Foto: Thomas Roese
Ich bin Veranstaltungsmanager am Zentrum für Hochschulsport Potsdam.
Ich habe Sportmanagement im Bachelor und Sportwissenschaft-Leistungssport im Master an der Universität Potsdam studiert. Während und vor dem Studium bin ich bereits einigen Nebentätigkeiten im Baugewerbe, auf Messen, im Rundfunk, im Einzelhandel, in der Gastronomie, im Nachwuchsleistungssport und der Veranstaltungsbranche nachgegangen. Dazu kamen vor allem Hauptbeschäftigungen an einem Fußballinternat, in einem StartUP oder auch an der Universität selbst. Ich denke, dass vor allem dieser Kontrast direkt aber auch indirekt dazu geführt hat, mich der Veranstaltungsbranche zu widmen. Direkt, weil mir vor allem die Tätigkeiten auf Veranstaltungen immer mehr gefallen haben und indirekt, weil ich gleichzeitig festgestellt habe, ein Allrounder zu sein. Ich habe mich einfach ausprobiert, um mich selber besser kennenzulernen.
Zu Beginn ist es hilfreich, ein Grundverständnis des Projektmanagements und erste Kenntnisse im Veranstaltungsmanagement mitzubringen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es in meinem Beruf aber vor allem darauf ankommt, immer offen für Neues zu sein. Man sollte sich weder vor neuen Ideen noch vor dem Aufwand des Lernens verschließen. Es gibt in der Sportwissenschaft einen schönen Spruch: „Läufer werden gemacht, Sprinter werden geboren“. In der Veranstaltungsbranche zählt es ein Läufer zu sein und an jeder positiven wie negativen Erfahrung zu wachsen. Am Ende, sofern es ein Entwicklungsende überhaupt gibt, lebt man vor allem von seinem Netzwerk, den eigenen Erfahrungen und dem Willen immer neue Veranstaltungsprojekte zu realisieren.
Das Studium hat mir persönlich geholfen, Kontakte für den späteren Werdegang zu knüpfen und erste Instrumente der BWL oder des Projektmanagements kennen zu lernen. Gleichzeitig hat mich mein Masterstudium gelehrt, kritisch zu hinterfragen und faktenbasiert zu argumentieren. In der Praxis lernt man zum anderen das zielorientierte Arbeiten. Es wird einem ständig der Spiegel vorgehalten, man lernt vor allem Charaktere richtig einzuschätzen und diese entsprechend ihren Fähigkeiten einzusetzen.
Juristinnen und Juristen würden sagen: „Es kommt darauf an.“ Ein Eventmanager/in ist im Grunde ein Projektmanager/in. Exzellente Projektmanager kann man auf fast jedes Projekt setzen. Nichtsdestotrotz kann eine Spezialisierung helfen. To make a long Story short: Eine Spezialisierung/Begeisterung hilft. Versteifen sollte man sich aber nicht.
Ich habe Arbeitsanweisungen für eine wissenschaftliche Hilfskraft verfasst, einen Dienstreiseantrag gestellt und eine Präsentation für meinen Arbeitsbereich vorbereitet.
Das Portfolio reicht von einen Bouldercup mit 60 Personen über eine Jumping Party bis zu 160 Personen und ein Klitschnass Festival mit bis zu 550 Personen bis hin zu einem Campus Festival mit geschätzten 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Gleichzeitig darf ich am Universitätsball der Uni Potsdam mitwirken. In einem Jahr bin ich an bis zu 15 Events beteiligt.
Ich denke nicht, dass ein Sportevent anders ist als beispielsweise ein Gesundheitskongress. Es unterscheiden sich lediglich Zielgruppe und Inhalte. Bei der Planung dreht es sich vor allem immer um die W-Fragen, die mit fortschreitender Zeit immer mehr im Detail beschrieben werden. Gleichzeitig muss dem Aufgabencontrolling eine Menge Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Absolut im Team. Alleine hat noch keiner eine Großveranstaltung organisiert.
So gern ich auf dem Klitschnass Festival auch Teilnehmer wäre, gelingt mir das nie. Ich habe immer andere Dinge während einer Veranstaltung zu tun. Allerdings finde ich dann außerhalb des Jobs auch einmal Zeit mich sportlich zu betätigen – sei es im Verein, im Fitnessstudio oder den Kursen des Hochschulsports.
Dafür zu sorgen, dass alles im Fluss bleibt und sich jeder im Team seiner Aufgabe bewusst ist.
Probiert euch aus. Lernt eure Stärken und Schwächen kennen. Seid bei Bewerbungsschreiben und –Gesprächen authentisch, ehrlich und ganz ihr selbst. Fragt euch bei jeder Stellenausschreibung, was euch im Beruf wichtig ist und ob euch das die werbende Stelle geben kann. Am Ende sollte der Arbeitgeber/die Arbeitgeberin sich um euch bemühen – nicht andersherum.
Vielen Dank für die spannenden Einblicke in die Tätigkeit als Veranstaltungsmanager beim Hochschulport, David Michel!