Archiv ZeLB-Kolloquium
Sommersemester 2018
07.05.2018 | Patrick Enkrott | Entwicklung des Fachwissens von Lehramtsstudierenden in der Physik
Promotionsprojekt, Didaktik der Physik
In der Forschung wird eine Dreiteilung des Fachwissens angehender Lehrkräfte in die Facetten Schulwissen, vertieftes Schulwissen und universitäres Wissen diskutiert. Das vertiefte Schulwissen wird dabei als besonders entscheidend für erfolgreichen Physikunterricht angenommen. Es gibt zu dieser Fachwissensfacette aber in der Regel kaum explizite Lerngelegenheiten im Lehramtsstudium. Es ist jedoch unklar, ob vertieftes Schulwissen nicht dennoch während des Studiums erworben wird. Hieraus ergibt sich die Forschungsfrage: Wie entwickelt sich das vertiefte Schulwissen neben dem Schul- und universitären Wissen über das Studium in Abhängigkeit belegter Semesterwochenstunden (in Experimentalphysik, theoretischer Physik, Fachdidaktik) sowie dem Praxissemester?
Im Rahmen des Vortrags werden Ergebnisse zur Entwicklung des Fachwissens über das Bachelorstudium (N = 46) sowie das Praxissemester (N = 31) dargestellt, welche nahelegen, dass sich vertieftes Schulwissen auch ohne explizite Lerngelegenheiten zusammen mit den anderen Facetten entwickelt.
14.05.2018 | Heiko Etzold | Neue Wege zum Winkelbegriff
Promotionsprojekt, Didaktik der Mathematik
Im Rahmen des Einsatzes digitaler Medien im Mathematikunterricht ist es eine wesentliche Aufgabe der Universitäten, fachdidaktisch fundierte digitale Werkzeuge zu entwickeln. Der Entwicklungsprozess einer solchen Lernumgebung, bestehend aus einer App und ihrem Einsatz im Unterricht, wird im Vortrag am Beispiel des Begriffs Winkelfeld vorgestellt. Grundlage bieten tätigkeitstheoretische Überlegungen, die sich sowohl im Design der App als auch im spezifischen Unterrichtsablauf widerspiegeln. Die dabei gewonnenen Designprinzipien werden im Rahmen eines dreizykligen Unterrichtsversuches evaluiert und spezifiziert. Das methodische Vorgehen dazu soll im Vortrag präsentiert und diskutiert werden.
Neue Zugänge zum Winkelbegriff
28.05.2018 | Julia Jennek | Binnendifferenzierung in der Sekundarstufe 1
Promotionsprojekt, Professur Empirische Unterrichts- und Interventionsforschung
Mit dem Begriff "Binnendifferenzierung" werden didaktische Maßnahmen beschrieben, um mit der Heterogenität der Schülerinnen und Schüler in der Klasse umzugehen. Sie gilt als ein Merkmal guten Unterrichts. Diese Maßnahmen sollten so an die Voraussetzungen der Lernenden angepasst eingesetzt werden, dass diese optimal gefordert und gefördert werden können. Aktuelle Forschungsbefunde legen jedoch nahe, dass bisher wenig differenziert wird und die genutzten Differenzierungsformen wenig Einfluss auf den Lernerfolg haben. Die bisherigen Befunde wurden vor allem mittels Fragebogenstudien an Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler erhoben, die jeweils nur bestimmte Differenzierungsmaßnahmen abfragten.An dieser Stelle setzt die Dissertation an, die in einem mixed-method-Design untersucht, welche Differenzierungsmaßnahmen aufgrund welcher Voraussetzungen auf Klassen- und Lehrerseite eingesetzt werden. Zu Beginn wurden verschiedene Ansätze zur Differenzierung im Klassenunterricht auf Ebene der Sichtstrukturen des Unterrichts systematisiert. Auf Basis dieser Systematisierung wurde ein Beobachtungsinstrument entwickelt und mit dessen Hilfe die Videos aus der DESI-Studie unter dem Aspekt Binnendifferenzierung kodiert. Die so gewonnen Ergebnisse wurden mit Lehrer- und Schülerdaten aus der DESI-Studie in Beziehung gesetzt, um zum einen die Reliabilität der Daten zu testen und zum anderen zu überprüfen, welche Faktoren auf Klassen- und Lehrerebene beeinflussen, welche Formen von Differenzierung Lehrkräfte einsetzen.
Im Kolloquium wird das gesamte Dissertationsprojekt sowie dessen Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.
04.06.2018 | Claudia-Susanne Günther | Studierende gestalten Mathematik-Sprache-Seminar für die Lehrerinnen und Lehrer des RTP
Seminarkonzept, Didaktik der Mathematik
Am Lehrstuhl der Mathematikdidaktik wird in diesem Semester erstmalig ein Seminar angeboten, welches von Studierenden des Mathematiklehramts für Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Refugee Teacher Programs geplant und durchgeführt wird. Das Seminar „Fachsprache der Schulmathematik“ bereitet die geflüchteten Lehrerinnen und Lehrer sprachlich auf ihren Einsatz an deutschen Schulen vor und ermöglicht es den Lehramtsstudierenden zugleich, Erfahrungen im sprachsensiblen Mathematikunterrichten zu sammeln. Die Begegnung der beiden Studierendengruppen stellt eine große Chance zum Interkulturellen Lernen auf beiden Seiten dar. Im Kolloquium werden die Ziele, die Organisation und erste Erfahrungen mit dem Seminarkonzept vorgestellt und vielleicht zu einer ähnlichen Seminargestaltung in anderen Fachdidaktiken motiviert.
11.06.2018 | Inga Gebel | Differenziertes Problemlösenlernen in der Primarstufe
Promotionsprojekt, Grundschulpädagogik Mathematik
Problemlösen stellt einen verbindlichen prozessbezogenen Kompetenzbereich im Fach Mathematik dar. Schüler_innen sollen hier verschiedene Denk- und Strukturierungswege kennenlernen, die auch über die Fachebene hinaus Anwendung finden. Diskrepanzen zwischen Theorieanspruch und schulpraktischer Wirklichkeit (u.a. fehlendes Unterrichtsmaterial, Berücksichtigung von heterogenen Lerngruppen etc.) hemmen jedoch die Implementierung gemäß den rechtlichen Vorgaben.
Im Vortrag werden diese Schwierigkeiten am Beispiel einer Projektentwicklung offengelegt und mögliche Forschungsschwerpunkte diskutiert. Fokussiert wird sich dabei auf die Weiterentwicklung des SymPa-Projekts (Systematischer und materialgestützter Problemlösekompetenzaufbau) zum DiPa-Projekt (Differenzierter Problemlösekompetenzaufbau), in dem gerade die Differenzierung einen Grundpfeiler darstellt. Insbesondere wird ein mögliches Unterrichtskonzept zum Problemlösen für die Grundschule sowie ein differenziertes Aufgabenformat, nämlich problemhaltige Lernumgebungen, vorgestellt, die sich in ersten Pilotierungen bereits als nützlich erwiesen haben.
18.06.2018 | Dr. Lena Florian | Digital Labs - Innovationslabore für digitale Bildung
Projektvorstellung, Bildungscampus Golm des Projekts GO:UP
Mit dem Digitalpakt sieht die Bundesregierung in der kommenden Legislaturperiode vor, in deutschen Schulen die infrastrukturellen Grundlagen für Bildung in einer digitalen Welt zu legen. Didaktische und empirisch fundierte Konzepte für das Lernen mit digitalen Werkzeugen fehlen jedoch oder sind nur an Leuchtturmschulen implementiert. Im Rahmen des Projekts "Innovative Hochschule" werden im Bildungscampus Golm Digital Labs initiiert und etabliert, um in Kooperation verschiedener Disziplinen und Professionen Innovationen für Bildung im digitalen Zeitalter zu entwickeln. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere Problemlösung, Flexibilität, Kollaboration, Kreativität sowie nicht zuletzt die Anschlussfähigkeit und Dissemination in die Schule.
Im Vortrag wird das Konzept der Digital Labs anhand erster Beispiele vorgestellt. Der Fokus liegt dabei zum einen auf der Definition und Abgrenzung zu ähnlichen Formaten, zum anderen auf der Vorstellung des Potentials dieses Konzepts für die projektbezogene Kollaboration an der Universität Potsdam.
25.06.2018 | Henric Frahm | Aufgabenanalyse und -konstruktion im Sportunterricht (ein Kategoriesystem zwischen kognitiver und psychomotorischer Aktivierung)
Hendric Frahm & Erin Gerlach - Universität Potsdam
Poster "Zwischen kognitiver und ästhetischer Aktivierung"
Neben den Dimensionen der Klassenführung und Schülerorientierung wird in der Unterrichtsforschung die kognitive Aktivierung als generisches Qualitätskriterium definiert und im Rahmen der Aufgabenkultur diskutiert. Diese kennzeichnet sich durch bewusst intendierte Inszenierungsmerkmale von Lerngelegenheiten und deren Potenzial zur Anregung zu einem vertieften Nachdenken und einer elaborierten Auseinandersetzung mit einem Unterrichtsgegenstand. Die im Idealfall hieraus resultierende Annahme der Lernsituation und Handlungskonsequenz der Schülerinnen und Schüler wird dann als kognitive Aktivität bezeichnet (Herman, Seiler & Niederkofler, 2016). Die theoretische Rahmung der kognitiven Aktivierung als fundierte Basisdimension von Unterrichtsqualität erfolgte bisher vornehmlich aus der Perspektive der kognitionspsychologischen Professionsforschung und im Kontext der naturwissenschaftlich orientierten Unterrichtsfächer. Zunehmend rückt diese nun auch in den Fokus des Sportunterrichts (Hermann, Seiler & Niederkofler, 2016; Krauss & Bruckmaier, 2014) und führt zu einer Akzentverschiebung in der Inszenierung von Lehr- und Lernsituationen im Sportunterricht. Dieser soll nun sowohl kognitive als auch „bewegungsinhärente Bil-dungsdimensionen” (Ratzmann, 2016, S. 1) aufgreifen und somit explizit-assoziative und implizit-nicht-assoziative Lernprozesse (Niederkofler & Amesberger, 2016) möglichst sinnvoll miteinander verschränken, um Überforderung und Unterforderung zu vermeiden sowie umfassend lernrelevante Erfahrungen und Interaktionsanlässe zu ermögli-chen. Aufgaben- und Anforderungsstrukturen nehmen hierbei eine zentrale Rolle - als Mittler zwischen Lernenden und Lernzielen im „Lernraum” (Scherer & Bietz, 2015, S. 63) - ein, indem sie diese konkretisieren und illustrieren. Hierfür muss eine Passung von Lernzielen und Aufgabenprofilen gegeben sein. Eine solche Passung kann über die Analyse von Aufgabenmerkmalen evaluiert werden. Zu diesen Merkmalen gehören u.a. den Aktivierungspotenzialen entsprechende Operatoren, die Verfügbarkeit von Hinweisreizen (bspw. zur Aktivierung von Vor- und Transferwissen) sowie die angewandte Sprachkomplexität.
Durch eine Ausdifferenzierung der Aufgabenmerkmale im Kontext aktueller Anforderungsstrukturen an und im Sportunterricht kann eine Aufgabentaxonomie entwickelt werden, mit derer Aufgaben systematisch analysiert, konstruiert und folglich auf die Passung mit den Lernzielen überprüft werden können. Aus diesen Erkenntnissen können Strategien und Materialien zur Förderung aufgabenspezifischer diagnostischer Kompetenzen für Lehrende abgeleitet und Handlungsempfehlungen zur systematischen Anpassung, Variation und Differenzierung entwickelt werden.
Das vorliegende Vorhaben soll somit einen Beitrag zur Aufgabenkultur leisten. Das Potenzial zur Aktivierung soll als Basisdimension der Unterrichtsqualität zweckmäßig und effektiv in den Sportunterricht integriert werden. Hierzu muss die Schnittstelle zwischen „ästhetischer” (Laging, 2013, 154) und kognitiver Aktivierung und den damit einhergehenden Bildungspotenzialen im Kontext der Aufgabenkonstruktion und -analyse untersucht und inhaltlich ausdifferenziert werden. Der Vortrag soll die bisher erarbeitete theoretische Fundierung des Vorhabens vorstellen und einen Ausblick auf die empirische Annäherung an die Thematik geben.
Hermann, C. Seiler, S. & Niederkofler, B. (2016). Was ist guter Sportunterricht. Dimensionen der Unterrichtsqualität. Sportunterricht 65 (Heft 3, 2016), S. 7-12.
Krauss, S. & Bruckmaier, G. (2014). Das Experten-Paradigma in der Forschung zum Lehrerberuf. In E. Terhart, H. Bennewitz & M. Rothland (Hrsg.), Handbuch der Forschung zum Lehrerberuf (2. Aufl.). Münster u.a., S. 241-261.
