Transferstrategie

Die Transferstrategie der Universität Potsdam im Detail
1. Gründungsunterstützung
Status Quo
Die Universität Potsdam verfügt über einen etablierten und erfahrenen Gründungsservice mit infrastrukturellen Ressourcen für Gründungsprojekte und einem breit gefächerten Netzwerk externer Experten. Mittels Projektförderungen aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln wurde in kontinuierlicher Weiterentwicklung der Angebote und personellen Expertise ein vielfältiges Service- und Veranstaltungsangebot für alle Stufen der Vorgründungsphase und den Übergang zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit aufgebaut und eine hohe Qualität der Dienstleistungen zur Gründungsunterstützung erreicht. Die enge Vernetzung mit privaten wie öffentlichen Partnern in der Startup-Szene verankert die Universität Potsdam in der Mitte des wachsenden unternehmerischen Ökosystems in Potsdam und der Metropolregion Berlin.
Herausforderungen
Grundsätzliche Herausforderungen der Gründungsunterstützung liegen in der synergetischen institutionsübergreifenden Vernetzung mit anderen Hochschulen, außeruniversitären Forschungsinstituten, wirtschaftsfördernden Einrichtungen und nachgelagerten Unterstützungsangeboten. Die Entwicklungsmöglichkeiten insbesondere für technologieorientierte Startups hängen häufig an der Qualität dieser Zusammenarbeit, z.B. über die Ausräumung limitierender Faktoren bezüglich der Nutzung von Forschungsinfrastruktur. Des Weiteren gilt es in der Nachgründungsphase, die Ansiedlung von Startups vor Ort zu unterstützen. Die Entfaltung von Bindungswirkungen hin zu einem nachhaltigen Startup-Ökosystem kann dabei nur im Gesamtkontext des Standortes gelingen. Die dazu notwendige Ressourcenbasis stellt aufgrund der überwiegenden Drittmittelfinanzierung des Gründungsservices eine Herausforderung dar.
Ziele
- Die erreichte hohe Servicequalität und Angebotsbreite wird kontinuierlich verbessert.
- Die Erfolgswahrscheinlichkeit und Nachhaltigkeit der geförderten Startups wird durch eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Unterstützungsstrukturen weiter gesteigert.
- Unternehmertum und Selbstständigkeit werden von den Mitgliedern der Universität als attraktive Karriereperspektiven wahrgenommen und verfolgt.
- Die Ansiedlung neu gegründeter Unternehmen in direkter Campusnähe wird verstärkt.
- Rund um die Universität und angrenzende Wissenschaftsinstitutionen wird ein attraktives Startup-Ökosystem mit überregionaler Anziehungswirkung entwickelt.
- Die Universität schafft Möglichkeiten, sich in Zukunft direkt oder mittelbar an den von ihr geförderten Startups beteiligen zu können.
Maßnahmen
- Verstärkte Sensibilisierung in der Universität Potsdam für die Themen Selbstständigkeit und Unternehmensgründung und die dazu bereitstehenden Unterstützungsangebote
- Etablierung eines Anreizsystems für die aktive fachliche Unterstützung von Gründungen durch Wissenschaftler der Universität Potsdam
- Niedrigschwellige am Förder- und Servicegedanken orientierte Bereitstellung von Forschungsinfrastruktur für Gründungsprojekte und Ausgründungen
- Einrichtung von Innovationsräumen und Ansiedlungsmöglichkeiten für Ausgründungen
- Etablierung attraktiver Serviceangebote auch für die Nachgründungsphase
- Weiterentwicklung institutionsübergreifender Netzwerke mit dem Ziel der Erhöhung gemeinschaftlich angebotener Dienstleistungen und Veranstaltungen Systematische Erschließung langfristiger Einnahme- und Förderquellen für die Gründungsunterstützung
2. Forschungskooperationen und Auftragsforschung
Status Quo
Die Anbahnung von Kooperations- und Auftragsforschungsvorhaben und die Vermittlung und Beantragung von Fördermitteln zur Unterstützung solcher Projekte gehören zum Kern der Transferarbeit an der UP. Bezogen auf die regionale Wirtschaftsstruktur werden kontinuierlich kleine und mittlere Forschungsprojekte gemeinsam mit Unternehmen entwickelt und umgesetzt. Darüber hinaus zählen staatliche Institutionen zur Zielgruppe. Dabei erfasst ein aktives nach innen und außen gerichtetes "Scouting" Wissens- und Technologietrends sowie -bedarfe. So werden sowohl über die Angebots- als auch die Nachfrageseite neue Projekte initiiert. Eine kontinuierliche Datenerfassung und Aufbereitung, welche sich strukturell und operativ an der gemeinsamen Clusterstrategie der Länder Brandenburg und Berlin orientiert, dient als Basis dieser Aktivitäten.
