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Prof. Dr. Sabine Kuhlmann

Drittmittelgeber: Mercator-Stiftung

Bewilligtes Projektvolumen: 159.022,00 €

Laufzeit: 01.06.2020 - 15.10.2022


Hintergrund zum Forschungsprojekt:

Die sog. „Flüchtlingskrise“ und ihre Nachwirkungen offenbarten wie unter einem Brennglas strukturelle Defizite der Integrationsverwaltung in verschiedenen europäischen Ländern. So zeigte sich, dass dieser Verwaltungsbereich einerseits durch hochgradig zersplitterte und undurchsichtige Zuständigkeiten und andererseits durch eine starke vertikale und horizontale Verwaltungsver-flechtung geprägt ist. Bei der Bewältigung dieser Problemlagen kommt dem lokalen Integrationsmanagement eine herausragende Bedeutung zu. Dabei liegen für die hier untersuchten Länder Deutschland, Schweden und Frankreich bisher jedoch keine tiefergehenden systematischen Erkenntnisse zur Umsetzung des Integrationsmanagements auf kommunaler Ebene vor.

Die zentralen Forschungsfragen des Projekts:

  1. Welche Strukturen, Akteure und Prozesse gibt es im lokalen Integrationsmanagement in Deutschland und in den europäischen Staaten Schweden und Frankreich? Welche Rolle spielen dabei insbesondere die Kommunen als Integrationsakteure?
  2. Welche Bedeutung haben die Ansätze adressatenbezogener Beratung auf der lokalen Ebene? Wie wird Fallmanagement vor Ort konkret umgesetzt und koordiniert?
  3. Welche generellen Hürden und Hemmnisse bestehen im Bereich des lokalen Integrationsmanagements und wie können diese überwunden werden?
  4. Welche Institutionalisierungsvarianten des lokalen Integrationsmanagements erweisen sich unter welchen Kontextbedingungen als besonders leistungsfähig (Good Practice)?

Das Forschungsziel des Projekts:

Das Projekt hat Strukturen, Prozesse und Akteure sowie Koordinations- und Leistungsfähigkeit des lokalen Integrationsmanagements in Deutschland, Schweden und Frankreich untersucht. Neben einer empirischen Bestandsaufnahme der lokalen Aktivitäten im Integrationsmanagement lag der Fokus auf der Identifikation von Herausforderungen und Good Practices in den drei Ländern.

Für Deutschland besteht das Sample aus insgesamt 14 Kommunen in fünf Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen). In Schweden und Frankreich wurden jeweils zwei Fallkommunen näher untersucht, wobei für Schweden aufgrund der primären Zuständigkeit der unteren kommunalen Ebene (kommuner) für Integrationsaufgaben der Fokus auf der städtischen Ebene lag. Auch in Frankreich stand die untere Kommunalebene (communes) im Zentrum, jedoch angesichts der fragmentierten Zuständigkeitsstrukturen ergänzt um intergouvernementale Einsichten zum Zusammenspiel zwischen Städten, staatlichen Akteuren und an der Umsetzung beteiligten Vereinigungen (associations).