Ich habe Jura studiert und eine Ausbildung zum Heilpraktiker gemacht.
Da war diese Stellenausschreibung …
Alle, die was von mir wissen wollen. In der Regel berate ich zu Rehabilitierungsfragen, zu den Stasi-Akten oder zu Überprüfungsverfahren auf Stasi-Mitarbeit. Immer mehr Bedeutung bekommt auch die Aufarbeitung der eigenen Lebensgeschichte oder das Schicksal Angehöriger.
Nein, aber es geht langsam in die Richtung.
Ich habe keine Ahnung, ob man meinem Beratungsstil einen Namen geben kann. Vermutlich ist es eher Freestyle. Es kommt auch immer darauf an, wer einem gegenüber sitzt. Wenn jemand eine schwere posttraumatische Belastungsstörung aus seiner Haftzeit mit sich rumschleppt, dann bedeutet das auch für die Beratung eine erhöhte Sensibilität.
Vor einer Erstberatung nicht viel. Man muss nur einen gemeinsamen Termin finden. Und Papier und Stift bereitlegen. Über ein Glas Wasser freuen sich die Meisten auch.
Das mein Gegenüber versteht, was ich ihm erklären will (was bei den komplexen Wiedergutmachungsgesetzen nicht immer einfach ist) und dass er es schafft, auch enttäuschende Mitteilungen gut für sich anzunehmen.
Es klingelt an der Tür, ich mache auf und geleite den zu Beratenden in mein Büro. Dann versuche ich mit freundlichem, zugewandtem Ton eine vertrauensvolle Atmosphäre herzustellen. Dann bitte ich meinen Gesprächspartner sein Anliegen zu formulieren. Und dann berate ich.
Ich habe einen sehr hohen Anspruch, sowohl an meine Beratungsarbeit als auch an das Verfassen von Schriftsätzen. Es ist für mich jeden Tag eine neue Herausforderung diesem Anspruch gerecht zu werden
Seid offen, neugierig und kreativ.
Vielen Dank für die spannenden Einblicke in die Tätigkeit als Berater, Michael Körner!
Das Interview wurde im März 2017 geführt.
°Rechtswissenschaften;