Laging, R. (2013). Bewegungsaufgaben – ein Ansatz zur bildungs- und professionstheoretischen Aufgabenkultur im Sportunterricht. In J. Bietz, R. Laging & M. Pott-Klindworth (Hrsg.), Didaktische Grundlagen des Lehrens und Lernens von Bewegungen. Schneider Verlag Hohengehren GmbH, S. 135- 162.
Niederkofler, B. & Amesberger, G. (2016). Kognitive Handlungsrepräsentationen als Strukturgrundlage zur Definition von kognitiver Aktivierung im Sportunterricht. Sportwissenschaft, 2016 (3), S. 188-200.
Ratzmann, A. (2016). Abstract: Bildung - Aufgaben - Didaktik. Eine qualitative Studie zur didaktischen Rekonstruktion sportunterrichtlicher Auf-gabenstellungen von Sportlehrkräften im Spannungsfeld von Aufgabenkultur, Fachkultur und Professionalisierung. Institut für Sportwis-senschaft und Motologie, Philipps-Universität: Marburg a. d. Lahn.
Scherer, H:-G. & Bietz, J. (2013). Lehren und Lernen von Bewegungen. Balltmannsweiler: Hohengehren
02.07.2018 | Stefanie Urban | Expertenbefragung zu relevantem Fachwissen für angehende Geschichtslehrkräfte
16.07.2018 | Hanna Lämsä | Code choice in a multilingual EFL classroom: code switching and translanguaging behaviour of bilingual heritage language speakers
Multilingualism among learners in German primary schools is no longer an exception, rather it represents the every-day reality for learners. The knowledge of not only German, but of other mother tongues, can and should be used as a valuable resource when learning additional languages in the school context. The utilization of this resource remains rare, however, largely due to the monolingual habitus of schools (Gogolin 2008) and the monolingual principle in foreign language teaching. Thus the boundaries between the languages remain hard and defined in the foreign language classroom context.
Translanguaging as a framework encourages and enables the pedagogical utilization of the knowledge of multiple languages as a potential for learning. In the present Ph.D. project the focus of interest lays in the learners’ use of multiple languages (i.e. code-switching) in peer conversations, in which the learners try to communicate using the foreign language and in the process refer back to their full linguistic repertoire in order to communicate their message. The sociolinguistic functions which the languages serve in the interaction will be investigated in a case study of the learner’s use of code-switching. The objective is to show the value of learners’ use of code-switching in the foreign language communication, for which translanguaging is perceived as an applicable pedagogical framework.
Wintersemester 2018/2019
05.11.2018 | Prof. Dr. Rebecca Lazarides | Vorstellung des neuen Exzellenzclusters „Science of Intelligence“ (SCIoI)
Schulpädagogik, HuWi
19.11.2018 | Peter Wulff | Förderung talentierter Schülerinnen und Schüler in Physik in der Physik Olympiade
Didaktik der Physik, Leitung Schwerpunkt 2, PSI
26.11.2018 | Kathrin Völkner, PhD | Laborschule Golm: Bestmögliche Bildung für jedes Kind Konzept für die Realisierung eines Schulzentrums
Netzwerkmanagerin Digitale Schule, Bildungscampus Golm, GO:UP
03.12.2018 | Dr. Karsten Krauskopf | Die professionelle Begegnung - Vorschläge zur Gestaltung professionsorientierter biographischer Reflexion für Lehramtsstudierende
Inklusion und Organisationsentwicklung, Leitung Schwerpunkt 3, PSI
10.12.2018 | Prof. Dr. Charlotte Fröhlich | Improvisation, Inklusion und Beziehungsqualität - veränderte Rollenbilder
Departement Lehrerbildung, Musik und Musikpädagogik, HuWi
Inclusive teaching seemingly sets a high challenge to music pedagogical approaches. By taking a closer look into the anthropological intent of music making, we discover that inclusive interactions with music and movement/dance can be very natural and models for that are commonly known. The fact that schools are changing towards inclusive teaching compels us to set some new and some different goals in music teaching, mainly such as learning through simultaneous imitation and improvisation.
17.12.2018 | Dr. Peter Zurek, Dr. Anna Wollny und Konrad Senf | Online-Self-Assessment Lehramt
ZfQ und ZeLB
07.01.2019 | Peter Klöpping | Wissen und Überzeugungen von Grundschullehrkräften zum mathematischen Argumentieren
Grundschulpädagogik / Mathematik, HuWi
14.01.2019 | Joost Massolt | Der neue Studiengang „Lehramt Sachunterricht mit dem Bezugsfach Naturwissenschaften“
Didaktik der Physik, MNF
21.01.2019 | Maik Wienecke | Der neue Studiengang „Lehramt Sachunterricht mit dem Bezugsfach Gesellschaftswissenschaften“
Historisches Institut, PhilF
28.01.2019 | Christian Jäntsch | StiEL - Zur Entwicklung und Evaluation von Fort- und Weiterbildungsmodulen für eine inklusive Schulpraxis in der Oberstufe
Inklusion und Organisationsentwicklung, StiEL
04.02.2019 |Sandra Woehlecke | Das erweiterte Fachwissen für den schulischen Kontext als Leitlinie für die Gestaltung einer fachlichen Lehrveranstaltung im Lehramtsstudium Biologie
Didaktik der Biologie, PSI
Im Rahmen des Projekts PSI-Potsdam wurde auf theoretischer Grundlage und bestehenden Modellierungen das fachübergreifende Modell des „erweiterten Fachwissens für den schulischen Kontext“ entwickelt. Eine Frage, die sich in der Lehrer_innenbildung u.a. stellt, ist die nach der Gestaltung und Wirkung entsprechender Lerngelegenheiten, um dieses berufsspezifische Fachwissen zu fördern. Um dieser Frage nachzugehen, dient das Modell des „erweiterten Fachwissens für den schulischen Kontext“ nun als Konzeptionsgrundlage für eine additive Lehrveranstaltung im Biologie-Lehramtsstudium. Hierbei werden Lerngelegenheiten geboten, um das universitär erworbene Fachwissen über ausgewählte Inhalte der Zellbiologie auf schulische Kontexte anzuwenden, z.B. durch die Dekonstruktion und anschließende Rekonstruktion von fachlichen Lerntexten. Die Bearbeitung und Wirkung entsprechender Lernaufgaben wird in iterativen Zyklen im Forschungsformat einer Design-Based-Research-Studie formativ und lernprozessorientiert beforscht.
Im Vortrag werden Ergebnisse des ersten und zweiten Durchführungs-Zyklus vorgestellt.
Sommersemester 2019
29.04.2019 | Peter Mahns | eLiS @ UP
e-Learning Koordinator der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät
"eLiS ist das größte von vier fachübergreifenden Projekten an der Universität Potsdam, die im Rahmen des Bund-Länder-Programms ""Für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre"" zwischen 2011 und 2020 gefördert werden.
Ziel des Vorhabens ist es, E-Learning als integralen Bestandteil von Lehre und Studium in der Breite der Universität zu etablieren. Mit Ablauf der Förderung soll eine nachhaltige Veränderung in der Lehr- und Lernkultur erreicht sein - und E-Learning als eine zielgerichtete Ergänzung zu Präsenzveranstaltungen praktiziert werden.
Der Einsatz von digitalen und vernetzten Medien kann an vielen Stellen dabei helfen, die Qualität von Studium und Lehre weiter zu entwickeln. Die Einbindung des Projekts in Lehre und Studium wird durch E-Learning-Koordinator(inn)en gewährleistet, welche in den Fachdisziplinen an der Universität Potsdam verankert sind."
13.05.2019 | Dr. Julia Jennek | Forschungsprogramm zum Projekt "Campusschulen"
Netzwerkmanagerin Campusschulen, ZeLB
"In Campusschulen-Netzwerken arbeiten Lehrkräfte, Lehramtsstudierende und Wissenschaftler*innen der UP gemeinsam an Themen der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Dabei sollen alle drei Netzwerkpartner*innen von der gemeinsamen Arbeit profitieren: die Lehrkräfte durch eine Weiterentwicklung ihres Unterrichts bzw. ihrer Schule, die Lehramtsstudierenden durch ihre eigene Professionalisierung und eine gelungene Verbindung von Theorie und Praxis; während die Wissenschaftler*innen Zugang zum Forschungsfeld Schule erhalten, kleine Projekte umsetzen können und ihre Lehre weiterentwickeln.
Inwiefern dies gelingt, soll die Begleitforschung herausarbeiten. In diesem eher als "Werkstatt"" verstandenen Termin wird das intendierte Forschungsprogramm zur Diskussion gestellt."
20.05.2019 | Emily White | Teaching students with vision impairment in the digital world
Assessment Research Centre/Learning Intervention' der Melbourne Graduate School of Education
Students with vision impairment often have difficulty accessing the information they need to learn and participate in the 21st century. Teachers can help these students to access visual and digital information through a range of common and specialist technologies. This presentation will share a few of the technologies that can be used with students who are blind or have low vision to access learning. Teaching strategies and resources for further professional learning will also be included.
17.06.2019 | Inga Gebel | Was passiert denn da wirklich? Videoanalyse von mathematischen Problemlöseprozessen in der Grundschule
Grundschulpädagogik Mathematik, HuWi
Eine Herausforderung im mathematischen Problemlösen in der Grundschule ist die wenig ausgeprägte Fähigkeit der Schüler_innen, ihre eigenen Vorgehensweisen adäquat zu beschreiben. Dadurch erhalten sowohl Wissenschaftler_innen als auch Lehrkräfte schwer Einblicke über die tatsächlichen Problemlöseprozesse. Im Vortrag wird ein Kategoriensystem vorgestellt, dass zur Analyse von Videos im Rahmen des DiPa-Projektes (Differenzierter Problemlösekompetenzaufbau) genutzt wurde. Erste Tendenzen zu Einflussfaktoren werden präsentiert.
24.06.2019 | Denise Kücholl | Beratungskompetenz und Persönlichkeitseigenschaften
Schulpädagogik, HuWi
Die vorliegende Studie widmet sich der Fragestellung, inwieweit Persönlichkeitsmerkmale und pädagogische Vorerfahrungen Lehramtsstudierender bedeutend sind für Selbstwirksamkeitserwartungen in Schüler-Beratungen. Basierend auf Fragebogendaten von 200 Lehramtsstudierenden, die im Praxissemester befragt wurden, zeigen multiple Regressionsanalysen, dass hohe Offenheit und geringer Neurotizismus mit hohen Selbstwirksamkeitserwartungen einhergehen. Ebenfalls stehen pädagogische Vorerfahrungen in positivem und signifikantem Zusammenhang mit Selbstwirksamkeitserwartungen. Die Implikationen der Ergebnisse für die Lehrkräftebildung werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Selbstwirksamkeitserwartungen, Lehramtsstudierende, Schüler-Beratungen, individuelle Eingangsvoraussetzungen
Namen der Autorinnen und Kontaktadressen
Denise Kücholl
Juniorprofessur für Schulpädagogik, Universität Potsdam
Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Potsdam (OT-Golm)
denise.kuecholl@uni-potsdam.de
Prof. Dr. Rebecca LazaridesJuniorprofessur für Schulpädagogik, Universität Potsdam
Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Potsdam (OT-Golm)
rebecca.lazarides@uni-potsdam.de
Dr. Andrea Westphal
Professur für Empirische Unterrichts- und Interventionsforschung, Universität Potsdam
Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Potsdam (OT-Golm)
andrea.westphal@uni-potsdam.de
Abstract
The current study investigates the role of personality dispositions and pedagogical pre-experiences for self-efficacy in counseling pupils at school. We analysed questionaire data of 200 teacher students during first practical experiences. Multiple regression analyses show that high openess and less neuroticism as personality dispositions are associated with high self-efficacy. Also pedagogical pre-experiences are significantly correlated with self-efficacy. Implications of the study for pre-service teachers are discussed.
08.07.2019 | Geraldine Fritzsche | Professionswissen (angehender) Geschichtslehrkräfte
Didaktik der Geschichte, PhilF
Wintersemester 2019/2020
04.11.2019 | Dr. Daniela Niesta-Kayser
Empirische Unterrichts- und Interventionsstudie und Qualitätsoffensive Lehrerbildung
02.12.2019 | Dr. Jolanda Hermanns
Qualitätsoffensive Lehrerbildung
16.12.2019 | Stefanie Rother und Mirko Wendland
Qualitätsoffensive Lehrerbildung und Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung
20.01.2020 | Prof. Dr. Jürgen Wilbert
Inklusionspädagogik - Forschungsmethoden und Diagnostik
03.02.2020 | Lukas Mientus
Qualitätsoffensive Lehrerbildung
Sommersemester 2020
11.05.20 | 13:30-14:45 Uhr (Achtung, früher als gewöhnlich) | Prof. Dr. Almut Krapf | "Interdisziplinäre Professionalisierung von GrundschullehrerInnen und SchulsozialarbeiterInnen in schwierigen Praxissituationen“
Dozierende: Prof. Dr. Almut Krapf (Gesundheitserziehung und -bildung)
Thema: Interdisziplinäre Professionalisierung von GrundschullehrerInnen und SchulsozialarbeiterInnen in schwierigen Praxissituationen
Beitragsart: Lehre-Leuchttürme
Der kleinste gemeinsame Nenner im Aufgabenbereich von GrundschullehrerInnen und SchulsozialarbeiterInnen liegt im Bereich der Entwicklungs- und Gesundheitsförderung von Kindern. Beide Berufsgruppen haben auf der Metaebene das gleiche Ziel und stehen oft vor Herausforderungen, die sie gemeinsam bewältigen müssen. Studien weisen darauf hin, dass die Kooperation zwischen LehrerInnen und SchulsozialarbeiterInnen in der Berufspraxis Konflikte, zum Teil im Hinblick auf strukturelle Anforderungen aber auch in der mangelnden persönlichen Bereitschaft Kooperation einzugehen, offenlegen. Obgleich Studierende Entwicklungsförderung im Kindesalter in ihrem jeweiligen Studiengang behandeln, fehlt ein interdisziplinärer Austausch während des Studiums.
