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Prof. Dr. Andrea Liese

Drittmittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Bewilligtes Projektvolumen: 345.417 € (+22% Projektpauschale)

Laufzeit: 01.10.2017 - 31.10.2021


Hintergrund zum Forschungsprojekt:

In der ersten Phase der Forschergruppe konnten wir beobachten, dass die Expertenautorität von internationalen Verwaltungsstäben (IPAs) zwischen IPAs, zwischen Politikfeldern und zwischen Staaten variiert. Da die existierende Forschung die Expertenautorität von IPAs als wichtige Quelle ihres unabhängigen Einflusses betrachtet, erwarten wir, dass sich die beobachteten zwischenstaatlichen Unterschiede in der Zuschreibung von Expertenautorität auch in den Auswirkungen von IPAs in nationalen Politikprozessen niederschlagen.

Die zentralen Forschungsfragen des Projekts:

Vor diesem Hintergrund und im Lichte bestehender Forschungslücken, untersuchen wir in der zweiten Phase die Frage, in welchem Ausmaß, unter welchen Bedingungen und wie sich die Expertenautorität von IPAs auf Entscheidungen in Staaten niederschlägt, freiwillig den Politikempfehlungen von IPAs zu folgen, indem sie Politiken verabschieden, Verwaltungsstrukturen etablieren oder Institutionen gründen.

Wenn solche Entscheidungen getroffen werden, lassen sie sich am besten als erfolgreiche und freiwillige Politiktransfers fassen. Politiktransfer wird dabei verstanden als ein Prozess, in dem Wissen über Politiken, Verwaltungsstrukturen oder Institutionen in einer Organisation von einer anderen Organisation dabei genutzt wird, eigene Politiken, Verwaltungsstrukturen oder Institutionen zu entwickeln.Unser Forschungsdesign ist vergleichend und x-zentriert. Wir kombinieren quantitative und qualitative Methoden in der vergleichenden Analyse der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) und der Weltbank, etwa statistische Analysen, fallübergreifende Vergleiche und Prozessanalysen. Aus der ersten Phase übernehmen wir Konzepte und nutzen auch einen Großteil der gewonnenen Daten und Ergebnisse. Im ersten von drei aufeinander aufbauenden Analyseschritten wird gemessen, inwieweit sich zwischenstaatliche Unterschiede in der Zuschreibung von Expertenautorität zu IPAs auf den Zugang zu nationalen Entscheidungsträgern auswirken. Ein solcher Zugang kann ein erster Schritt im kausalen Prozess eines erfolgreichen Politiktransfers sein. Im zweiten Analyseschritt untersuchen wir das Ausmaß und die Bedingungen, unter denen Expertenautorität von IPAs zu erfolgreichen Politiktransfers führt. Im dritten Analyseschritt nutzen wir Fallstudien in vier Staaten, um die Kausalmechanismen zu erforschen, die einem erfolgreichen Politiktransfers durch IPAs zugrundeliegen.

Das Forschungsziel des Projekts:

Insgesamt trägt das Projekt zur Forschergruppe bei, indem wir uns auf die Auswirkungen von Expertenautorität auf nationale Politikformulierung und Politiktransfers konzentrieren.