisierung und der damit verbundenen zeit- und ortsunabhängigen Verfügbarkeit "des Wissens der Welt", sowie der Verwendung heterogener Quellen hat die Herausforderung, verlässliche Informationen zu suchen und zu filtern, erheblich zugenommen. Informationen stehen nicht mehr nur journalistisch aufbereitet zur Verfügung und fordern für ihre Beurteilung mehr Eigenverantwortung. Wer sich in digitalen Öffentlichkeiten informiert, braucht weitaus mehr Kompetenzen als früher.
Verschiedene Studien untersuchten kürzlich, wie sich Jugendliche und Erwachsene im Internet informieren. Deutlich wurde, dass es an Nachrichten- und Informationskompetenz quer durch alle Altersgruppen mangelt. Und nicht immer sind Fake News leicht zu erkennen.
Was ist ungenaue Berichterstattung, was Propaganda? Im Vortrag werden die aktuelle Studien und verschiedene Formen von Desinformation kurz vorgestellt, um im Anschluss die Konsequenzen für Schule, Unterricht und politische Medienbildung zu diskutieren.
Literatur:
Unter https://www.craft.do/s/tlfuyE6GSiZW2b gibt es eine Linksammlung
Zu einzelnen Links können Kommentare oder Fragen hinterlassen werden.
Zur Person:
Rüdiger Fries ist Referent in der Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes. Er beschäftigt sich bereits langjährig mit Fragen der politischen Medienbildung und Digitalisierung.
Digitale Spiele im Unterricht knüpfen an die Lebenswelt von Schüler:innen an und ermöglichen unter der Voraussetzung einer entsprechenden Mediendidaktik aktivierende und interaktive Unterrichtskonzepte. In der Vorlesung werden Forschungserkenntnisse thematisiert sowie unterrichtspraktische Überlegungen reflektiert.
Zur Person:
Christian Toth ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Pädagogik der TU Kaiserslautern. Aktuell forscht er im Projekt "Researching Digital Games" zu digitalen Spielen in formalen und informellen Lernsettings.
"Ist Lernen mit AR und VR Technologien besser als mit anderen Medien?" - Im Beitrag wird argumentiert, dass dies die falsche Frage ist und im Sinne einer gestaltungsorientierten Mediendidaktik darüber nachgedacht werden sollte, wie Lernumgebungen mit AR/VR konzipiert werden können, sodass ein anderes Lernen stattfinden kann."
Materialien zum Vortrag:
- Präsentation Teil I
- Präsentation Teil II
- Video-Link
Literatur:
Buchner, J. (2021). Generative learning strategies do not diminish primary students’ attitudes towards augmented reality. Education and Information Technologies, 1–17. https://doi.org/10.1007/s10639-021-10445-y
Buchner, J., & Kerres, M. (2021). Students as Designers of Augmented Reality: Impact on Learning and Motivation in Computer Science. Multimodal Technologies and Interaction, 5(8), 41. https://doi.org/10.3390/mti5080041
Kerres, M., Buchner, J., & Mulders, M. (2021). Immersives Lernen? Didaktisches Design für Augmented / Virtual Reality und reaktive Objekte / Umwelten. In K. Wilbers (Ed.), Handbuch E-Learning. Deutscher Wirtschaftsdienst. https://learninglab.uni-due.de/publikationen/13437
Mulders, M., & Buchner, J. (2020). Lernen in immersiven virtuellen Welten aus der Perspektive der Mediendidaktik. Medienimpulse, 58(2), 1–23. https://doi.org/doi: 10.21243/mi-02-20-22
Mulders, M., Buchner, J., & Kerres, M. (2020). A Framework for the Use of Immersive Virtual Reality in Learning Environments. International Journal of Emerging Technologies in Learning (IJET), 15(24), 208. https://doi.org/10.3991/ijet.v15i24.16615
Zur Person:
Mag. Josef Buchner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Learning Lab der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschung befasst sich mit den Möglichkeiten von Augmented und Virtual Reality als Bildungstechnologien in Schule und Hochschule.