Im Lehr-Lernprojekt (LLP) „taff!“ ist das Ziel, die Problemlösekompetenz und gemeinsame Handlungskompetenz der Studierenden des Studiengangs Soziale Arbeit und des Grundschullehramtstudiums zu stärken und einen Perspektivwechsel als Grundlage für professionelles Handeln in der späteren Berufspraxis zu ermöglichen. Dies wird zum einen durch eine Sensibilisierung für schwierige Situationen, die in interdisziplinären Teams auftreten können, erreicht. Dafür wird der didaktische Ansatz des problemorientierten Lernens (POL) herangezogen, wobei Lösungsstrategien für authentische Praxissituationen gemeinsam und selbstgesteuert entwickelt werden. Das Potential dieses LLP liegt in der Ressourcenbildung, die durch Perspektivwechsel, Reflexion und erste Erfahrungen im Umgang mit schwierigen Situationen geschaffen werden und damit die Interdisziplinarität fördern.
25.05.20 | 14:15-15:45 Uhr | Julia Rauh, Pola Serwene | „Digitales audio-visuelles Feedback zu Unterrichtsentwürfen im Rahmen des Praxissemesters“
Dozierende: Julia Rauh, Pola Serwene (Didaktik der Geographie)
Thema: Digitales audio-visuelles Feedback zu Unterrichts-entwürfen im Rahmen des Praxissemesters
Beitragsart: Lehre-Leuchttürme
Das Praxissemester im Rahmen des Lehramtsstudiums ist für Studierende eine lehrreiche aber auch herausfordernde Zeit. Das Verfassen eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs, welcher im Praxissemester neben anderen Aspekten im Fokus steht, stellt für die Studierenden eine große Herausforderung dar. Der Unterrichtsentwurf spielt auch im nahenden Referendariat eine bedeutende Rolle in der Bewertung. Dementsprechend sollten die Kompetenzen zum Verfassen und Reflektieren eines ausführlichen Unterrichtsentwurfes bereits im Praxissemester entwickelt werden, um die Weichen für ein erfolgreiches Referendariat zu stellen.
Bezugnehmend auf Rückmeldungen aus vergangenen Semestern, setzten wir uns als Arbeitsgruppe im Praxissemester innerhalb des Wintersemesters 2019/2020 das Ziel, das Feedback zum Unterrichtsentwurf vom Unterrichtsbesuch sowohl räumlich als auch zeitlich zu entkoppeln. Um das Feedback insgesamt nachhaltiger, authentischer und konstruktiver zu gestalten, nutzten wir ein Tool zur Bildschirmaufnahme („Screencastify“). Das damit produzierte audio-visuelle Feedback erhielten die Studierenden nach dem Unterrichtsbesuch elektronisch von der jeweils hospitierenden Person. Im Vortrag sollen Erkenntnisse aus dem ersten Zyklus des audio-visuellen Feedbacks zum Unterrichtsentwurf vorgestellt werden sowie Grenzen des Tools und auch Handlungsschritte zum „Nachmachen“ aufgezeigt werden.
15.06.20 | 14:15-15:45 Uhr | Dr. Christina Brüning, Sanna Stegmaier | „Methodisches Setting und erste Ergebnisse der empirischen Begleitstudie zum Betatesting der interaktiven Zeitzeugnisse der USC Shoah Foundation“
Dozierende: Dr. Christina Brüning, Sanna Stegmaier (Politische Bildung - HU Berlin)
Thema: Design und Ergebnisse einer Begleitstudie zu einem interaktiven Zeitzeugeninterview
Beitragsart: Bildungsforschung im Fokus
Seit 2012 arbeitet die USC Shoah Foundation (neben anderen Institutionen in den USA, Deutschland und Großbritannien) an interaktiven Überlebendenzeugnissen (Dimensions in Testimony, DiT), die auf Fragen von Nutzer|innen mittels Voice Recognition Software bestimmte vorher in langen Interviews aufgezeichnete Antworten abspielen können. Die gesprächssituationsähnliche Interaktion mit einem lebensgroß projizierten Überlebenden auf dem Bildschirm soll, so die Hoffnung der Entwickler|innen, bei Nutzer|innen das Lernen über und aus dem Holocaust fördern. Seit Beginn diesen Jahres steht im Berliner Technikmuseum erstmals in Deutschland eine solche Interaktionsmöglichkeit mit einem Zeitzeugnis in deutscher Sprache zur Verfügung. In unserer Geschichtsdidaktik und Kulturwissenschaft zusammenbringenden empirischen Begleitstudie erforschen wir die Chancen und Grenzen der neuen Technik für historisches Lernen und konkret für die Holocaust Education. Dabei liegt ein Fokus auf den Fragen (und ihrer Kategorisierung), die von Lernenden gestellt werden sowie auf dem Empfinden von (realer) Interaktion der simulierten Gesprächssituation.
Im Vortrag werden das DiT Projekt selbst, das Setting der Datenerhebung sowie erste Befunde der Begleitstudie vorgestellt. Darüber hinaus möchten wir geschichtsdidaktische Modelle der Fragekompetenz auf ihre Nutzbarkeit im Rahmen der Studie diskutieren. Gerne würden wir auch über die Änderungen sprechen, die sich für unsere Forschungen aktuell durch Corona ergeben.
Literatur:
Brüning, Christina: Neue Narrative und die Leerstelle Auschwitz. Wie das Lernen mit digitalen Medien historische Sinnbildungen beeinflusst, in: Einsicht 2019, Bulletin des Fritz Bauer Instituts, S. 60-67.
Brüning, Christina: Holocaust Education in multicultural classrooms. Some insights into an empirical study on the use of digital survivor testimonies, in: Ballis, Anja/Gloe, Markus (Hg.): Near but Far. Holocaust Education Revisited, S. 391- 402.
Brüning, Christina: Dreidimensionale Erziehung nach Auschwitz? Reflexionen über holographische Zeug_innen, in: Bothe, Alina und Schüler-Springorum, Stephanie (Hg.): Shoah. Ereignis und Erinnerung, Berlin 2018, S. 121-138.
Nägel, Verena / Stegmaier, Sanna (2019): AR und VR in der historisch-politischen Bildung zum Nationalsozialismus und Holocaust - (Interaktives) Lernen oder emotionale Überwältigung? 8.10.2019, bpb.de. www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/298162/verena-lucia-naegel (letzter Aufruf: 6.3.2020).
Stegmaier, Sanna: From the ,era of witnesses’ to transtestimonial engagements with Holocaust memory – the USC Shoah Foundation’s Dimensions in Testimony project as an agent of preserving, researching and re-presenting Holocaust testimony in the 21st century, in Gruner, Wolf et al. (Hg.): The Future of Holocaust Testimonies: Preserving, Researching, and Re-Presenting Survivors’ Voices. London: Bloomsbury. Erscheint 2021.
Stegmaier, Sanna / Ushakova, Svetlana: Dimensions in Testimony – An example of new technologies as agents of (trans)national memory discourses. In: Walden, Victoria (Hg.): Understanding and Remembering the Holocaust with Digital Tools, Basingstoke: Palgrave McMillan. Erscheint 2020.
Vortragende:
Sanna Stegmaier (King’s College London und Humboldt Universität Berlin)
Sanna Stegmaier promoviert am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität Berlin und am German Department des King’s College London. Ihre Forschungsschwerpunkte beinhalten transnationale ‘Erinnerungskulturen’ und Zeitzeugenschaft, Geschichte des Nationalsozialismus und Holocaust sowie Digital Humanities. In ihrer Dissertation entwickelt sie anhand europäischer und US-amerikanischer Interviewprojekte zur Shoah eine theoretische Rekonzeptualisierung von Zeitzeugenschaft im digitalen Zeitalter und am Ende der sogenannten ‚Era of Witnesses‘. Im Rahmen ihrer Dissertation begleitet sie zudem als wissenschaftliche Mitarbeiterin die Entwicklung und den Betatest des ersten deutschsprachigen interaktiven Zeitzeugnisses von Anita Lasker-Wallfisch.
Dr. Christina Brüning (Universität Potsdam)
Christina Isabel Brüning war nach dem Studium und Referendariat in Berlin zunächst Studienrätin für Geschichte, Politik und Englisch, bevor es sie zum Promovieren wieder an die Uni zog. An der Freien Universität Berlin war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Friedrich-Meinecke-Institut, am Institut für Englische Philologie sowie Lehrbeauftragte am Otto-Suhr-Institut. Von 2013 bis 2017 lehrte sie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg am Institut für Geschichts- und Politikwissenschaft vor allem im Bereich der Zeitgeschichte und der Didaktik der historisch-politischen Bildung. Mit einer Teilfreistellung in Freiburg stellte sie am Selma-Stern-Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg ihr Buch „Holocaust Education in der heterogenen Gesellschaft“ fertig. Ihre Dissertation wurde mit dem ersten Preis der Tübinger School of Education als beste Qualifikationsschrift ausgezeichnet. Von 2017 bis 2019 war sie akademische Post-doc Mitarbeiterin am Institut für Geschichtsdidaktik und Public History der Universität Tübingen. Seit Oktober 2019 arbeitet Christina Brüning am Lehrstuhl für politische Bildung der Universität Potsdam, wo sie sich mit Themen des Nahostkonflikts, des Antisemitismus und natürlich der Lehrer|innenbildung beschäftigt.
22.06.20 | 14:15-15:45 Uhr | Mirko Wendland | „Universitäre und schulische Lerngelegenheiten im Schulpraktikum“
Dozierender: Mirko Wendland (ZeLB)
Thema: Universitäre und schulische Lerngelegenheiten im Schulpraktikum
Beitragsart: Bildungsforschung im Fokus
Das Schulpraktikum gilt als zentrales, zusammenführendes Element der verschiedenen Bereiche der Lehrerbildung. Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Schulpraktikum werden durch das bisherige Studium gelegt. Im Schulpraktikum selbst werden von Beginn an weitere universitäre und schulische Lerngelegenheiten gegeben, die durch die Studierenden genutzt werden können. Im Vortrag werden empirische Hinweise, welche Wirksamkeit diese Lerngelegenheiten haben, vor dem Hintergrund eines Angebot-Nutzen-Modells dargelegt.
Auf Grundlage von 317 Datenfällen im Rahmen der Evaluationen des ZeLB vom WiSe 15/16 bis SoSe 2018 und einer Längsschnitterhebung im WiSe 19/20 wird der Einfluss (1) curricularer Studienanteile, (2) universitärer Lerngelegenheiten und (3) schulischer Lerngelegenheiten hinsichtlich des Kompetenzerlebens, der Motivation der Studierenden, der Selbstwirksamkeit und der Reflexion von Lernerfolg regressionsanalytisch betrachtet.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass sowohl (1) curriculare, fachdidaktische Anteile, (2) die universitären Seminare und Hospitationen sowie (3) auf schulischer Seite die Aufnahme und Integration zu Beginn des Schulpraktikums, die erlebte Unterstützung durch die Ausbildungslehrkräfte und die Unterrichtsbesprechungen wesentliche Lerngelegenheiten darstellen.
29.06.20 | 14:15-15:45 Uhr | Diana Gonzalez Olivo | „Bestandsaufnahme der Arbeitssituation im Schuldienst von Absolvent|innen des Refugee Teachers Program"
Dozierende: Diana Gonzalez Olivio (Refugee Teachers Progam)
Thema: "Bestandsaufnahme der Arbeitssituation im Schuldienst von Absolvent|innen des Refugee Teachers Program"
Beitragsart: Bildungsforschung im Fokus
Seit Beginn des Qualifizierungsprogramms im April 2016 und bis April 2020 schlossen rund 90 geflüchtete Lehrkräfte das Refugee Teachers Program ab und wurden anschließend als Assistenzlehrkräfte oder pädagogische Unterrichtshilfe an staatlichen Schulen im Land Brandenburg beschäftigt. Mit dem Ziel, Wissen über ihren beruflichen Einstieg in den Schuldienst und über ihre aktuelle Arbeitssituation zu gewinnen sowie um Schwerpunkte für die berufsbegleitende Beratung und Karriereplanung zu formulieren, führen wir seit Anfang Juli 2020 eine Bestandsaufnahme zu der Arbeitssituation von Absolvent|innen des Refugee Teachers Program durch.
