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Warum Philosophie in Potsdam studieren?

An unserem Institut sind die Strömungen der Analytischen Philosophie ebenso vertreten wie die des Pragmatismus und des Deutschen Idealismus, der Kritischen Theorie und der jüngeren französischen Philosophie. Wir forschen und lehren in den Disziplinen der Sprachphilosophie, der Philosophie des Geistes und Handlungstheorie, der Erkenntnistheorie, der Metaphysik und Ontologie, der Ethik, der Sozialphilosophie und Politischen Philosophie, der Angewandten Ethik, der Philosophischen Anthropologie und der Ästhetik. Die Philosophie an der Universität Potsdam zeichnet sich dadurch aus, dass wir gerade in dieser Vielfalt der vertretenen Methoden, Disziplinen und zahlreicher spezifischer Forschungsinteressen (siehe die Seiten der Professuren sowie die Forschungsschwerpunkte) auch gemeinsame methoden- und disziplinenübergreifende Forschungsinteressen verfolgen.

Thematische Schwerpunkte

Ein erster Schwerpunkt liegt in der Philosophie des Geistes, die an unserem Institut durch Forschungen an drei Lehrstühlen vertreten ist. Von der Theorie der Intentionalität über das Problem des Selbstwissens bis hin zur Sozialität des Geistes untersuchen wir grundlegende Fragen, die den geistigen Charakter der menschlichen Lebensform betreffen.

Einen zweiten Schwerpunkt gibt es im Bereich der Praktischen Philosophie, die an unserem Institut ebenfalls durch drei Professuren vertreten ist: Von der  Metaethik über die Normative Ethik und die Sozialphilosophie bis hin zur Angewandten Ethik behandeln wir die Grundlagen und Anwendungsgebiete der normativ relevanten Aspekte individuellen und kollektiven Handelns.

Einen dritten gemeinsamen Bezugspunkt, der methodologischer Natur ist, bildet die enge Verknüpfung historischen und systematischen Philosophierens. Philosophische Fragen lassen sich nicht ohne Kenntnis ihrer Geschichte beantworten. Auch die Beschäftigung mit klassischen Texten der Philosophie wird bei uns stets aus einer Perspektive betrieben, die an systematischen Zusammenhängen interessiert ist.

Das gilt insbesondere für die philosophiehistorischen Schwerpunkte, die an unserem Institut besonders intensiv gepflegt werden: Erstens die Philosophie der frühen Neuzeit von ihren Ursprüngen (u. a. bei Descartes, Leibniz, Spinoza und Berkeley), über die Philosophie der Aufklärung (z.B. Wolff, Mendelssohn) bis zur klassischen deutschen Philosophie (v.a. Kant, Fichte, Hegel) und der Philosophie des neunzehnten Jahrhunderts (Marx, Nietzsche), die unter anderem am Center for Post-Kantian Philosophy untersucht werden; zweitens die Tradition des klassischen Pragmatismus, die am philosophischen Institut unter anderem am William-James-Zentrum erforscht wird; drittens verschiedene Strömungen der post-kantischen europäischen Philosophie des 20. Jahrhunderts (Philosophische Anthropologie, Kritische Theorie, jüngere französische Philosophie), die auch Gegenstand von Forschungen am Center for Post-Kantian Philosophy sind.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Zu unserem Selbstverständnis als prinzipiell grenzüberschreitende Disziplin gehört es auch, die Resultate angrenzender Wissenschaften interdisziplinär einzubeziehen, beispielsweise die der Kognitionswissenschaften (die einen Schwerpunktbereich der Universität Potsdam bilden), der Medizin bzw. Gesundheitswissenschaften, der Geschichts- und Religionswissenschaft und der Rechtswissenschaften. Mit letzteren gibt es eine enge institutionelle Verbindung durch das Potsdamer Menschenrechtszentrum, das gemeinsam betreut wird von der Professur für Ethik und Ästhetik und der  Professur für Öffentliches Recht (insbes. Europa- und Völkerrecht sowie Europäisches Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsvölkerrecht). Ein fachübergreifendes Interesse am menschlichen Leben und seinen Auswirkungen auf das menschliche Selbstverständnis stand auch hinter dem Graduiertenkolleg Lebensformen und Lebenswissen (in Kooperation mit der Universität Viadrina), das von dreien der vier Professuren mitgetragen wurde. Prägend für den interdisziplinären Charakter des Instituts ist darüber hinaus der Lehramtsstudiengang Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde, an dem die Professur für Angewandte Ethik federführend beteiligt ist.

Internationale Vernetzung

Die Mitglieder des Instituts arbeiten in einem weit gespannten internationalen Netzwerk mit Kolleg*innen aus aller Welt zusammen. Wichtige internationale Kooperationspartner*innen finden sich an der Eindhoven University of Technology sowie im Ethik-Forschungsverbund der vier technischen Universitäten der Niederlande (Eindhoven, Delft, Twente, Wageningen), der Seoul National University, der Tel Aviv University, der University of Chicago, der University of Essex, der Universidad de Navarra, der University of Pittsburgh und der Yale University. In Ihrem Studium haben Sie die Möglichkeit, sich im Rahmen des Erasmus-Programms für ein oder mehrere Auslandssemester an einer unserer zahlreichen Erasmus-Partneruniversitäten zu bewerben.