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Staub, Eis und Gestein – Potsdamer Astrophysiker haben den Kometen NEOWISE im Blick

Komet C/2020 F3, aufgenommen mit Digitalkamera durch das Schmidt-Cassegrain-Teleskop mit einer Brennweite von 3910 mm bei einer Öffnung von 356 mm. | Foto: Dr. Rainer Hainich
Foto : Dr. Rainer Hainich
Komet C/2020 F3, aufgenommen mit Digitalkamera durch das Schmidt-Cassegrain-Teleskop mit einer Brennweite von 3910 mm bei einer Öffnung von 356 mm.
Selbst mit bloßem Auge ist er sichtbar – der nach dem amerikanischen Weltraumteleskop „NEOWISE“ benannte Komet C/2020 F3. Diese spektakuläre Aufnahme gelang Dr. Rainer Hainich und Max Pritzkuleit in der Nacht vom 11. auf den 12. Juli an der Übungssternwarte des Instituts für Physik und Astronomie der Universität Potsdam.

Das Weltraumteleskop NEOWISE der NASA befindet sich seit 2009 im All und entdeckte den nun nach ihm benannten Kometen am 27. März 2020. In der Abenddämmerung kann man NEOWISE bei guten Sichtverhältnissen derzeit am Nordwesthorizont beobachten. Bereits am 3. Juli  passierte er auf seiner Umlaufbahn den sonnennächsten Punkt. In den nächsten Tagen kommt der Komet der Erde immer näher und erreicht am 23. Juli die kürzeste Distanz zur Erde, bevor er sich zunehmend wieder entfernt. Der Komet ist also noch einige Wochen am Himmel zu sehen. Er wird sich der Sonne dann erst wieder in fast 7000 Jahren nähern.

Kometen bestehen überwiegend aus Staub, Eis und Gestein und stammen aus dem äußeren Sonnensystem. Sie bewegen sich auf elliptischen oder hyperbolischen Umlaufbahnen um die Sonne. Je näher ein Komet der Sonne kommt, desto mehr Gas verdampft durch die Sonneneinstrahlung. Dabei formt sich eine Hülle aus Gas und Staub um den Kometenkern, die vom Sonnenwind verweht wird und einen charakteristischen, mehrere Millionen Kilometer langen Kometenschweif bildet. Durch die intensive Beleuchtung der Sonne wird der Schweif sichtbar, wenn sich der Komet der Erde nähert.

Die gezeigte Aufnahme vom Kometen C/2020 F3 gelang Astrophysiker Dr. Rainer Hainich zusammen mit dem Astrophysics-Master Studenten Max Pritzkuleit an der Übungssternwarte der Universität auf dem Dach des Physikgebäudes Haus 28 in Golm. Sie dient unter anderem der Ausbildung von Lehramtsstudierenden mit dem Wahlfach Astronomie, aber auch der Fortbildung von Schülerpraktikanten und natürlich den Studierenden der Physik und Astrophysik.

Kontakt: Dr. Rainer Hainich, Tel.: 0331 977-5916, E-Mail: rhainich@astro.physik.uni-potsdam.de
Dr. Martin Wendt, Tel.: 0331 977-5907, E-Mail: mwendt@astro.physik.uni-potsdam.de