Die Bestandsaufnahme ist durch drei Teilbefragungen strukturiert. Im ersten Schritt befragen wir telefonisch oder via Skype und mit Hilfe eines eigens zu diesem Zweck entwickelten Fragebogen alle rund 90 Absolvent|innen zu ihrem Einstieg in den Schuldienst, zu ihrer aktuellen Arbeitssituation sowie rückblickend zu ihren Erfahrungen in der Ausbildung im Rahmen des Refugee Teachers Program. Ebenso sind die beruflichen Karrierepläne Gegenstand der Befragung.
Um die im Fragebogen gewonnenen Erkenntnisse weiter zu vertiefen, werden im zweiten Schritt zehn qualitative Einzelinterviews mit ausgewählten Absolvent|innen durchgeführt. Im dritten Schritt möchten wir mit zehn ausgewählten Schulleitungen sprechen, die unsere Absolvent|innen an ihrer Schule beschäftigen bzw. beschäftigt haben. Inwieweit diese Teilbefragung durchgeführt werden kann, hängt davon ab, ob das MBJS die Befragung genehmigt. Ein entsprechender Antrag wurde bereits gestellt.
Die Präsentation führt in die Problemstellung ein, stellt die Befragungsinstrumente vor und berichtet über den aktuellen Stand der Befragungen.
06.07.20 | 14:15-15:45 Uhr | Arbeitsbereich Inklusion und Organisationsentwicklung | „Konzeptionen und Entwicklungen im Praktikum in pädagogischen und psychologischen Handlungsfeldern (PppH)“
Arbeitsbereich Inklusion und Organisationsentwicklung
Thema: Konzeptionen und Entwicklungen im Praktikum in pädagogischen und psychologischen Handlungsfeldern (PppH)
Beitragsart: Lehre-Leuchttürme
Alle Studierenden des Lehramts Sekundarstufe (Bachelor) der Universität Potsdam absolvieren das Praktikum in pädagogisch-psychologischen Handlungsfeldern (PppH), welches im Modul ‚Grundlagen der Inklusionspädagogik‘ verortet ist. Dieses wird durch ein Seminar begleitet, welches jedes Semester von 200-300 Studierenden absolviert wird. Dieses ist in einem Dreischritt aufgebaut: Im ersten Teil des Seminars werden theoretische Grundlagen durch die Auseinandersetzung mit den Konzepten Heterogenität, Diskriminierung und Inklusion gelegt. Im zweiten Seminarteil erfolgt das individuell gewählte, außerunterrichtliche Praktikum. Im abschließenden dritten Seminarteil, nach dem Praktikum, erfolgt die gemeinsame Reflexion der individuellen Erfahrungen vor dem theoretischen Hintergrund. Ziel ist die (weiterführende) Sensibilisierung der Studierenden für den Umgang mit Heterogenität und dem Thema Inklusion sowie die Förderung derer Reflexionskompetenz.
Im Rahmen der Begleitforschung wird mittels quantitativer und qualitativer Instrumente im Längsschnitt der Frage nachgegangen, wie sich die professionelle Handlungskompetenz der angehenden Lehrkräfte hinsichtlich der oben formulierten Seminarziele entwickelt. Schwerpunkte dabei sind u. a. die inklusionsbezogenen Einstellungen, Selbstwirksamkeitsüberzeugungen sowie Sichtweisen auf multiprofessionelle Kooperation.
Der Vortrag stellt das didaktische Format der Begleitseminare, die durch Corona veränderte Umsetzung des Praktikums im Sommersemester 2020 sowie die Begleitforschung und erste Befunde daraus vor.
13.07.20 | 14:15-15:45 Uhr | Meet and Greet - Vorstellung neuer Projekte und Konzepte Themen
Erst interessiert, dann informiert.
Sie sind herzlich eingeladen, an der Abschlussveranstaltung des diesjährigen ZeLB-Kolloquiums teilzunehmen. Das Format Meet & Greet bietet Zeit und Raum zur Vorstellung neuer Projekte/Konzepte in der Lehrerbildung und Bildungsforschung.
Unter anderem stehen folgende Fragen stehen beim diesjährigen Meet & Greet im (Zoom-)Raum:
- Wie kann die Praxis mit offenen Bildungsressourcen (OER) an der Uni Potsdam befördert werden?
- Chris Dohrmann stellt die Ziele des Projekts BrandenbOERg und Möglichkeiten zur Beteiligung vor.
- Was ist so innovativ am Innovationsstudiengang Lehramt Mathematik-Physik?
- Heiko Etzold gibt Einblick in die Struktur und die Ziele des Verbundstudiengangs mit der festen Fächerkombination Mathematik und Physik.
- Wie können in der Bildungsforschung qualitätsgesicherte und nachnutzbare Forschungsdaten erhoben werden? -
- Dr. Julia Jennek berichtet über das Verbundprojekt DDP-Bildung (Data-Domain-Protokolle in der empirischen Bildungsforschung)
Es wird Gelegenheit geben, mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen, mögliche Partizipationen auszuloten und Kontakte zu knüpfen.
Wir freuen uns auf einen spannenden Input, innovative Ideen und eine gewinnbringende Diskussion.
Wintersemester 2020/2021
12.10.2020 | 14:15-15:45 Uhr | Peter Mahns (Grundschulpädagogik Mathematik) | Ein Seminar mit Moodle und Zoom - sonst nichts
Dozierender: Peter Mahns (Grundschulpädagogik Mathematik)
Thema: Ein Seminar mit Moodle und Zoom - sonst nichts
Beitragsart: Lehre-Leuchttürme
Zusammenfassung:
Das Chancensemester 2020 gab mir die Möglichkeit für mein Seminar „Didaktik der Stochastik“ einen Plan umzusetzen, der in technischer Hinsicht nur auf Moodle und Zoom basierte. Jede Sitzung bestand aus einem Gespräch mit maximal drei Studierenden zu einem ausgewählten Thema. Meine Umsetzung gewährleistete für die Studierenden einen Arbeitsaufwand entsprechend der Modulbeschreibung. Gleichzeitig war mein eigener Arbeitsaufwand innerhalb des Semesters annähernd Null, wenngleich mein Vorhaben einen hohen Aufwand in der vorlesungsfreien Zeit von mir verlangte.
09.11.2020 | 14:15-15:45 Uhr | Anja Tschiersch (Didaktik der Chemie) | „SCHULVERSUCH-PRAKTIKUM:digital“
Dozierende: Anja Tschiersch (Didaktik der Chemie)
Thema: SCHULVERSUCH-PRAKTIKUM:digital
Beitragsart: Lehre-Leuchttürme
Lehramtsstudierende der Chemie an der Universität Potsdam lernen in ihrem ersten fachdidaktischen Pichtmodul Didaktik der Chemie I digitale Tools für eine schülerzentrierte Unterrichtsgestaltung sowohl implizit und explizit kennen. Zum Beispiel erstellen sie ein E-Book als kooperative und digitale Form des Protokolls. Weiterhin wird das SCHULVERSUCH-PRAKTIKUM:digital durch eine Blended Learning Lernumgebung begleitet, die neben der Bereitstellung von Materialien und der Kursorganisation, vor allem digitale Antestate beinhaltet. Diese Antestate werden durch unterschiedliche digitale Anwendungen (z.B. Moodle-Fragebögen, Learning-Apps und H5P-Aktivitäten) realisiert. Dadurch werden verschiedene digitale Anwendungen vorgestellt. Neben der Vorbereitung auf den kommenden Praktikumstag sollen die Kurztests dazu anregen, über neue Medien zu reflektieren. Zudem sollen die Lehramtskandidaten zum Ende des Praktikums hin einen interaktiven Experimentalvortrag mit digitalen Tool(s) zu einem Schulversuch vorführen. Ziel ist es, die angehenden Lehrkräfte verstärkt für die fachbezogene Nutzung von digitalen Lerntools zu sensibilisieren.
23.11.2020 | 14:15-15:45 Uhr | Marijke Autenrieth (Didaktik der Biologie) | "Warum sollten Lehramtsstudierende forschen lernen - Konzeption und Evaluation eines forschungsorientierten Seminar und Praktikums für Lehramtsstudierende im Fach Biologie"
Dozierende: Marijke Autenrieth (Didaktik der Biologie)
Thema: Warum sollten Lehramtsstudierende forschen lernen - Konzeption und Evaluation eines forschungsorientierten Seminar und Praktikums für Lehramtsstudierende im Fach Biologie
Beitragsart: Lehre-Leuchttürme
Research experiences for teachers (RET) are important to promote student’s scientific literacy. Nonetheless there is a lack of scientific research experience provided for preservice science teachers in the scope of their bachelor and master programs in Germany. Here we present a new course featuring a RET model over a short time period, which nonetheless provides preservice science teachers with authentic scientific research experiences. It brings them in contact with scientists, provides insight in scientific inquiry and nature of science, allows for the design of own scientific work and provides adequate reflection on the different course elements. First evaluation results show an increase of perception of school–related relevance of scientific inquiry, nature of science and in general authentic research and an individual interest in it. They also indicate an increase in their abilities to teach authentic science in school. Additionally, the preservice teachers now plan to include current research as well as scientific inquiry in their future teaching. This was the first cohort participating in the course, and the discussion will thematize our approaches to meet the best fitting authenticity concerning scientific research and pedagogical aspects regarding scientific inquiry in the conception of this short time RET model.
07.12.2020 | 14:15-15:45 Uhr | Christian Dohrmann, Dr. Lena Florian, Inga Gebel (Didaktik der Mathematik, GP Mathematik) | „Fachbezogene didaktische Schwerpunktsetzungen - ein Anlass zum Austausch über und Nutzen als offene Bildungsressource“
Dozierende: Christian Dohrmann, Dr. Lena Florian, Inga Gebel (Didaktik der Mathematik, GSP Mathematik)
Thema: Fachbezogene didaktische Schwerpunktsetzungen - ein Anlass zum Austausch über und Nutzen als offene Bildungsressource
Beitragsart: Lehre-Leuchttürme
Im Rahmen des ZeLB-Kolloquiums werden zwei Perspektiven auf die Erstellung von Materialien für die Lehre dargestellt. Am Beispiel der didaktischen Schwerpunktsetzungen im Fach Mathematik werden sowohl inhaltliche Entwicklungsprozesse als auch Veröffentlichungswege (OER) für eine kontinuierliche Weiterentwicklung vorgestellt. "Didaktische Schwerpunktsetzungen" dienen dazu, die Komplexität pädagogischer und didaktischer Theorien und Modelle zu verdichten und bieten eine wichtige Orientierungsgrundlage für Planungsentscheidungen im Unterricht. Sie ermöglichen es den Studierenden, theoretische Grundlagen mit ihrer praktischen Ausbildung zu verbinden. Durch die begriffliche Unschärfe und den hohen Allgemeinheitsgrad ist die Wahl eines fachspezifischen didaktischen Schwerpunktes innerhalb der Unterrichtsplanung für viele Studierenden eine große Herausforderung. Aus diesem Grund haben wir im Rahmen einer Handreichung eine Begriffseinschränkung vorgenommen und einen Katalog mathematikdidaktischer Schwerpunktsetzungen entworfen. Im Austausch mit anderen Fächern möchten wir über den Entwicklungsprozess berichten und die Übertragbarkeit auf andere Fachbereiche sowie die Weiterentwicklung des Katalogs diskutieren. Um eine fächerübergreifende Weiterentwicklung nicht nur zu ermöglichen, sondern auch aktiv dazu zu ermutigen, bietet sich eine Veröffentlichung als offene Bildungsressource (OER) geradezu an. Neben der offenen Verfügbarmachung und Verbreitung, kann die Veröffentlichung als OER die beständige Weiterentwicklung, Qualitätssicherung und den inhaltlichen Austausch unterstützen. Am Beispiel des vorliegenden Beitrags soll daher aus OER-Perspektive beleuchtet werden, wie und wo eine OER-Publikation platziert werden kann und welche Partizipationsmöglichkeiten sich für Hochschullehrende, Lehrer*innen als auch interessierte Wissenschaftler*innen eröffnen. Der ZeLB-Beitrag wird gestaltet in Zusammenarbeit mit dem IfM (Dr. Lena Florian), der GSP Mathematik (Inga Gebel) und dem Projekt BrandenbOERg (Chris Dohrmann).
