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Positionspapier: Informatische Bildung in der Grundschule und Zentren für Digitale Bildung

Deutsche Telekom Stiftung legt in ihrer Arbeit einen besonderen Fokus auf den Bereich Bildung und Digitalisierung. Vor diesem Hintergrund förderte sie im Projekt ,,Digitales Lernen Grundschule“ über einen Zeitraum von drei Jahren sechs Hochschulen, die Konzepte für den produktiven Einsatz digitaler Medien im Grundschulunterricht entwickelt und an Schulen praktisch erprobt haben.

Während die informatische Bildung in der Grundschule bis vor wenigen Jahren noch kaum Beachtung durch Bildungspolitik, Bildungsadministration und Forschung erfuhr, hat sie in den letzten Jahren stark an Interesse und Zuspruch gewonnen. Mittlerweile wurde entsprechend eine Reihe von Empfehlungen, Positionspapieren, Handreichungen und Unterrichtsmaterialien zum Thema publiziert.  

Während zunehmend Empfehlungen zur strukturellen und inhaltlichen Ausgestaltung informatischer Bildung in der Grundschule existieren und im wissenschaftlichen Diskurs Fuß gefasst haben, bleiben Auswirkungen der politischen Vorgaben auf die Praxis hinter den Erwartungen zurück. Die 2020 auf die politische Agenda gehobenen Kompetenzzentren für Digitale Bildung könnten einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, diese Lücke zu schließen und die informatische Bildung in der Grundschule sicherzustellen.

Deutsche Telekom Stiftung legt in ihrer Arbeit einen besonderen Fokus auf den Bereich Bildung und Digitalisierung. Vor diesem Hintergrund förderte sie im Projekt ,,Digitales Lernen Grundschule“ über einen Zeitraum von drei Jahren sechs Hochschulen, die Konzepte für den produktiven Einsatz digitaler Medien im Grundschulunterricht entwickelt und an Schulen praktisch erprobt haben.

Besonders hervorzuheben ist die von der Kultusministerkonferenz (KMK) veröffentlichte Strategie ,,Bildung in der digitalen Welt“ in ihrer Fassung von 2017, in der die Notwendigkeit einer schulstufen- und schulformübergreifenden Verortung von Kompetenzen für die digitale Welt in jedem Fach betont wird. Flankiert wird diese u. a. von den durch die Gesellschaft für Informatik (GI) vorgelegten ,,Empfehlungen für ein Gesamtkonzept zur informatischen Bildung an allgemeinbildenden Schulen“, die 2000 erstmals veröffentlicht und 2019 um den Primarbereich komplettiert wurden, sowie von den Zielen und Gelingensbedingungen informatischer Bildung im Elementar- und Primarbereich, die eine von der Stiftung ,,Haus der kleinen Forscher” initiierte Arbeitsgruppe entwickelt hat. Darüber hinaus entstanden und entstehen an verschiedenen Universitätsstandorten zahlreiche Unterrichtsmaterialien und didaktisch-methodische Handreichungen. 

Der Frage, wie diese Kompetenzzentren strukturell aufgestellt und mit welchen Aufgaben sie betraut werden sollten, damit dies gelingen kann, widmete sich eine hochschulübergreifende Arbeitsgruppe aus den Fachdidaktiken der Grundschule, der Medienpädagogik und der Informatikdidaktik. Unterstützt durch die Deutsche Telekom Stiftung und begleitet durch das Team der Digital Labs erarbeitete die Gruppe in zwei Werkstatttagungen zur ,,Integration von Informatischer Bildung in die Digitale Bildung der Grundschule“ am 18. November 2020 und am 18. Februar 2021 ein Positionspapier, in dem sie ausdrücklich ,,eine verpflichtende informatische Bildung innerhalb der Grundschulen [fordert], mit der einerseits informatikdidaktische Zielstellungen verfolgt werden und die andererseits den spezifischen Gegebenheiten der einzelnen Fachdidaktiken der Grundschule gerecht wird” (S. 3).  

Für die geplanten Kompetenzzentren empfiehlt die Gruppe auf struktureller Ebene

  • gemeinsame Trägerverantwortung von Bildungs- und Wissenschaftsministerien, 
  • aktive Einbindung von allen drei Phasen der Lehrkräftebildung sowie von Studierenden, Referendar*innen und Lehrkräften in den Betrieb der Zentren, nicht zuletzt auch in deren Leitungsgremien,
  • Abordnung von Lehrkräften aus den Schulen und Seminaren an die Kompetenzzentren, 
  • Bereitstellung von exemplarischen räumlichen und technischen Ausstattungsmodellen für den Unterricht, die einfach an die Schulen vor Ort transferiert werden können, 
  • konsequente wissenschaftliche Begleitung durch Universitäten und ggf. beteiligte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, um die Arbeit empirisch abzusichern 
  • dauerhafte Finanzierung durch Bund und Länder. 

Auf inhaltlicher Ebene fordert die Gruppe insbesondere: 

  • Entwicklung von Angeboten für alle Schulstufen mit besonderem Fokus auf Übergänge,  
  • Bereitstellung von Hinweisen zur konkreten Ausgestaltung der Kompetenzanforderungen für Schüler*innen, 
  • Unterstützung von Lehrkräften als Multiplikator*innen, indem Ideen befördert werden und Mut gemacht wird, Elemente der Informatik im eigenen Unterricht umzusetzen, 
  • Angebote, in denen Lehrkräfte aus den Grund- und den weiterführenden Schulen sowie Expert*innen informatischer Bildung in professionellen Lerngemeinschaften ko-kreativ die Idee eines Spiralcurriculums Informatik umsetzen und weiterentwickeln, 
  • stufenübergreifende Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Ideen zeitinvarianter Konzepte der Informatik als Richtschnur für den eigenen Unterricht, 
  • Bereitstellen von Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte und Studierende, in denen sie umfassende Handlungskompetenzen im Umgang mit digitalen Medien auf fachlicher und konzeptioneller Grundlage erwerben können,  
  • Sammlung und Strukturierung der konkreten Unterrichtsideen samt ihrer Umsetzung,  
  • Bereitstellung entwickelter, erprobter und evaluierter Unterrichtsmaterialien unter einer freien Lizenz als Open Educational Resources (OER). 

Besonders hervorzuheben ist die von der Kultusministerkonferenz (KMK) veröffentlichte Strategie ,,Bildung in der digitalen Welt“ in ihrer Fassung von 2017, in der die Notwendigkeit einer schulstufen- und schulformübergreifenden Verortung von Kompetenzen für die digitale Welt in jedem Fach betont wird. Flankiert wird diese u. a. von den durch die Gesellschaft für Informatik (GI) vorgelegten ,,Empfehlungen für ein Gesamtkonzept zur informatischen Bildung an allgemeinbildenden Schulen“, die 2000 erstmals veröffentlicht und 2019 um den Primarbereich komplettiert wurden, sowie von den Zielen und Gelingensbedingungen informatischer Bildung im Elementar- und Primarbereich, die eine von der Stiftung ,,Haus der kleinen Forscher” initiierte Arbeitsgruppe entwickelt hat. Darüber hinaus entstanden und entstehen an verschiedenen Universitätsstandorten zahlreiche Unterrichtsmaterialien und didaktisch-methodische Handreichungen. 

Das vollständige Positionspapier wird in der LOG IN Heft Nr. 197/198 (2021) veröffentlicht. Sie können es sich hier bereits in der Vorabversion herunterladen

Portrait Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp

Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp

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