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Marketing

Ob das kühle Getränk, dass uns von der Werbetafel an der Bushaltestelle aus anspringt oder die neuesten Buchtipps, die uns beim Frühstücksradio schmackhaft gemacht werden – Werbebotschaften umgeben mal mehr, mal weniger subtil unseren Alltag. Hinter der Frage, wer, wann und wo welche Werbung zu sehen und hören bekommt, stehen die oft komplexen Planungs- und Entscheidungsprozesse der Marketingabteilungen von Unternehmen und Organisationen aller Art. Anders als gemeinhin gedacht, umfasst das Marketing dabei aber vielmehr als nur die reine Produktwerbung - auch wenn es mit dieser selbst in Stellenanzeigen irrtümlicherweise oft gleichgesetzt wird.

Es beschreibt vielmehr die gesamte und konsequente Ausrichtung aller Unternehmensaktivitäten an die Bedürfnisse des Marktes. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Bedürfnisse, Erwartungen und Gewohnheiten von (potentiellen) Kund*innen, Verbraucher*innen oder Nutzer*innen. Für sie werden Marketingkonzepte entwickelt, die sie ansprechen und zum Kauf oder zur Nutzung eines Produktes oder einer Dienstleistung einladen sollen. In der Abgrenzung zur PR-Arbeit, deren primäres Ziel rein der positive Imageaufbau (und somit lediglich ein Puzzleteil der gesamten Marketingstrategie) ist, zielt Marketing dabei aber auf die viel grundsätzlichere Frage ab, wie das eigene Unternehmen stetig seine Marktposition verbessern kann. Da in einem Unternehmen am Ende aller Prozesse letztlich der Verkauf des eigenen Produkts steht, ist Marketing somit vielmehr ein unternehmerisches Querschnittsthema als ein einzelner Geschäftsbereich. Neben der Planung und Umsetzung von Werbe- oder Wahlkampagnen beinhaltet es somit weitaus weitreichendere Fragestellungen wie z. B. die Entwicklung und Umsetzung von Markteinführungskonzepten, die Erschließung neuer Absatzmärkte oder Interessensgruppen, das Marken- und Produktmanagement (z. B. Produkt- und Preisoptimierung), die Kund*innenbetreuung und -beratung (Customer Relationship Management) sowie das Medienmanagement, das Online- und Social-Media-Marketing oder auch das Event-Management. Dementsprechend groß sind daher - abhängig von konkreter Stellenausrichtung und Organisationsgröße - auch die Schnittstellen in andere Unternehmensbereiche wie dem Vertrieb, der Unternehmenskommunikation, dem Business Development, dem Controlling, der Produktentwicklung oder auch dem Prozess-, Risiko- und Qualitätsmanagement. Auch das Employer Branding und somit eine Schnittstelle in die Personalarbeit zählt zu den Marketingaktivitäten einer Organisation. 

Schwerpunktsetzung und erste Erfahrungen wichtiger als Studienhintergrund

Wer in diesem Feld einsteigen möchte, sollte daher schon neben dem Studium erste Erfahrungen sammeln und überlegen, auf welchen Bereich er/sie sich spezialisieren möchte. Denn wichtiger als der eigentliche Studienabschluss sind meist Vorerfahrungen und evtl. Schwerpunktsetzungen im Feld. Passend zur Diversität der Ausrichtungen im Marketing, variieren auch die Jobtitel. Neben Ausschreibungen als Marketing-Manager*in kommen daher auch Bezeichnungen wie "Pricing Manager", "E-Commerce-Manager", "Data Analyst", "Affiliate Marketing Manager" oder "Content Creator" vor. Stellen gibt es dabei sowohl in Unternehmen als auch bei Marketing- und Werbeagenturen sowie weiteren externen Dienstleistungsunternehmen.
Marketing betreiben dabei aber selbstverständlich nicht nur Unternehmen, sondern auch öffentliche Einrichtungen, Stiftungen, Parteien, Interessensvertretungen und andere Organisationen im Non-Profit-Bereich, wobei hier öfter als der Vertrieb eines Produktes oder einer Dienstleistung die Steigerung der eigenen Bekanntheit und die Lancierung bestimmter Themen (siehe auch Campaigning) im Vordergrund stehen. Ein weiterer Tätigkeitsbereich sind außerdem Kunden-, Markt- und Wettbewerbsanalysen, für die es ebenfalls sowohl Jobs in unternehmensinternen Marktforschungsabteilungen, als auch bei externen Markt- und Meinungsforschungsinstituten, Unternehmensberatungen oder Marketing-Agenturen gibt.
In fast allen Bereichen sind sehr gute kommunikative Fähigkeiten, Sprachgefühl, Zielgruppenorientierung und Kreativität gefragt, so dass neben Absolvent*innen aus den Wirtschaftswissenschaften auch Studierende mit einem geistes-, sozial- und kommunikationswissenschaftlichem oder Psychologie-Abschluss gern gesehen sind. Zusätzlich gewinnen auch im Marketing IT-Schnittstellen weiter an Bedeutung, z. B. in der Big-Data-Analyse potentieller Kund*innendaten (Customer Analytics), so dass auch (Wirtschafts)informatiker*innen immer mehr gefragt sind.
 

Klassische Tätigkeiten

Mögliche Arbeitsorte