11.01.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Sharleen Pevec, Prof. Linda Juang, Prof. Maja Schachner (Inklusionspädagogik - Heterogenität in institutionalisierten Bildungsprozessen) | „Durch das Identitätsprojekt kultursensible Lehrkräfte ausbilden – praxisnah, theoret
Dozierende: Sharleen Pevec, Prof. Linda Juang, Prof. Maja Schachner (Inklusionspädagogik - Heterogenität in institutionalisierten Bildungsprozessen)
Thema: Durch das Identitätsprojekt kultursensible Lehrkräfte ausbilden – praxisnah, theoretisch fundiert und erfahrungsbasiert
Beitragsart: Lehre-Leuchttürme
Im Herbst 2018 haben wir erstmals das Identitätsprojekt, ein 8-wöchiges Schulprojekt zu kultureller Identität als Ressource für Schüler*innen, mit 7. Klässlern in Deutschland durchgeführt. Das Identity Project wurde von der Harvard Professorin Adriana Umaña-Taylor entwickelt und thematisiert die Erforschung der kulturellen Identität von Lernenden im Schulkontext, um deren psychosoziale und akademische Entwicklung zu stärken und unterstützen (Umaña-Taylor & Douglass, 2017).. Es wurde von uns übersetzt und auf den deutschen Kontext angepasst. Der Fokus dieses Beitrags liegt jedoch auf dem Potential, das das Projekt nicht nur für Schüler*innen, sondern auch für Lehramtsstudierende bieten kann. Das Identitätsprojekt eröffnet die Möglichkeit, mit Hilfe der Durchführung und Reflexion des Projektcurriculums in einem von uns konzipierten Seminar nicht nur die eigene kulturelle Identität wahrzunehmen, diese als mögliche Ressource für Schüler*innen zu begreifen und sich selbst mit Themen auseinanderzusetzen, die in einer vielfältigen Gesellschaft auch im Schulkontext relevant sind, sondern auch die Projektaktivitäten zu reflektieren, um das Projekt selbst mit Lernenden durchführen zu können. Es bietet darüber hinaus eine Gelegenheit zur Förderung der eigenen interkulturellen Kompetenz, indem übergeordnete Konzepte und Ansätze zum Umgang mit kultureller Vielfalt in der Schule eingeführt und vertieft werden. Mit unserem Beitrag möchten wir die Grundüberzeugungen unseres Seminarkonzepts ausführen, Ihnen Auszüge vorstellen und unsere bisherigen Erfahrungen und Eindrücke teilen. Unser Seminar wurde im Rahmen der Innovativen Lehrprojekte des ZfQ gefördert. In diesem Semester planen wir Datenerhebungen, um die Wirksamkeit unseres Seminars durch den Vergleich mit Kontrollgruppen empirisch testen zu können.
Folgende Fragen würden wir gerne mit Ihnen diskutieren: Inwiefern ist die Vorgabe eines Projektcurriculums (nicht) sinnvoll? Welche Aspekte können wir aus der Perspektive der Lehrer*innenbildung verbessern? Inwieweit kann das Projektseminar noch gewinnbringender in die Lehramtsausbildung eingebaut werden? (z.B. nicht nur überfachlich in den Bildungswissenschaften, sondern auch fachspezifisch)
18.01.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Jörg Hochmuth, Dr. Isabelle Penning (Lehreinheit WAT) | „Fachdidaktischen Planung und Analyse von interaktiven und/oder kollaborativen Unterrichtssequenzen mit Hilfe von digitalen Tools/Medien“
Dozierende: Jörg Hochmuth, Dr. Isabelle Penning (Lehreinheit WAT)
Thema: Fachdidaktischen Planung und Analyse von interaktiven und/oder kollaborativen Unterrichtssequenzen mit Hilfe von digitalen Tools/Medien
Beitragsart: Lehre-Leuchttürme
Eine gezielte Integration digitaler Lehr-und Lernmaterialien kann zur Lernmotivation beitragen und das Verständnis komplexer fachlicher (ökonomischer, technischer etc.) Zusammenhänge sowie die Methoden-, Personal-und Sozialkompetenzen von Schülerinnen und Schülern nachhaltig stärken. Entscheidend hierfür ist jedoch nicht nur die Auswahl der jeweiligen digitalen Tools, sondern auch die Erarbeitung didaktischer Konzepte, welche die digitalen Medien sinnhaft und kompetenzfördernd in den Lehr-und Lernprozess einbetten. Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit Qualitätskriterien digitaler Lehr-Lernmaterialien und den Grundlagen etablierter Simulationsmethoden und Planspiele, widmet sich das Seminar der fachdidaktischen Planung und Analyse von interaktiven und/oder kollaborativen Unterrichtssequenzen mit Hilfe von digitalen Tools/Medien. Die Veranstaltung bietet den Studierenden Gelegenheit, unterschiedliche digitale Lehr-und Lernmaterialien und internetbasierte Tools kennenzulernen, diese selbstständig zu erproben, zu analysieren und ihre Anwendungs-und Umsetzungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Themenkontexten des WAT-Unterrichts zu erörtern. Der Beitrag stellt die Veranstaltungskonzeption sowie erste Erfahrungen aus der Lehre vor.
25.01.2021 | 14:14-15:45 Uhr | Dr. Jolanda Hermanns, Dr. Ingrid Glowinski (ZeLB/Didaktik der Biologie) | Evaluation der Onlinelehre in den MINT-Fächer
Dozierende: Dr. Jolanda Hermanns, Dr. Ingrid Glowinski (ZeLB/Didaktik der Biologie)
Thema: Evaluation der Onlinelehre in den MINT-Fächer
Beitragsart: Bildungsforschung im Fokus
Verschiedene Lehrveranstaltungen wurden im Sommersemester evaluiert. An zwei Messzeitpunkten wurden Daten erhoben. Bei der ersten Erhebung wurden neben den Daten zur Onlinelehre auch Daten zum allgemeinen Lernverhalten der Studierenden erhoben. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse auf das Interesse, das Lernverhalten sowie zur Gestaltung von Onlinelehrveranstaltungen zu. Im WS werden wieder verschiedene Lehrveranstaltungen evaluiert; erste Ergebnisse können ebenfalls im Vortrag (daher die späteren Termine) vorgestellt werden.
08.02.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Meet and Greet - Vorstellung neuer Projekte und Konzepte Themen
Erst interessiert, dann informiert.
Sie sind herzlich eingeladen, an der Abschlussveranstaltung des diesjährigen ZeLB-Kolloquiums teilzunehmen. Das Format Meet & Greet bietet Zeit und Raum zur Vorstellung neuer Projekte/Konzepte in der Lehrerbildung und Bildungsforschung.
Unter anderem stehen folgende Themen stehen beim diesjährigen Meet & Greet im (Zoom-)Raum:
- "Sprechen macht Schule" stellt sich vor
- Laura Deisenroth, Katharina Halibrand und Friedrike Wallner Zimmer (ZeLB - Sprechwissenschaft) klären folgende Fragen: Was ist Sprechen macht Schule? An wen richtet sich SmS? Warum wurde SmS gegründet und mit welchem Ziel?
- Mentor*innen an Schulen als Schnittstellenpersonen zwischen Schule und universitärer Lehrer*innenbildung
- Prof. Isolde Malmerg (Musikpädagogik und Musikdidaktik) stellt Konzeptionen zur Mentor*innenqualifizierung und die neue ZeLB-AG zu diesem Thema vor.
- Bildungscampus Digital Labs
- Marie Siegling stellt die Digital Labs des Bildungscampus vor und präsentiert konkrete Angebote.
Es wird Gelegenheit geben, mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen, mögliche Partizipationen auszuloten und Kontakte zu knüpfen.
Wir freuen uns auf einen spannenden Input, innovative Ideen und eine gewinnbringende Diskussion.
Sommersemester 2021
12.04.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Dr. David Prickett (Zessko); Karen Abel (Beit Berl College) | Not a “Single Story”: How a German-Israeli COIL Project Helps Participants Overcome Stereotypes
Dozierende: Dr. David Prickett (Zessko); Karen Abel (Beit Berl College)
Thema: Not a “Single Story”: How a German-Israeli COIL Project Helps Participants Overcome Stereotypes
“Power is the ability not just to tell the story of another person, but to make it the definitive story of that person.” This is an insight that Nigerian writer Chimamanda Ngozi Adichie shared at a TED conference in 2017. She pointed out the danger of reducing people, cultures, and countries to a “single story,” which limits or even manipulates people’s perception of reality. Adichie’s very personal talk was the starting point for an intercultural teaching project initiated by Abel and Prickett. The pilot phase of the project took place during the memorable 2020 summer semester. Its digital nature did not interfere with the project. On the contrary: the students, who are studying to become English teachers, communicated across cultural and organizational barriers by means of Collaborative Online International Learning (COIL). In this manner, students trained their English speaking and listening skills while questioning beliefs they might have about life in the other country. This interactive presentation will trace the development of the project: how the instructors met and how they determined the course design in terms of digital tools and course learning goals. Student feedback on the project and recommendations for course development will also be presented.
19.04.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Peter Mahns (Grundschulpädagogik Mathematik) | Ein Seminar mit Moodle und Zoom – reloaded
Dozierender: Peter Mahns (Grundschulpädagogik Mathematik)
Thema: Ein Seminar mit Moodle und Zoom – reloaded
Die Lehre ist zur Zeit geprägt durch Zoom-Sitzungen, Breakout-Sessions, Folienpräsentationen, kollaborativen Texteditoren sowie Whiteboards und anderen Tools, die es im Internet zu finden gibt. Meine eigene Seminarplanung wollte ich optimieren und so wenig wie möglich aus dem großen Fundus an Tools verwenden. Das Ergebnis ist eine sehr ausgedünnte Variante, in der ich mich mit den Studierenden per Zoom über ein ausgewähltes Thema unterhalten habe. Kleine (häusliche) Arbeitsaufträge vor und nach der Sitzung rundeten jede Woche darüberhinaus ab. Der Moodle-Kurs gab mir zudem die Möglichkeit alle Themen mit Fragen, Literatur, Zusammenfassungen etc. zu strukturieren, s.d. die Studierenden auch noch am Ende des Semesters durch den Kurs navigieren konnten.
03.05.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Prof. Dr. Isolde Malmberg; Paul Geßner (Musikpädagogik und Musikdidaktik); Katrin Völkner, PhD (Bildungscampus); Sonja Zielke (Projekt Inno-UP| Zukunftswerkstatt – Studierende entwickeln Ideen für die Universitätsschule Pots
Dozierende: Prof. Dr. Isolde Malmberg; Paul Geßner (Musikpädagogik und Musikdidaktik); Katrin Völkner, PhD (Bildungscampus)
Thema: Zukunftswerkstatt – Studierende entwickeln Ideen für die Universitätsschule Potsdam
Mitte Februar übergaben 10 Musikpädagogik-Studierende dem Team der Universitätsschule Potsdam ein Positionspapier, das sie eigenständig verfasst hatten. Es enthielt Grundüberlegungen zur Anlage des Musikunterrichts, konzeptuelle Ansätze und einige ganz konkrete Vorschläge zu einem innovativen Musikunterricht an der geplanten US. Ein Papier voller zukunftsweisender Ideen.
Die Veranstaltung „Zukunftswerkstatt - Studierende entwickeln Ideen für die Universitätsschule Potsdam“ zeigt den Weg dorthin. Einige Studierende und Isolde Malmberg erklären die Grundideen des Seminars, die konkreten Arbeitsschritte (die sich eng an die Methode der Zukunftswerkstatt anlehnten), berichten von Stolpersteinen, von gelungener Partizipation, von Innovationskraft, hoher Energie und Eigenständigkeit bei den Studierenden und den Seminar-„vibes“.
17.05.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Jakob Arlt (Didaktik der Geschichte), Axel Wiepke (Professur Komplexe Multimediale Anwendungsarchitekturen) | Förderung eines kritisch-reflektierten Umgangs mit pluralen Deutungen und Werturteilen durch VR-gestützte Konstruk
Dozierende: Jakob Arlt (Didaktik der Geschichte) und Axel Wiepke (Professur Komplexe Multimediale Anwendungsarchitekturen)
Thema: Förderung eines kritisch-reflektierten Umgangs mit pluralen Deutungen und Werturteilen durch VR-gestützte Konstruktion von Geschichte
31.05.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Prof. Dr. Winnie-Karen Giera (Inklusive Deutschdidaktik) | Fair Debattieren und Erörtern. Planung einer Pilotierungsstudie
Dozierende: Prof. Dr. Winnie-Karen Giera (Inklusive Deutschdidaktik)
Thema: Fair Debattieren und Erörtern. Planung einer Pilotierungsstudie
Es soll ein geplantes Forschungsprojekt des Lehrstuhls für inklusive Deutschdidaktik im inklusiven Kontext/Förderschwerpunkt Sprache und Kommunikation (Sekundarstufe I) vorgestellt werden. Der Titel lautet: Fair Debattieren und Erörtern. Geplant ist eine quasi-experimentelle Interventionsstudie im neunten Jahrgang mit Schulen in Brandenburg. Neben der Lese- und Schreibkompetenz soll auch die Debattierkompetenz im Laufe eines zwölfwöchigen Unterrichtsprojekts gemessen werden. Weiteres wird im Kurzvortrag vorgestellt.