Herausforderungen
Extern und damit marktseitig liegt die größte Herausforderung im Ausbau der regionalen und überregionalen Sichtbarkeit der universitären Angebote. Bedingt durch die Tatsache, dass die UP außer der Informatik keine ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge anbietet, steht sie trotz technologieintensiver und techniknaher Forschungsfelder nur eingeschränkt im strategischen Fokus größerer Industrieunternehmen. Die starke Präsenz der Lebenswissenschaften kompensiert diesen Sachverhalt nur eingeschränkt. Größere Unternehmen sind insbesondere im Hinblick auf die Etablierung strategischer Partnerschaften von hohem Interesse. Gleichzeitig können über regional verortete Dienstleister oder Zulieferer größerer Unternehmen auch neue Transferbeziehungen zu KMUs in der Region entstehen. In der internen Perspektive stellt sich im Hinblick auf die Gestaltung von Anreiz- und Steuerungssystemen und das legitime Interesse der Universität, externe Kooperationspartner für weitere Aktivitäten zu gewinnen, die zentrale Erfassung der wirtschaftsbezogenen Transferaktivitäten aller Hochschulangehörigen als bislang nicht gelöste Herausforderung dar. Zudem liegen in einer intensivierten Sensibilisierung der Hochschulangehörigen für den Forschungstransfer weitere Entwicklungsmöglichkeiten.
Ziele
- Transparente Erfassung, Darstellung und Vermarktung aller wirtschaftsbezogenen UP-Transferaktivitäten
- Ausbau des serviceorientierten und marktgerechten Unterstützungsangebots sowohl für Mitglieder der Universität als auch Externe
- Erhöhung des Bekanntheitsgrades des UP-Forschungsprofils und damit verbundener Anwendungspotenziale bei regionalen und überregionalen Unternehmen
- Aktive Kommunikation und Vermarktung der attraktiven universitären Forschungsinfrastruktur
- Gewinnung großer Unternehmenspartner mit überregionaler Ausstrahlung und dem Potenzial zur Entwicklung strategischer Partnerschaften
- Internationalisierung der Kooperations- und Auftragsforschungsaktivitäten
Maßnahmen
- Optimierung und Kommunikation durchgehender Prozessketten bei der Anbahnung und Durchführung von Auftrags- und Kooperationsforschung und Erhöhung der Prozesstransparenz
- Konzeption und Umsetzung von Standards in Bezug auf Transferaktivitäten im Rahmen institutionsübergreifender Verbundforschungsprojekte mit Unternehmensbeteiligung
- Einrichtung und Pflege einer zentralen Forschungs- und Transferdatenbank zur schnellen Recherche und Vermarktung von Forschungsprofilen und Kooperationspotenzialen
- Frühzeitige Erschließung von Transferpotenzialen über die Entwicklung von Prüf- und Konsultationsschemata für die Einreichung von Drittmittelanträgen mit Transferbezug
- Einbindung von Transferbelangen in die Entwicklung internationaler Partnerschaften Intensivere Kommunikation der transferintensiven fachlichen Schwerpunkte wie den Lebenswissenschaften und der Informatik
3. Gewerbliche Schutzrechte
Status Quo
Die Sicherung gewerblicher Schutzrechte stellt einen wichtigen Aspekt der Transferaktivitäten dar. Dabei steht nicht nur der Gedanke der Hebung von Ertragspotenzialen im Vordergrund, sondern ein bewusster regionaler Verwertungsfokus, welcher der Sicherung von Innovationen für die im Umfeld der UP ansässige hauptsächlich klein und mittelständisch strukturierte Wirtschaft dient. Deren Wettbewerbsfähigkeit wird durch den Innovationstransfer gesichert und zukunftsträchtige Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen. Die UP kommt damit ihrer Rolle als Innovationsmotor und Schlüsselinstitution zur nachhaltigen Sicherung eines hohen Lebensstandards nach. Zusätzlich stellten vorhandene Schutzrechte in den vergangenen Jahren vermehrt die Basis für die Einwerbung von Drittmitteln im direkten Forschungskontext der UP dar. Ebenso entstehen vermehrt Gründungsprojekte auf Basis geschützter Forschungsergebnisse.
