02. Juni 2020
Informationen zum KINGS-Projekt 2.0 finden Sie auf den neugestalteten Internetseiten des Bundesinstituts für Sportwissenschaft unter dem Link:
Mit Übersendung des Bewilligungsbescheides vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) wurde die KINGS-Studie (Krafttraining im Nachwuchsleistungssport) um weitere 4 Jahre verlängert.
Die Laufzeit ist vom 01.02.2020 bis 31.01.2024 (vorläufigen Maßnahmenbeginn).
Ausarbeitung des theoriegeleiteten, konzeptionellen KINGS-Modells zu einem evidenzbasierten Modell bzgl. Leistung, Adaptation und Gesundheit
Erforschung der Wirkungen von kombiniertem Kraft- und Ausdauertraining im Nachwuchsleistungssport
Erarbeitung evidenzbasierter Leitlinien zum digitalen Erkenntnistransfer in die leistungssportliche Praxis
Weitere Informationen und ausführliche Beschreibungen folgen in der nächsten Zeit auf dieser Seite und unter der offiziellen KINGS 2.0 - Projektseite!
Bis in die 1990-iger Jahre ging man insbesondere noch in Deutschland davon aus, dass ein Mangel an zirkulierenden, muskelaufbauenden Hormonen (z. B. Testosteron) im kindlichen (vor allem präpubertären) Organismus, einen Kraftzuwachs verhindert. Zudem wurde argumentiert, dass Krafttraining bedingt durch eine unzureichende Entwicklung des passiven Bewegungsapparates im Kindesalter und die reduzierte Belastbarkeit dieser Strukturen aufgrund von Wachstumsschüben im Jugendalter zu Verletzungen und Einschränkungen in der körperlichen Entwicklung der Heranwachsenden führen kann. Heute belegt eine Vielzahl aktueller Studien, dass ein altersgerechtes und professionell angeleitetes Krafttraining sicher ist, Freude bereiten kann und bei Kindern und Jugendlichen leistungssteigernde Effekte hervorruft.
Insbesondere während des langfristigen Leistungsaufbaus vom sportlichen Anfänger zum Spitzenkönner in einer Disziplin zeigt sich, dass die Muskelkraft für die Leistungsentwicklung einerseits und die Sicherung der Belastungsverträglichkeit andererseits von zentraler Bedeutung ist (1, 2). Ein Großteil des Wissens zur Relevanz der Muskelkraft und zu den Wirkungen von Krafttraining während der Etappen des langfristigen Leistungsaufbaus wurde lange Zeit von Trainern und Experten anekdotisch überliefert. Evidenzbasierte Erkenntnisse waren jedoch kaum vorhanden. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat es sich seit 2007 zum Ziel gesetzt, die Forschungslücke in diesem für den Nachwuchsleistungssport wichtigen Themenfeld durch gezielte Maßnahmen und Förderstrategien zu schließen. Nach verschiedene Vorarbeiten zum Thema Krafttraining im Nachwuchsleistungssport (d. h., zwei Symposien in den Jahren 2007 und 2010, zwei wissenschaftliche Expertisen von Behringer et al. (2010) und Hartmann et al. (2010), sowie eine Wissenschaftliche Standortbestimmung zum Krafttraining im Nachwuchsleistungssport (Horn et al., 2012)) wurde im Auftrag des Strategieausschusses des Wissenschaftlichen Verbundsystems im Leistungssport (WVL) im Jahr 2013 das Ausschreibungsverfahren zum Forschungsprojekt „Krafttraining im Nachwuchsleistungssport“ eröffnet und im September 2014 mit der Vergabe an das Konsortium bestehend aus den Universitäten Potsdam (Projektleitung: Prof. Dr. Granacher), Berlin, Jena, Stuttgart, Freiburg sowie des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) Leipzig beendet.
Von Beginn an wurde ein kontinuierlicher Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft gepflegt, der durch enge Kooperationen mit zahlreichen exzellenten Partnern aus dem Leistungssport gekennzeichnet war. Im Zuge des ersten Förderzyklus von KINGS wurden bereits viele offene Forschungsfragen zu den Wirkungen von Krafttraining auf die Leistungsentwicklung und Gesundheit von Nachwuchsathleten in interdisziplinären Forschungsverbünden des KINGS-Konsortiums erfolgreich bearbeitet:
Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie der intensive Austausch mit der Sportpraxis brachten weitere spezifische Forschungsfragen zum Thema „Krafttraining im Nachwuchsleistungssport“ hervor. Diese offenen Forschungsfragen erfordern die Durchführung eines Fortsetzungsprojektes (sog. KINGS 2.0). Auch für die zweite Förderungsperiode wird wieder ein interdisziplinäres KINGS-Netzwerk aus wissenschaftlichen und sportfachlichen Partnern gebildet (Abb. 2).