14.06.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Dr. Nina Beck (Tübingen School of Education) | Lehrerbildung in der Verantwortung
Dozierende: Dr. Nina Beck (Tübingen School of Education)
Thema: Lehrerbildung in der Verantwortung
Die Tübingen School of Education als fakultätsübergreifende wissenschaftliche Einrichtung für gymnasiale Lehrerbildung greift Verantwortung als ein leitendes Konzept ihrer Aktivitäten und Maßnahmen auf. Im Vortrag werden zunächst verschiedene Möglichkeiten zur Begründung des Konzepts Verantwortung (in der Lehrerbildung) skizziert. Mit Blick auf eine bildungstheoretische sowie bildungspolitische Einordnung der gesellschaftlichen Funktionen von Schule und Universität lässt sich fragen, ob (universitäre) Lehrerbildung in einer ‚besonderen‘ Verantwortung steht und inwiefern sie dieser gerecht werden kann. ‚Verantwortung (in) der Lehrerbildung‘ wird ferner exemplarisch an Initiativen und Maßnahmen der Tübingen School of Education skizziert sowie insbesondere mit Blick auf nationale Entwicklungen in der institutionellen Lehrerbildung kritisch diskutiert.
28.06.2021 | 14:14-15:45 Uhr | Prof. Dr. Hilke Pallesen (Schultheorie und empirische Bildungsforschung, Universität Bremen) | Profession und Institution. Die Bedeutung der Schulkultur als symbolische Ordnung für die pädagogische Professionalität
Dozierende: Prof. Dr. Hilke Pallesen (Schultheorie und empirische Bildungsforschung, Universität Bremen)
Thema: Profession und Institution. Die Bedeutung der Schulkultur als symbolische Ordnung für die pädagogische Professionalität
In diesem Vortrag wird die Bedeutung der Institution Schule für die berufliche Sozialisation und die damit einhergehende Entwicklung eines (professionellen) Lehrerhabitus herausgearbeitet. Ausgehend von der Annahme, dass sich Professionalisierung immer vor dem Hintergrund der Einzelschule vollzieht, setzt der Vortrag die symbolischen Ordnung einer Einzelschule in ihren schulischen Selbstverständnissen entlang von Idealen, Praktiken und Vorstellungen in den Fokus und relationiert diese zu den Lehrerhabitusformationen einzelner Akteur*innen, um unterschiedliche Passungsverhältnisse aufzeigen zu können. Dabei wird angenommen, dass jede Einzelschule eine spezifische Schulkultur hat, über die sie sich von anderen Einzelschulen unterscheidet. Abgeschlossen wird der Vortrag mit Überlegungen zum „dritten Raum“ der Lehrerbildung: Bereits in den schulischen Praktika treffen akademische und berufliche Welten aufeinander, wenn Studierende dem Berufsfeld Schule (wieder) begegnen. Dem Anspruch einer reflexiven Lehrerbildung folgend ließen sich an dieser Stelle nicht nur eigene Orientierungen und Routinen zur schulischen Praxis hinterfragen, sondern auch die vorherrschenden Praktiken, Regeln und Rituale der jeweiligen Einzelschule reflektieren.
12.07.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Dr. Denise Weckend (Schulpädagogik Universität Augsburg) | Die Weiter(-Entwicklung) von Lehrerprofessionalität in Form von Kompetenzen und Haltungen im Projekt „Schulen zum Leben“
Dozierende: Dr. Denise Weckend (Schulpädagogik Universität Augsburg)
Thema: Die Weiter(-Entwicklung) von Lehrerprofessionalität in Form von Kompetenzen und Haltungen im Projekt „Schulen zum Leben“
Nicht erst seit der Veröffentlichung von Hatties „Visbile Learning“ (2009) wird die Lehrperson als ein zentrales Element für erfolgreichen Unterricht angesehen, obschon deren Rolle dadurch wieder mehr in den Mittelpunkt der Unterrichtsforschung gerückt ist. Eine Frage, die in diesem Zusammenhang auch immer wieder gestellt wird, ist die nach der Definition von Lehrerprofessionalität. Auf Grundlage der Erkenntnisse aus „Visible Learning“ formulieren Hattie und Zierer (2018) zehn Leitsätze, bezüglich der Lehrpersonen über Kompetenzen und Haltungen verfügen müssen, um professionell handeln zu können. Da es somit nicht ausreicht, in einem Feld über Wissen und Können zu verfügen, müssen in der Lehrerbildung neben den Kompetenzen auch die pädagogischen Haltungen entwickelt und gefördert werden.
Um zu untersuchen, inwiefern dies möglich ist, wurde das Projekt „Schulen zum Leben“ in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Das dreijährige Kooperationsprojekt des Lehrstuhls für Schulpädagogik der Universität Augsburg und des Instituts für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern (IQ M-V) hatte zum Ziel, die Erkenntnisse aus „Kenne deinen Einfluss! ‚Visible Learning’ für die Unterrichtspraxis“ (Hattie & Zierer, 2018) mit Hilfe einer Einführungsveranstaltung, zehn Fortbildungsmodulen und sechs Schulleitungstreffen in die Schul- und Unterrichtspraxis zu tragen. Der Vergleich des Pretest (N = 87), der unmittelbar vor der ersten Veranstaltung durchgeführt wurde, und des Posttest (N = 46), der ein halbes Jahr nach Projektende an den beiden beteiligten Schulen stattgefunden hat, zeigt, dass die Lehrpersonen ihre eigenen Kompetenzen und Haltungen nach dem Besuch der Veranstaltungen in bestimmten Fällen höher einschätzten als noch zu Beginn des Projekts. Die Veranstaltungen sind daher partiell dazu geeignet, die Kompetenzen und Haltungen in Bezug auf die zehn Leitsätze nach Hattie & Zierer (2018) zu entwickeln.
26.07.2021 | 14:15-15:45 Uhr | Dr. Timo Ahlers (Grundschulpädagogik Deutsch) | Gamification von Fremdsprachenlernen in Social Virtual Reality anhand des App-Projekts "Hololingo!"
Dozierender: Dr. Timo Ahlers (Grundschulpädagogik Deutsch)
Thema: Gamification von Fremdsprachenlernen in Social Virtual Reality anhand des App-Projekts "Hololingo!"
'Hololingo!' ist eine in Entwicklung befindliche Social-Virtual-Reality-App (SVR) für echtzeitbasiertes Distanzlernen von Deutsch-als-Fremdsprache im Tandem. Unser interdisziplinäres Team der Universitäten Potsdam, Hildesheim und Marburg entwickelt das erste immersive SVR-Lernerlebnis, bei dem Sprachtandems in kollaborative Missionen eintauchen. Sprachdidaktisch designte, kommunikative Teamspiele steuern sprachliche Zielphänomene an und ermöglichen handlungsorientiertes, selbstgesteuertes Lernen sowie flüssigere mündliche Sprachbeherrschung. Individuelle Lernbedürfnisse sollen durch Scaffolding (Bereitstellung von Redemitteln) und Progressionstracking (Selbsttests, Badge-System) unterstützt werden. 'Hololingo!' soll mittelfristig mündliche Deutschkompetenzen nach dem Europäischen Referenzrahmen (GER, Niveau A1–C2) trainieren und langfristig auf andere Sprachen skalierbar sein. Die Kombination aus Tandemprinzip, VR-immersiver Gamification, barrierearmen Zugang und globalem Nutzer*innenpool soll das Deutschlernen in einer von Migration und interkulturellem Austausch geprägten Gesellschaft erleichtern. Aktuell wird das Projekt vom Stifterverband in der ersten Phase der Jubiläumsinitiative "Wirkung hoch 100" gefördert. Im Vortrag werden die projektspezifischen Anforderungen und Zwischenergebnisse zu Digital-Game-Based-Language-Learning im Kontext einer Onlinebefragung und einer qualitativen Nutzer*innenstudie vorgestellt.
Wintersemester 2021/2022
25.10.2021 | 14:15-15:15 Uhr | Anne Burghardt (Bildungscampus) | Innovation braucht Pioniere – Die Digital Pioneers und ihre Projekte
Dozierende: Anne Burghardt (Bildungscampus)
Thema: Innovation braucht Pioniere – Die Digital Pioneers und ihre Projekte
Als Teil des Bildungscampus Golm haben die Digital Labs zum Ziel, den bidirektionalen Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Schulpraxis zu unterstützen. In den Handlungsfeldern Wissenschaftskomunikation, Austausch und Vernetzung, Ko-Kreation und lebenslanges Lernen entwickelt das Team insbesondere Angebote für Wissenschaftler:innen und Schulpraktiker:innen. Dabei liegt der Fokus der Digital Labs auf dem Thema digitale Bildung.
Im ZeLB Kolloquium am 25. Oktober 2021 stellt Anne Burghardt das neueste Angebot der Labs vor: die Digital Pioneers. Sie geht darauf ein, was hinter der Idee steckt, wer die Pionier:innen sind und wohin die Reise noch gehen könnte. Im Gespräch mit den Teilnehmer:innen freut sie sich über Feedback zum Projekt sowie über einen offenen Austausch zu Gelingensbedingungen und auch Hemmnissen des Transfers innovativer Ideen zwischen Wissenschaft und Praxis – und natürlich über neue Pionier:innen, die für und mit Schulen digitale Konzepte entwickeln, ausprobieren und erforschen möchten.
09.11.2021 | 14:15-15:15 Uhr | Ivette Widmann, Maja Dierich-Hoche, Christoph Balzar (Ästhetische Bildung) | Ästhetische Bildung in der Kunstpädagogik an der UP interdisziplinär/transdisziplinär
Dozierende: Ivette Widmann, Maja Dierich-Hoche, Christoph Balzar (Ästhetische Bildung)
Thema: Ästhetische Bildung in der Kunstpädagogik an der UP interdisziplinär/transdisziplinär
Wie können wir dem Aufforderungscharakter eines Materials, eines Phänomens, eines gesellschaftlichen Ereignisses o.ä. nachgehen und wie äußert sich dies hinsichtlich der eigenen Wahrnehmungs- und Gestaltungspraxis? Wie kommen dabei Objektivität (Außengerichtetheit) und Subjektivität (Innengerichtetheit) in Einklang, so dass wir uns als handelnde und selbstbestimmte Menschen fühlen? Diese und andere Fragen stellen wir uns in den drei Seminaren der KUN-BA-M1: „Grundlagen Ästhetischer Bildung in der Kunstpädagogik“ in den Primarstufenfächern, gehen ihnen nach, finden kunstpädagogische und persönliche Zugänge, lernen sie wahrzunehmen, auszudrücken, zu reflektieren und zu dokumentieren, um letztlich selbst zu einer ästhetischen Erfahrung zu gelangen. Ausgehend von kunstpädagogischen Orientierungen erproben und adaptieren wir das Erfahrene auf individuelle primarstufenspezifische Bildungssituationen und zeigen diese in Portfolios und Modularbeiten sowohl in wissenschaftlicher als auch in künstlerisch-praktischer Hinsicht. Wir möchten Ihnen das Modul auf diese Art und Weise näher vorstellen, mit Ihnen in einen lebendigen Austausch kommen, uns vernetzen oder gemeinsam Ideen zu neuen Projekten initiieren. Unsere Formel: art + school
22.11.2021 | 14:15-15:15 Uhr | Diana Gonzalez Olivo, Dr. Anna Aleksandra Wojciechowicz (Refugee Teachers Program) | (Wieder)Einstieg in den Lehrer*innenberuf: Wie gelingt geflüchteten Lehrkräften der Berufseinstieg in den Brandenburger Schuldienst?
Dozierende: Diana Gonzalez Olivo, Dr. Anna Aleksandra Wojciechowicz (Refugee Teachers Program)
Thema: (Wieder)Einstieg in den Lehrer:innenberuf: Wie gelingt geflüchteten Lehrkräften der Berufseinstieg in den Brandenburger Schuldienst?
Der Weg zurück in den Lehrer:inennberuf ist für berufserfahrene Lehrkräfte mit Fluchthintergrund lang und schwierig – einfach auch deswegen, weil sie zuvor kaum eine Chance hatten, in absehbarer Zeit und ohne ein komplettes neues Studium in Deutschland als Lehrer:in arbeiten zu können. Um als geflüchtete:r Lehrer:in den Berufseinstieg zu schaffen, sind Nachqualifizierung und spezifische Unterstützung erforderlich. Im Land Brandenburg wurde seit 2016 ein entsprechendes Qualifizierungs- und Beratungsprogramm, das Refugee Teachers Program (RTP) aufgebaut und angeboten, das von insgesamt 105 Personen erfolgreich abgeschlossen wurde. Die RTP-Absolvent:innen erhielten im Anschluss Arbeitsverträge über zunächst zwei Jahre, entweder als zusätzliche Lehrkräfte oder als pädagogische Unterrichtshilfen an Schulen. Doch wie ist den RTP-Absolvent:innen der Übergang in den Schuldienst gelungen? Und wie gestaltet sich die Einbindung dieser Lehrkräfte an Schule? Das sind Fragen, die im Zentrum des Beitrags von Diana Gonzalez Olivo und Anna Aleksandra Wojciechowicz stehen. Der Beitrag basiert zum einen auf einer deskriptiven Analyse einer standardisierten Befragung unter RTP-Absolvent:innen, zum anderen auf leitfadengestützten Interviews mit Schulleitungen Brandenburger Grundschulen. Abschließend werden Überlegungen zur Optimierung der Gestaltung von Ankommens- und Etablierungsprozessen an Schulen dieser Gruppe von Lehrkräften vorgestellt.