Herausforderungen
Die Erlangung und Verwertung von Schutzrechten aus freier Forschungstätigkeit ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Dieser trifft auf begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen. Die Finanzausstattung der beschriebenen Verwertungspartner führt zu vergleichsweise geringen und nicht kostendeckenden Verwertungseinnahmen. Die bestehende fachliche Ausrichtung und damit verbundenen Forschungsergebnisse bedingen zudem ein begrenztes und stark volatiles Aufkommen an realisierbaren Schutzrechten. Die Etablierung von thematischen Patentportfolios gelingt dadurch bislang nicht. Das Schutzrechteportfolio erreicht keine ausreichende Attraktivität für Verwertungspartner in der Großindustrie.
Ziele
- Förderung der Innovationsfähigkeit der regionalen Wirtschaft durch intensive regionale Verwertungsaktivitäten
- Steigerung der Marktchancen und Erfolgspotenziale universitärer Ausgründungen durch die Einbringung von Schutzrechten
- Erschließung von Ertragspotenzialen aus der Verwertung von Schutzrechten und Generierung von Rückflüssen zur Unterstützung neuer Innovationsvorhaben
- Attraktivitätssteigerung des Schutzrechteportfolios durch die Bündelung von Schutzrechten mit gemeinsamem fachlichen Bezug
Maßnahmen
- Intensivierung der Sensibilisierungsaktivitäten
- Verstärkte Aufklärung der Wissenschaftler(innen) bezüglich unterschiedlichster Schutzrechtethematiken zwecks Hebung weiterer Potenziale in der Schutzrechteerlangung
- Angebot regelmäßiger Informations- und Vernetzungsveranstaltungen zu allgemeinen und speziellen Schutzrechtethematiken
- Informationskampagnen zur Aufklärung über rechtliche Rahmenbedingungen von universitärer Forschung (insb. Gesetz über Arbeitnehmererfindungen) und den Nutzen von Schutzrechten
- Strategische Bewertung eingereichter Erfindungsmeldungen und sonstiger Schutzrechteanmeldungen oder -erwerbungen
- Eine positive Empfehlung zur Inanspruchnahme von Erfindungen seitens der Patenverwertungsagentur ist Grundvoraussetzung zur Anmeldung von Schutzrechten. Abweichungen sind nur in begründeten Ausnahmefällen (konkrete Entwicklungs- oder Verwertungsoption) zulässig.
- Die Bereitschaft der Erfinder zur aktiven und dauerhaften Mitwirkung an der Weiterentwicklung und Vermarktung des Schutzrechtes muss gegeben sein.
- Das Schutzrecht dient der zielgerichteten Erweiterung des bestehenden Portfolios.