Digitalen Technologien wird oft das "Potential" zugesprochen, die Schule und das Lernen zu revolutionieren und verändern. Aber was passiert tatsächlich in Schulen, wenn "neue" Technologien eingesetzt werden? Werden Schüler*innen mehr mit der globalen Welt vernetzt? Wird das Lernen weniger lehrer*innen-zentriert und mehr schüler*innen-zentriert? Wird die Schule gerechter? Wird sie spielerischer? Wie wandeln sich die Sichtbarkeiten unter Schüler*innen? Und was passiert mit automatischen, datengetriebenen, KI-basierten Systemen? Diese und weitere Aspekte der aktuellen Praxis mit digitalen Technologien an Schulen werden im Vortrag anhand ausgewählter ethnographischer Studien erläutert, um die Frage zu diskutieren, was dieser Wandel für die eigene medienreflektierte Praxis von (zukünftigen) Lehrkräften bedeuten kann. Der Kern des Wandels -- so die These -- liegt in Mikromomenten des Unterrichtens und Kommunizierens, nicht in revolutionären Umbrüchen des schulischen Systems.
Materialien zum Vortrag: Präsentation
Literatur:
Bettinger, P., Draheim, S., & Weinrebe, P. (2020). Critical Making. Praktiken in Makerspaces zwischen Widerständigkeit und Affirmation. Medienimpulse, 58
(4). doi.org/10.21243/mi-04-20-20
Cone, L. (2021). The platform classroom: Troubling student configurations in a Danish primary school. Learning, Media & Technology,online first.
Eubanks, V. (2018). Automating Inequality: How High-Tech Tools Profile, Police, and Punish the Poor. St. Martin's Press.
Noakes, T. (2019). Young black women curate visual arts e-portfolios: negotiating digital disciplined identities, infrastructural inequality and public visibility. Learning, Media and Technology, 44
(3), 299-314. doi.org/10.1080/17439884.2019.1640738
Rafalow, M. H. (2020). Digital Divisions. How Schools Create Inequality in the Tech Era. University of Chicago Press.
Selwyn, N., Nemorin, S., Bulfin, S., & Johnson, N. F. (2018). Everyday Schooling in the Digital Age: High School, High Tech? Routledge.
Sims, C. (2017). Disruptive Fixation: School Reform and the Pitfalls of Techno-Idealism. Princeton University Press.
Zur Person:
Felicitas Macgilchrist ist Leiterin der Abteilung „Mediale Transformationen“ am Leibniz-Institut für Bildungsmedien | Georg-Eckert-Institut und Professorin für Medienforschung mit dem Schwerpunkt Bildungsmedien an der Universität Göttingen. Sie forscht an der Schnittstelle von Medien und schulischer Bildung mit einem besonderen Fokus auf dem sozialen und politischen Kontext von Bildung in der digitalen Welt. Aktuelle Projekte erforschen die Praxis an Schulen, spekulative Zukünfte und Themen wie Datafizierung, KI und Bildungsmediendesign. Sie twittert @discoursology.
Zwischen aktuellen Leitbildern zur Bildung in einer digital geprägten Welt (z. B. KMK 2012, 2017) und der konkreten schulischen Praxis in Deutschland (z. B. Eickelmann et al. 2018) besteht eine Diskrepanz. Der Bedarf und die Notwendigkeit von Schulentwicklungsprozessen zur Annäherung an entsprechende Leitbilder sind in vielen Diskursen unstrittig. Die Frage, wie entsprechende Prozesse gestaltet werden können, ist dabei auch nicht grundsätzlich neu (z. B. Schulz-Zander 2001) und in verschiedenen Schulentwicklungsmodellen hinsichtlich zentraler Handlungsfelder und Entwicklungsdimensionen bereits diskutiert worden (z. B. Bos und Lorenz 2017, Zylka 2018). Spezifisches Handlungswissen, wie einzelne Schulen, Schulverbünde und Schulträger im Kontext von Digitalisierungs- und Mediatisierungsprozessen diese spezifischen Felder der Schulentwicklung ausgestalten können, liegt jedoch nur in Ansätzen vor und erscheint zeitlich nur begrenzt gültig.