Diana Gonzalez Olivo, M.A.,Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Refugee Teachers Program am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung an der Universität Potsdam. Arbeitsschwerpunkte: Lehrer*innenbildung, Berufseinstieg und Berufsverläufe geflüchteter Lehrkräfte. Kontakt: diana.gonzale.olivo@uni-potsdam.de
Anna Aleksandra Wojciechowicz, Dr. phil., Dipl.-Päd., Projektleitung des Refugee Teachers Program am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung an der Universität Potsdam. Arbeitsschwerpunkte: Bildung, Schule, Hochschule, Lehrer*innen-Bildung in der Migrationsgesellschaft und Rassismuskritik. Kontakt: wojciechowicz@uni-potsdam.de
06.12.2021 | 14:15-15:15 Uhr | Janna Kienbaum (Forschungsdaten - FDNext) und Boris Jacob (Forschungsdaten ZIM) | Potentiale und Praktiken von FDM und Open Science an der Uni Potsdam
Dozierende: Boris Jacob (Forschungsdaten ZIM),Janna Kienbaum (Forschungsdaten - FDNext)
Thema: Potentiale und Praktiken von FDM und Open Science an der Uni Potsdam
Das Open Science Paradigma hat Auswirkung auf den gesammten wissenschaftlichen Arbeitsprozess – von der Entwicklung der Forschungsfrage bis zur Publikation neuer Erkentnisse. Dieser, durch die Digitalisierung getriebene Kulturwandel, äußert sich je nach Forschungsmethode und Disziplinen unterschiedlich.
Die Universität Potsdam unterstützt diesen Kulturwandel unter anderem mit der Forschungsdaten-Policy und den Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Forschungsdaten.
Im Kontext des Verbundprojekts "FDNext" wird nun auch an der disziplinspezifischen Weiterentwicklung der Forschungsdatenpraxis gearbeitet. Neben der Zusammenarbeit mit (Nachwus-)Wissenschaftler*innen der Kognitionswissenschaften sieht das Projekt Empfehlungen von FD-Diensten für die Bildungswissenschaften vor. Diese betreffen u.a. die Datendokumentation zur Nachnutzbarkeit von quant. und qual. Forschungsdaten (qual. Audioaufnahmen, quan. Fragebögen, Leistungstests etc.), aber auch Hilfestellungen zur Informierten Einwilligungserklärung, die insbesondere für die Forschung mit personenbezogenen Daten von großer Relevanz ist.
In der Session werden wir einen Überblick zum Forschungsdatenmanagement (FDM) geben (inklusive der Aspekte der guten wissenschaftlichen Praxis und der Rolle von Drittmittelgebern). Sie soll zudem im Rahmen von "FDNext" dazu dienen, den praktischen Umgang mit Forschungsdaten in der Bildungsforschung zu reflektieren.
Quellen: Universität Potsdam (2020). Forschungsdaten-Policy und Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Forschungsdaten, doi: doi.org/10.25932/publishup-44437
FDNext (2021-2023): https://www.forschungsdaten.org/index.php/FDNext
Janna Kienbaum M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin & Doktorandin | Research Assistant & PhD student/Forschungsdaten - FDNext | Research data - FDNext
+49 331/977-230130
https://www.uni-potsdam.de/de/forschungsdaten/
https://www.forschungsdaten.org/index.php/FDNext
Boris Jacob
Zentrum für Informationstechnologie und Medienmanagement
Team Organisation und Projekte (Stellv. Leitung)
Koordinator Forschungsdaten ZIM
Campus I - Am Neuen Palais
+49 331/977-203181
03.01.2022 | 14:15-15:15 Uhr | Dr. Daniela Niesta Kayser (Empirische Unterrichts- und Interventionsforschung) | Inklusionsförderung in kulturellen und linguistisch diversen Klassenzimmern durch kooperative Lehrkonzepte: die Methode des Complex Instruction
Dozierende: Dr. Daniela Niesta Kayser (Empirische Unterrichts- und Interventionsforschung)
Thema: Inklusionsförderung in kulturellen und linguistisch diversen Klassenzimmern durch kooperative Lehrkonzepte: die Methode des Complex Instruction.
Kooperatives Lernen kann nicht nur zu einem produktiven Arbeitsklima und zu einem abwechslungsreichen Unterricht beitragen. Es unterstützt den Aufbau sozialer Kompetenzen und fördert unter bestimmen Rahmenbedingungen fachliche Lernprozesse. Kooperative Interaktionsformen werden im bildungswissenschaftlich-pädagogischen Kontext der Tiefenstruktur guten Unterrichts zugeordnet und adressieren eine Spannbreite an pädagogischen Zielen wie Lernmotivation, schulische Performanz, linguistische Variabilität und Pesrpektivenübernahme in heterogenen Klassenzimmern. Die Methode des Complex Instruction, wie an der Stanford University gelehrt, wird weltweit (z.B. Brasilien, Chile, Dänemark, Finnland, Kuba, Norwegen, Schweden, Ungarn) erfolgreich implementiert (Cohen & Lotan, 2014; Lotan, 2008). Der Vortrag dient zur Vorstellung der Methode sowie zur exemplarischen Darstellung empirischer Befunde im Vergleich mit anderen Methoden kooperativen Lernens.
17.01.2022 | 14:15-15:15 Uhr | Dr. Anja Rettig, Prof. Dr. Katrin Böhme (Inklusionspädagogik/Sprache) | Die Haltung von Lehramtsstudierenden zum schulischen Einsatz digitaler Medien und der Einfluss von Erfahrungen im Rahmen eines Leseprojektes
Dozierende: Dr. Anja Rettig, Prof. Dr. Katrin Böhme (Inklusionspädagogik/Sprache)
Thema: Die Haltung von Lehramtsstudierenden zum schulischen Einsatz digitaler Medien und der Einfluss von Erfahrungen im Rahmen eines Leseprojektes
Einstellungen werden durch Erfahrungen beeinflusst (z.B., Campbell, 1988) und können unter bestimmten Voraussetzungen handlungswirksam werden (Ajzen, 1991). Dies gilt auch für das professionelle pädagogische Handeln angehender Lehrkräfte und konkret für den Einsatz digitaler Medien im schulischen Kontext (z.B. Vogelsang et al., 2019).
In seminarintegrierten Leseprojekten haben wir mit Lehramtsstudierenden der Inklusionspädagogik den Einsatz digitaler Medien im Leseunterricht besprochen, didaktisch vorbereitet und in der Schule praktisch erprobt. Dabei wurden die Studierenden vor Projektstart (T1) und nach dem Schulbesuch (T2) zu ihren Einstellungen zum Einsatz digitaler Medien in der Schule und speziell im Deutsch-Unterricht sowie zu dem schulischen Einsatz von Kinderbuch-Apps befragt. Aus bisher vier Semestern seit dem Wintersemester 2019/20 nahmen insgesamt 100 Studierende an der T1-Befragung und 59 Studierende an der T2-Befragung teil. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil der Studierenden bereits vor Durchführung der Leseprojekte dem schulischen Einsatz digitaler Medien (eher) positiv gegenüberstand. Auch wenn sich der proportionale Anteil der Studierenden, die angaben, dass sie den Einsatz digitaler Medien in der Grundschule sowie im Deutschunterricht für sehr sinnvoll erachten nach Projektdurchführung um mehr als 10% erhöhte, konnten keine signifikanten Effekte des Messzeitpunktes dokumentiert werden. Es gab bzgl. des Einsatzes von Kinderbuch-Apps keine quantifizierbare Veränderung der Einstellung der angehenden Lehrkräfte über die Zeit. Dies mag an Deckeneffekten liegen, da die Studierenden mit 93% Zustimmung zur Sinnhaftigkeit des Einsatzes bereits vor den Leseprojekten eher/sehr positiv gegenüber diesem Medium eingestellt waren. Inwiefern hier auch soziale Erwünschtheit eine Rolle spielen mag und Einstellungen im Verlauf eines Seminars und durch eine einzige schulpraktische Erfahrung überhaupt beeinflussbar sind, soll diskutiert werden.
31.01.2022 | 14:14-15:15 Uhr | Dr. Sebastian Wachs (Vertretung der Professur für Erziehungs- und Sozialisationstheorie), Friederike Schulze-Reichelt | Mit PRIMO fit gegen Mobbing. Ein kompetenzorientiertes Seminarangebot für angehende Lehrkräfte.
Dozierende: Dr. Sebastian Wachs (Vertretung der Professur für Erziehungs- und Sozialisationstheorie), Friederike Schulze-Reichelt, Professur für Erziehungs- und Sozialisationstheorie,
Thema: Mit PRIMO fit gegen Mobbing. Ein kompetenzorientiertes Seminaran-gebot für angehende Lehrkräfte.
Gestaltet von: Dr. Sebastian Wachs, Friederike Schulze-Reichelt (Professur für Erziehungs- und Sozialisationstheorie, Universität Potsdam)
Kooperation mit: Prof. Günter Dörr von der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Charakteristik der Veranstaltung: Mobbing an Schulen ist unbestritten ein sehr altes Phänomen, welches aus dem heutigen Schulalltag kaum noch wegzudenken ist. Vergleichsweise neu ist jedoch die erhöhte mediale Aufmerksamkeit und wissenschaftliche Erforschung Mobbings mit der damit einhergehenden Erkenntnis, dass es sich dabei nicht um triviale Konflikte als normale »Randerscheinung des Erwachsenwerdens« handelt, sondern Mobbing ein ernstzunehmendes Entwicklungsrisiko für Kinder und Jugendliche darstellt und entsprechend professionell dagegen vorgegangen werden muss.
Mit dem innovativen bundesweiten Seminarangebot „Mit PRIMO fit gegen Mobbing“ haben angehende sowie praktizierende Pädagog:innen (insbesondere Lehrkräfte) die Möglichkeit, unter Einbezug neuster Erkenntnisse der Mobbing-Forschung (praxisrelevantes) Grundlagenwissen zum Phänomen Mobbing zu erwerben, Möglichkeiten der Intervention und Prävention in schulischen Settings kennenzulernen und sich mit der Thematik unter Einbezug vielfältiger fachlicher Expertisen und Praxiserfahrungen aller Teilnehmenden aktiv, exemplarisch und kompetenzorientiert auseinanderzusetzen.
Um die praxisbezogene Konzeptionierung der Veranstaltung zu verdeutlichen, wurde PRIMO nach drei inhaltlich fokussierenden Modulen
1. Erkennen (Was ist Mobbing und wie kann man es erkennen?),
2. Handeln (Wie kann man bei Mobbing effektiv eingreifen?) und
3. Vorbeugen (Welche Maßnahmen erweisen sich als effektiv, damit Mobbing gar nicht erst auftritt?)
strukturiert, welche von einer Einführungs- und Abschlusssitzung flankiert werden. Das Lehrprojekt wurde bereits umfassend erprobt und evaluiert.
Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Lehrveranstaltung kurzfristig in eine Online-Version umgewandelt und im Wintersemester 2020/21 und Sommersemester 2021 als solche durchgeführt. werden. Seit Wintersemester 2021/22 findet die Lehrveranstaltung wieder in Präsenzform statt. Darüber hinaus wird aktuell eine Fortbildungsreihe für Lehrkräfte auf Grundlage des PRIMO-Basiscurriculums erarbeitet, welche erstmalig im November 2021 umgesetzt wird.
Weitere Informationen zum Hintergrund der Veranstaltung finden Sie unter www.uni_potsdam.de/de/nachrichten/detail/2020-10-29-mit-primo-gegen-mobbing-universitaet-potsdam-startet_bundesweites-lehrprojekt
14.02.2022 | 14:15-15:15 Uhr | Katja Würfl (Grundschulpädagogik Sachunterricht) | Wie kann ein Kompetenzzuwachs auf Seiten der Studierenden mit Fokus auf fachmethodische Kompetenzen in der digitalen Lehre realisiert werden?
Dozierende: Katja Würfl (Grundschulpädagogik Sachunterricht)
Thema: Wie kann ein Kompetenzzuwachs auf Seiten der Studierenden mit Fokus auf fachmethodische Kompetenzen in der digitalen Lehre realisiert werden?