- Gestaltung attraktiver Verwertungsoptionen in Abwägung von rechtlichen Rahmenbedingungen und Ertragserzielungsinteressen
- Zur Optimierung der Verwertungsaktivitäten, Qualitätssicherung, Ressourceneffizienz und Sichtbarkeit am Markt kooperiert die Universität auch weiterhin mit anderen Wissenschaftsinstitutionen in der Verwertungsoffensive Brandenburg (VOBB).
- Im Rahmen gegebener Handlungs- und Ermessensspielräume erfolgt eine individuelle Bewertung und Gestaltung jedes Verwertungsfalls.
- Jegliche Verwertungsoption soll im Regelfall mindestens die direkten zur Erlangung und Aufrechterhaltung des Schutzrechtes anfallenden Kosten decken.
- Vertragliche Optionen, welche die Verwertungsfreiheit der Universität einschränken, werden nur gegen Vergütung angeboten.
- Über die VOBB nimmt die Universität die Expertise einer externen Patentverwertungsagentur in Anspruch.
- Regelmäßige Überprüfung des bestehenden Schutzrechtsportfolios und Entscheidung über den weiteren Umgang mit den vorhandenen Schutzrechten anhand der folgenden Kriterien:
- Wahrscheinlichkeit einer Patenterteilung bei laufenden Anmeldeverfahren
- Realistische Marktchancen, Vorhandensein potentieller Verwertungspartner
- Erreichte Anwendungsnähe, noch zu leistender Entwicklungsaufwand bis zur Marktreife und nachvollziehbare Entwicklungsfortschritte Aktive Mitarbeit der Erfinder bei der Weiterentwicklung und Verwertung des Schutzrechtes
4. Transfermarketing
Status Quo
Die UP bietet ihren Mitgliedern vielfältige Möglichkeiten, anwendungsnahe Forschungsergebnisse und Transferprojekte öffentlich zu präsentieren. Kern dieser Tätigkeit ist der Messeservice, über den die Teilnahme an großen nationalen und internationalen Leitmessen und an spezialisierten regionalen Fachmessen organisiert wird. Die Mitglieder der Universität profitieren so von der Präsentation ihrer Ergebnisse auf großen Gemeinschaftsständen von Brandenburger und Berliner Wissenschaftsinstitutionen. Zudem unterstützt das Transfermarketing die Konzeption, Organisation und Durchführung von universitären und wissenschaftsnahen Veranstaltungen mit Transferbezug und führt zusammen mit Partnern in der Wirtschaftsförderung, den Kammern und angrenzenden Wissenschaftsinstitutionen regelmäßig eigene Veranstaltungen in diesem Kontext durch.
Herausforderungen
Die Messebeteiligung kann neben der organisatorischen Unterstützung gegenwärtig nur im Sinne der Deckung von Standkosten und Zugang zu Messen gefördert werden. Die insbesondere bei internationalen Messen anfallenden hohen Reise- und Unterbringungskosten sind in der Regel aus eigenen Budgets der teilnehmenden Wissenschaftler zu decken. Wenn keine konkrete Verwertungsintention gegeben ist, stellt dies oft ein Hemmnis dar und führt zu einer mangelnden Motivation bezüglich der Präsentation von Forschungsergebnissen oder der Darstellung der Forschungsexpertise auf Fachmessen. Zudem ist die allgemeine Sensibilisierung für den Mehrwert solcher Präsentationen schwierig, da neu entstehende Kontakte über potentielle gemeinsame Projekte erst mittel- bis langfristig eine Wirkung auf die eigene Arbeit entfalten. Eine leider häufig unzureichende persönliche Vorbereitung vieler Teilnehmer auf den speziellen Anspruch eines gelungenen und umfangreiche Kontaktpotenziale erschließenden Messeauftritts unterminiert die Erfolgsaussichten zusätzlich.