Der Vortrag eröffnet einen exemplarischen Einblick, wie schulische Entwicklungsprozesse in Kooperation von Schule und Universität initiiert und begleitet werden können. In Betrachtung ausgewählter Fallstudien des Darmstädter Modellschulprojektes „Bildung in der digitalen Welt“ (Rau et al. 2021) werden erste Schritte unterschiedlicher schulischer Akteur:innen aufgezeigt und sichtbar gewordene Hürden markiert. Um Erkenntnisse über die jeweils schulspezifischen Probleme zu gewinnen, zur unmittelbaren Verbesserung der Praxis beizutragen und die induzierten Veränderungsprozesse wissenschaftlich zu dokumentieren, orientierte sich das Projekt an Ansätzen der gestaltungs- und entwicklungsorientierten Bildungsforschung (z. B. Tulodziecki et al. 2013, Reinmann und Sesink 2014). Auf Basis dieser Erkenntnisse werden abschließend Perspektiven für eine Lehrer:innenbildung in einer digital geprägten und gestaltbaren Welt zur Diskussion gestellt.
Materialien zum Vortrag:
Literatur:
Eickelmann, Birgit; Bos, Wilfried; Labusch, Amelie. 2019. «Die Studie ICILs 2018 im Überblick. Zentrale Ergebnisse und mögliche Entwicklungsperspektiven». In ICILS 2018 #Deutschland. Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking herausgegeben von Birgit Eickelmann et al.. Münster; New York: Waxmann 2019, S. 7-31 - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-183196
Bos, Wilfried, und Ramona Lorenz. 2017. «Konzeption, Anlage und Durchführung des Länderindikators 2017». In Schule digital – der Länderindikator 2017 Schulische Medienbildung in der Sekundarstufe I mit besonderem Fokus auf MINT-Fächer im Bundesländervergleich und Trends von 2015 bis 2017, 36–48. Münster: Waxmann.
KMK, Kultusministerkonferenz. 2012. «Medienbildung in der Schule». (Beschluss der KMK vom 8. März 2012). www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2012/2012_03_08_Medienbildung.pdf.
KMK, Kultusministerkonferenz. 2017. «Bildung in der digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz». www.kmk.org/fileadmin/pdf/PresseUndAktuelles/2018/Digitalstrategie_2017_mit_Weiterbildung.pdf.
Rau, Franco; Grell, Petra; Geritan, Anna; Galanamatis, Britta; Gerber, Lars. 2021. «Bildung in der digitalen Welt – Darmstädter Modellschulen. Zwischenbericht zur Begleitung von drei Modellschulen unter Pandemiebedingungen». TU Darmstadt. doi.org/10.26083/tuprints-00017655.
Reinmann, Gabi, und Werner Sesink. 2014. «Begründungslinien für eine entwicklungsorientierte Bildungsforschung». In Jahrbuch Medienpädagogik 10. Methodologie und Methoden medienpädagogischer Forschung, herausgegeben von Anja Hartung, Bernd Schorb, Horst Niesyto, Heinz Moser, und Petra Grell, 10:75–89. Wiesbaden: Springer VS. doi.org/10.1007/978-3-658-04718-4_4.
Schulz-Zander, Renate. 2001. «Neue Medien als Bestandteil von Schulentwicklung». In Jahrbuch Medienpädagogik 1, herausgegeben von Stefan Aufenanger, Renate Schulz-Zander, und Dieter Spanhel, 263–81. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. doi.org/10.1007/978-3-322-97494-5_17.
Tulodziecki, Gerhard; Grafe, Silke; Herzig, Bardo. 2013. Gestaltungsorientierte Bildungsforschung und Didaktik: Theorie - Empirie - Praxis. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Zylka, Johannes. 2018. «Digitale Schulentwicklung - Das Praxisbuch für Schulleitung und Steuergruppen». Weinheim: BELTZ.