In Zuge der Corona-Pandemie wurden viele Veranstaltungen an deutschen Hochschulen als Online-Veranstaltungen realisiert (Winde et al. 2020, S. 7). Gerade in solchen, die einen hohen methodisch-praktischen Anteil aufweisen, ist eine Transformation von der Präsenz- zur digitalen Lehre anspruchsvoll. So soll im Beitrag eine Möglichkeit zur Realisation eines naturwissenschaftsmethodisch-orientierten Seminars diskutiert werden, in dem neben den fachmethodischen, -inhaltlichen, -didaktischen auch digitale Kompetenzen der Studierenden gefördert werden. In diesem Zusammenhang wird die folgende Fragestellung fokussiert:
Wie können praktische, naturwissenschaftsmethodisch-orientierte Veranstaltungen im Rahmen von digitaler Lehre realisiert werden, sodass eine Förderung von fachmethodischen, -inhaltlichen, -didaktischen und digitalen Kompetenzen erfolgt?
Am Lehrstuhl Grundschulpädagogik Sachunterricht wurde ein naturwissenschaftsmethodisch-orientiertes Seminar gestaltet, in dem die Teilnehmenden u.a. Versuche und Modellbauten digital und in der Alltagsumgebung durchführten. Die Erfahrungen der Studierenden wurden mit Hilfe von qualitativen Einzelinterviews erhoben und im Rahmen einer zusammenfassenden Inhaltsanalyse ausgewertet (Mayring 2015, S. 70). Auf dieser Basis werden Einsichten zur erfolgreichen Realisation von praktischen naturwissenschaftsmethodisch-orientierten Veranstaltungen in der digitalen Lehre diskutiert.
Sommersemester 2022
09.05.2022 | 14:15-15:15 Uhr | Paul Scheidt (Deutschdidaktik im inklusiven Kontext) | Zum Zusammenhang von rassismuskritischer Bildung und Erziehung nach Auschwitz in der Lehrer:innenbildung
Dozierender: Paul Scheidt (Deutschdidaktik im inklusiven Kontext)
Thema: Zum Zusammenhang von rassismuskritischer Bildung und Erziehung nach Auschwitz in der Lehrer:innenbildung (Meet & Greet - Vorstellung neuer Projekte/Konzepte)
Der eingereichte Beitrag greift die Debatte um die Singularität des Holocaust („Historikerstreit 2.0“) auf, untersucht die Chancen einer (post-)kolonialen Bildung innerhalb der schulischen Erziehung nach Auschwitz und präsentiert einen empirisch fundierten Status Quo über die derzeitige Berücksichtigung von Erkenntnissen der Postcolonial-Studies, Critical-Whiteness-Studies und rassismuskritischen Bildung in der deutschen Lehrer:innenausbildung. Der Vortrag basiert dabei auf meiner Masterarbeit, welche mittels halboffenen Leitfrageninterviews Lehrende an Universitä-ten, Fachseminarleiter:innen und Gedenkstättenpädagog:innen nach ihrer individuellen Vermittlungspraxis befragt. Somit wird herausgefunden, welches Wissen über genannte Theorien vorhanden ist und ob jene in der Vermittlungspraxis angewandt werden.
23.05.2022 |14:15-15:15 Uhr | Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp, Prof. Dr. Ana Kuzle und Dr. Karen Reitz-Koncebovski (Didaktik der Mathematik, Grundschulpädagogik Mathematik) | Verknüpfung von Fachwissenschaft mit Fachdidaktik und kollegiale Supervision als Ker
Dozierende: Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp, Prof. Dr. Ana Kuzle und Dr. Karen Reitz-Koncebovski (Didaktik der Mathematik, Grundschulpädagogik Mathematik)
Thema: Verknüpfung von Fachwissenschaft mit Fachdidaktik und kollegiale Supervision als Kernelemente der Entwicklung guter Lehrveranstaltungen in der Lehrkräftebildung — Erfahrungen aus dem Projekt SPIES-M (Spiralcurriculum und Erweitertes Schulwissen im Fach Mathematik) (Lehre-Leuchttürme - Good Practice für die Lehre im Lehramt)
Im Rahmen des QLB-Projekts PSI-Potsdam, Schwerpunkt 1 Professionalisierung, Mathematik-Teilprojekt SPIES-M (Spiralcurriculum und Erweitertes Schulwissen im Fach Mathematik) wurden zu allen großen Inhaltsgebieten der Mathematik Lehrveranstaltungen (Arithmetik, Geometrie, Algebra, Stochastik), die Fachwissenschaft und Fachdidaktik miteinander verknüpfen, konzipiert und im Design Research weiterentwickelt. Als Werkzeug für Design und Evaluation der Lehrveranstaltungen wurden Gestaltungsprinzipien (Reitz-Koncebovski et al., 2020) formuliert und erprobt, die beschreiben, auf welche Weise Fachwissenschaft und Fachdidaktik miteinander verknüpft werden. Wichtiges Element des Design Research Prozesses ist die Beobachtung der neuentwickelten Lehrveranstaltungen durch Projektmitarbeiter:innen (sogenannte „spies“, engl. Spione) mit gemeinsamer Auswertung im Sinne der kollegialen Supervision. Die „Spies“-Runden schaffen eine niederschwellige Gelegenheit zum interdisziplinären Austausch zwischen Fachwissenschaftler:innen und Fachdidaktiker:innen, der von den Beteiligten als sehr wertvoll empfunden wurde. Wir stellen die Gestaltungsprinzipien und das „Spies“-Konzept zur Diskussion mit der Frage, inwieweit ein Transfer auf andere Fächer möglich und fruchtbar sein könnte.
Referenz: Reitz-Koncebovski, K., Hermanns, J., Kortenkamp, U., & Kuzle, A. (2020). Qualitätsoffensive Lehrerbildung an der Universität Potsdam. Projekt SPIES zur Professionalisierung der Lehrerbildung Mathematik. Mitteilungen der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik, 46(109), 26–30.
20.06.2022 | 14:15-14:50 Uhr | Melina Fabian (Didaktik der Mathematik) | „Weniger als nichts“ - Eine Untersuchung zu fachlichen und sprachlichen Hürden bei der Einführung negativer Zahlen (Bildungsforschung im Fokus)
Dozierendin: Melina Fabian (Didaktik der Mathematik)
Thema: „Weniger als nichts“ - Eine Untersuchung zu fachlichen und sprachlichen Hürden bei der Einführung negativer Zahlen (Bildungsforschung im Fokus)
Der Beitrag setzt sich mit der Einführung negativer Zahlen auf sprachlicher Ebene auseinander: Zum einen sollen Sprachmittel zur Einführung negativer Zahlen vorgestellt werden, die im Rahmen einer Lehrwerkanalyse herausgearbeitet wurden. Zum anderen soll verdeutlicht werden, wie sich aus der inhaltlichen Analyse dieser Sprachmittel potenzielle sprachliche Hürden für Lernende ableiten lassen. Weiter sollen Einblicke in erste Ergebnisse einer Anschlussuntersuchung aufzeigen, welche Zusammenhänge sich zwischen fachlich-kognitiven und sprachlichen Hürden im Umgang mit negativen Zahlen ergeben können.
Referenz: Fabian, M. (im Druck). Minusgrade, Schulden, Tauchtiefen – Spezifizierung von Sprachmitteln zur Einführung negativer Zahlen. Journal für Mathematik-Didaktik.
20.06.2022 | 14:55 -15:30 Uhr | Lisann Prote (Didaktik der Geographie) | Der Einsatz eines Reflectorys zur Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung im Fach Geographie
Dozierende: Lisann Prote (Didaktik der Geographie)
Thema: Der Einsatz eines Reflectorys zur Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung im Fach Geographie
Der Umgang mit gegenwärtigen Herausforderungen wie dem Fortschreiten der Klimakrise, dem Artensterben oder der Meeresverschmutzung erfordern zukunftsfähige Kompetenzen, das Abwägen verschiedener Möglichkeiten, eine kritische Positionierung sowie einen reflektierten, bewussten Umgang mit Ressourcen, um eine nachhaltige Entwicklung zu bewirken. Durch den Einsatz von Reflectories (zusammengesetzt aus ‚reflect‘ und ‚stories‘) können diese Kompetenzen gefördert werden, indem Schüler*innen mit (Dilemma-) Situationen und komplexen Entscheidungen konfrontiert werden und dabei ökologische, ökonomische, soziale sowie politische Zusammenhänge betrachten.
Die empirische Erforschung eines Reflectorys führte folglich die Debatte zur Implementierung des Konzepts Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Unterricht fort und betrachtet vorwiegend den emanzipatorischen Ansatz der BNE. Dieser soll Schüler*innen befähigen, eine nachhaltige Entwicklung kritisch, aktiv, mündig, selbstbestimmt und verantwortungsvoll zu gestalten, um den Herausforderungen der Zukunft kompetent begegnen zu können. Daher zielten die durchgeführten Untersuchungen darauf ab, herauszufinden, inwiefern eine kritisch-emanzipatorische Haltung bei Schüler*innen durch den Einsatz eines Reflectorys zum SDG 14 ‚Leben unter Wasser‘ gefördert werden kann.
04.07.2022 | 14:15-15:15 Uhr | Tanja Mutschler (Didaktik der Physik) | Online-Erhebungen in der Schule: Mit Lernvideos in den Physikunterricht (Bildungsforschung im Fokus)
Dozierende: Tanja Mutschler (Didaktik der Physik)
Thema: Online-Erhebungen in der Schule: Mit Lernvideos in den Physikunterricht (Bildungsforschung im Fokus)
Die phasenweise Umstellung des Präsenz- auf den Onlineunterricht innerhalb der CoViD19-Pandemie hat den Bedarf digital-verfügbarer Lernmaterialien deutlich gemacht. Studien zeigen, dass sich die Qualität und fachliche Korrektheit dieser Onlinematerialien aber stark unterscheiden. Für die Gestaltung von Lerneinheiten muss deswegen sichergestellt sein, dass alle Qualitätsmerkmale erfüllt sind, die Lernerfolg garantieren. Unter Beachtung der Kriterien guter Erklärvideos und weiterer fachdidaktischer Konzepte wurde eine Online-Lernumgebung mit Lernaufgaben und Lernvideos erstellt, die das Newtonsche Wechselwirkungsgesetz für die Jahrgangsstufe 9/10 zum Inhalt hat. In einem Prä-Post-Design wird das Instrument an Schulen eingesetzt, um den Lernzuwachs mit Hilfe dieser Lerneinheit zu messen.
Der Beitrag innerhalb des Kolloqiums ist zweigeteilt: Zum einen soll das Forschungsthema und dessen lerntheoretische Bedeutung kurz umrissen werden. Daran wird sich dann ein Erfahrungsbericht anschließen, der die verschiedenen Stufen einer Online-Erhebung an Schulen darstellt (vom Ministeriumsantrag über Pilotierung zur Haupterhebung) und unter dem Gesichtspunkt spezifischer Hürden und möglicher Alternativen diskutiert.
18.07.2022 | 14:15-15:50 Uhr | Prof. Dr. Winnie Karen Giera, Lucas Deutzmann (Deutschdidaktik im inklusiven Kontext) | Fair Debattieren und Erörtern - ein Transferprojekt (Meet & Greet - Vorstellung neuer Projekte/Konzepte)
Dozierende: Prof. Dr. Winnie Karen Giera, Lucas Deutzmann (Deutschdidaktik im inklusiven Kontext)
Thema: Fair Debattieren und Erörtern - ein Transferprojekt (Meet & Greet - Vorstellung neuer Projekte/Konzepte)
Im Rahmen des Projektes Fair Debattieren und Erörtern untersuchen wir die wechselseitige Beeinflussung von Debattier- und Schreibkompetenz. In einer Pilotierungsstudie (11/21-03/22) haben wir hierfür als Forschungsteam zwei Unterrichtsreihen zum Debattieren und schriftlichen Erörtern an sechs Partnerschulen aller Schulformen durchgeführt. In einem zweiten Schritt möchten wir das Projekt für weitere Lehrkräfte im Land Brandenburg öffnen und offerieren ab dem Schuljahr 2022/23 Fortbildungen für interessierte Lehrkräfte aller Fachbereiche im Land Brandenburg über das ZeLB sowie das Fortbildungsnetz Brandenburg. In diesem Zusammenhang soll im Sinne des DBR-Konzeptes durch die Expertise von Lehrkräften eine weitere Evaluation und Reflexion der in den Unterrichtsreihen verwendeten Unterrichtsmaterialien und Verlaufspläne erfolgen. Jener Prozess wird im universitären Bereich durch die Beteiligung von Lehramtsstudierenden vertieft und soll perspektivisch in eine Open-Access-Publikation für Lehrkräfte münden.
18.07.2022 | 14:55-15:30 Uhr | Dr. Julia Jennek (Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung): "Vorstellung des Standardisierten Datenmanagementplan für die Bildungsforschung (Stamp)
Dozentin: Dr. Julia Jennek (Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung)
Thema: Vorstellung des Standardisierten Datenmanagementplan für die Bildungsforschung (Stamp)
Dr. Julia Jennek stellt den Standardisierten Datenmanagementplan für die Bildungsforschung (Stamp) als Ergebnis des BMBF-finanzierten DDP-Projekts vor.