Ziele
- Verstärkte Sensibilisierung der Universitätsangehörigen für die Werthaltigkeit von Transfermarketingaktivitäten
- Kontinuierliche Erhöhung der Anzahl an Messeauftritten von Bereichen der Universität, insbesondere Ausbau der Präsenz auf Messen im Ausland
- Flexibilisierung und Ausweitung des Teilnehmerkreises, beispielsweise über die Einbindung studentischer Präsentationen und Gründungsprojekten mit hohem Anwendungsbezug
- Evaluation der Veranstaltungsteilnahme anhand klarer Erfolgskriterien
Maßnahmen
- Verstärkte Kommunikation erfolgreicher Messe- und Veranstaltungsteilnahmen
- Entwicklung eines Angebots für Wissenschaftler zur Messevor- und -nachbereitung (z.B. Schulungen zu Kontaktakquise/ Netzwerkaufbau)
- Definition eines Zielkatalogs für Messepräsentationen mit verpflichtenden Festlegungen der Ziele im Vorfeld der Teilnahme
- Erschließung weiterer Förderquellen für die Deckung indirekter Teilnahmekosten Verstärkte Einbeziehung von Startups als Spiegelbild hoch qualitativer anwendungsorientierter Forschung der Universität
5. Gesellschaftsbezogener Transfer
Status Quo
Die UP bietet vielfältige Anknüpfungspunkte zum Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Dabei steht insbesondere der Transfer über Köpfe im Sinne einer aktiven Vernetzung und eines intensiven Dialogs im Fokus. Beiträge von Universitätsmitgliedern zu gesellschaftlich relevanten Themen oder die vielfältigen gemeinsamen Projekte mit Vereinen und Initiativen, beispielsweise Aktivitäten zur Integration von Flüchtlingen, verdeutlichen die Bedeutung der Universität für einen lebendigen, öffentlichen Diskurs. Die Universitätsgesellschaft unterstützt als unabhängiger Verein diese Bemühungen durch Dialogveranstaltungen sowie eine monetäre und ideelle Förderung sozialer und gesellschaftlicher Transferprojekte. Zusammen mit über 80 weiteren Mitgliedern trägt die Universität zudem den Verein proWissen e.V. und betreibt die Wissenschaftsetage im Bildungsforum, welche als Schaufenster für die Wissenschaft und zentraler Veranstaltungsort in der Mitte der Stadt dient. Zudem ist die UP die einzige lehrerbildende Hochschule im Land Brandenburg. Der damit verbundenen gesellschaftlichen Verantwortung trägt sie mit der Einrichtung des Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung Rechnung.
Herausforderungen
Der gesellschaftsbezogene Transfer ruht auf einer Vielzahl von Akteuren, die jeweils eigene und teilweise überlappende Zielgruppen ansprechen. So stellt zunächst die Kommunikation der vorhandenen Breite dieser Angebote und die Erzielung der gewünschten Imageeffekte im Hinblick auf die Wahrnehmung der Universität als offene Institution eine hohe Herausforderung dar. Das erfreuliche organische Wachstum gesellschaftlicher Transferaktivitäten steht einem Defizit an zentraler Koordination bzw. Informationsaggregation gegenüber. Verknüpft ist dies mit der Herausforderung, eben solche Aktivitäten und Strukturen nachhaltig zu finanzieren, da hierfür oft nur in sehr begrenztem Umfang eigene Mittel der Universität aufgewendet werden können.