Zur Person:
Prof. Dr. Franco Rau ist Juniorprofessor für Mediendidaktik an der Universität Vechta.
Die letzten 5 Jahre waren für alle, die sich mit Digitalisierung an Schule beschäftigen, interessant, aber auch herausfordernd: DigitalPakt, KMK-Strategie und nicht zuletzt Corona machten vielfältige Neuerungen notwendig - von neuen Konzepten für Fortbildungen über technischen Support, pädagogische Koordinatoren bis hin zum Aufbau von Videokonferenzsystemen. Aber was heißt das für die Arbeit hinter den Kulissen? Wer ist beteiligt, was muss bedacht und vor allem getan werden? Gemeinsam im Gespräch betrachten wir ganz konkrete Maßnahmen im Bereich der Bildungspolitik: Von der Bereitstellung der digitalen Infrastruktur, der Rolle von Schulclouds über die Qualifizierungsplanung und -umsetzung bis hin zu Kommunikation und Kooperation für ein zeitgemäßes vernetztes Lernen und Arbeiten im schulischen Kontext.
Prof. Dr. William Lindlahr ist Professor für Medienpädagogik mit Schwerpunkt Medientechnik an der Fachhochschule Südwestfalen. Er war von 2017 bis 2021 Fachreferent für digitale Bildung im Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz. Während seiner Promotion an der Universität Mainz war er Juniormitglied der Gutenberg-Akademie. Seine Konzepte für Digitales im Schulunterricht wurden wiederholt prämiert, z. B. als „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ unter dem Motto „Innovationen für eine digitale Welt“ sowie nominiert für den europäischen TELL-US-Award (Technology Enhanced Learning Leading To Unique Stories) und den deutschen eLearning-Innovations- und Nachwuchs-Award (d-elina).
Digitale Technologien und die Nutzung digitaler Medien hat auf unterschiedliche Ebenen Einfluss auf unseren Planeten Erde und auf unser Zusammenleben. Doch das Verhältnis von Digitalität und Nachhaltigkeit ist nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheint. Und obendrein stellt sich die Frage, wie diese und ähnliche Themen in Bildungsinstitutionen thematisiert werden können. – Der Beitrag skizziert den breiten Themenkomplex und gibt erste Anregungen für den schulischen Kontext.
Literatur:
Blühdorn, I., Michael, D., Mirijam, M., Daniel, H., & Felix, B. (2020). Nachhaltige Nicht-Nachhaltigkeit: Warum die ökologische Transformation der Gesellschaft nicht stattfindet. transcript Verlag.
Euler, P. (2009). „Bildung und Nachhaltigkeit - Historische Ursprünge und ökonomische Hintergründe einer widerspruchsreichen Beziehung“: Beiträge Region und Nachhaltigkeit. Zu Forschung und Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön; 6. Jahrgang, Heft 6/2009; Fulda. S. 103-111. https://uni-flensburg.idm.oclc.org/login?url=https://search.ebscohost.com/login.aspx?direct=true&db=edsbas&AN=edsbas.1C505D0A&lang=de&site=eds-live
Frick, V., & Santarius, T. (2019). Smarte Konsumwende? Chancen und Grenzen der Digitalisierung für den nachhaltigen Konsum. 57. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26040-8_3
Incropera, F. P. (2015). Climate Change: A Wicked Problem: Complexity and Uncertainty at the Intersection of Science, Economics, Politics, and Human Behavior. Cambridge University Press. https://doi.org/10.1017/CBO9781316266274.015
Parikka, J. (2015). A Geology of Media. Electronic Mediations.
WBGU, W. B. der B. G. U. (2019). Unsere gemeinsame digitale Zukunft—Empfehlungen. WBGU. https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/hauptgutachten/hg2019/pdf/WBGU_HGD2019_Empfehlungen.pdf
Universität Potsdam
Campus Golm
Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB)
ZeLB-Geschäftsstelle
14476 Potsdam
Am Mühlenberg 9, H-LAB, Haus 62, 3. Stock
E-Mail: ZeLB-GSuuni-potsdampde