Ziele
- Nachhaltige Verankerung der Universität im öffentlichen Bewusstsein als gesellschaftlicher Entwicklungsmotor in der Region
- Überregional sichtbarer Imagegewinn als Wissenschaftsstadt, ergänzend zu den Schwerpunkten als Tourismus- und Verwaltungsstandort Potsdam
- Messbare Wahrnehmung der Universität als offene Institution, die gesellschaftliche Teilhabe an komplexen wissenschaftlichen Prozessen bewusst befördert
- Erhöhung der Mitgliederzahlen der universitäts- und wissenschaftsnahen Fördervereine
Maßnahmen
- Erweiterung des Angebots an Dialogveranstaltungen insb. bezogen auf die Stadt- und Regionalentwicklung und der Rolle der Wissenschaftsinstitutionen in diesen Prozessen
- Strukturelle Weiterentwicklung zentraler Koordinationsfunktionen zur ganzheitlichen Abstimmung der Angebote und verbesserten Informationsvermittlung an die Öffentlichkeit
- Erhöhung der Bindungswirkung auf Partner, Freunde, Förderer und Alumni der Universität mittels einer kontinuierlichen Angebotsentwicklung und Attraktivitätssteigerung
- Verstärkte Einwerbung von Spenden/Sponsoring für gesellschaftsbezogene Transferaktivitäten Einrichtung von Bildungsangeboten für Senioren
6. Weiterbildung
Status Quo
Die Universität Potsdam offeriert ein umfangreiches Weiterbildungsangebot aus Fächern fast aller Fakultäten. Die Angebote werden in unterschiedlicher Trägerschaft realisiert. Die angebotenen Weiterbildungsformate decken die gesamte Bandbreite von individuellen Kurzzeit-Workshops über Zertifikatslehrgänge bis hin zu international anerkannten Weiterbildungsstudiengängen ab. Der Kundenkreis erschließt sich je nach fachlicher Ausrichtung aus öffentlichen Institutionen und der regionalen und überregionalen Wirtschaft bis hin zu internationalen Führungskräften. Begleitend dazu werden an der UP die Durchlässigkeit der universitären Bildung und damit verknüpfte Unterstützungsstrukturen einer offenen Hochschule erforscht und etabliert, und damit wachsenden Bedarfen und Anforderungen an die Universität im Sinne des lebenslangen Lernens Rechnung getragen.
Herausforderungen
Im Hinblick auf die Struktur und Finanzkraft der regionalen Wirtschaft ist speziell in der wirtschaftswissenschaftlichen Weiterbildung die Ertragskraft eingeschränkt. Die Etablierung neuer Weiterbildungsangebote gelingt häufig nur über eine initiale öffentliche Förderung, da die erwirtschafteten Überschüsse bestehender Angebote nicht ausreichen, um eine mehrjährige Investitionsphase zur Konzeption, Pilotierung und Marktetablierung umfangreicher neuer Angebote zu finanzieren. Gleichwohl ist die Erweiterung des Weiterbildungsangebots insbesondere auf mehr Fächer der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wünschenswert, um einen verstärkten Wissenstransfer auch aus diesen Bereichen der UP zu etablieren.
Ziele
- Ausweitung des Weiterbildungsangebots auf neue fachspezifische Angebote und Zielgruppen
- Etablierung innovativer Weiterbildungsformen im Hinblick auf die Deckung wachsender Bedarfe in der regionalen Wirtschaft, wie z.B. mit Zertifikaten versehene "Micro-Degrees"
- Erhöhung der Ertrags- und Reinvestitionskapazität bestehender Angebote
- Weiterentwicklung und verstärkte Anwendung gemeinsamer Qualitäts- und Governance-Standards aller Weiterbildungsangebote unter dem Dach der UP
- Etablierung von zentralen Unterstützungsstrukturen für die inhaltliche und unternehmerische Konzeption und Umsetzung neu zu entwickelnder Weiterbildungsangebote
Maßnahmen
- Intensivere Vermarktung der bestehenden Angebote und Sicherstellung einer kontinuierlichen marktgerechten Weiterentwicklung des bestehenden Portfolios
- Unterstützung der Entwicklung neuer Angebote mit Formaten zur Geschäftsmodellentwicklung analog zur Unterstützung von Ausgründungen
- Definition und Kommunikation möglicher Trägermodelle für Weiterbildungsangebote an der Universität und Gestaltung entsprechender standardisierter Umsetzungsprozesse Entwicklung einer gesonderten Weiterbildungsstrategie zur strukturellen und fachlichen Ausdifferenzierung des Themengebietes auf Basis bisheriger Erfahrungen und Untersuchungen zukünftiger Marktpotenziale