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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Auf die Idee, bei dem Erasmus Programm teilzunehmen, bin ich schon zu Beginn meines Studiums gebracht worden. Der Erasmuskoordinator meines Studienfaches Kulturwissenschaften war mein Dozent in einer meiner Übungen im ersten Semester. In unserer Veranstaltung hat er uns von dem Programm erzählt und Informationen zum generellen Ablauf gegeben. Da meine Interesse geweckt wurde, besprach ich mich noch einmal genauer mit ihm. Eine meiner Hauptmotivationen war es, meine Sprachkenntnisse in Englisch zu verbessern, weshalb ich ein englischsprachiges Land bevorzugt habe. Nach Durchschauen der in Frage kommenden Gasthochschulen habe ich mich schließlich für das UCD in Dublin entschieden. Nachdem dieser Entschluss gefallen war, ist eigentlich alles ziemlich schnell und relativ einfach von statten gegangen: Ich habe die Bewerbungsformulare ausgefüllt, unterschreiben lassen und eingereicht und bald darauf schon die Versicherung meines Koodinators bekommen, dass ich einen Platz an der gewünschte Uni bekommen werde. Ich musste nur auf die Bestätigung aus Dublin warten, um mich dann offiziell an der Uni zu bewerben. Diese Bewerbung war speziell für Erasmusstudenten ausgelegt und sehr unkompliziert und einfach auszuführen.

Der nächste Schritt, kurz vor der Abreise war, mich für Kurse anzumelden und das Learning Agreement before Mobility zu erstellen. Das bedeutete, mit dem mir fremden Online- Vorlesungsverzeichnis zurecht zu kommen, einen Überblick zu behalten, welche Kurse ich besuchen durfte und passende Angebote zu finden, die mit meinen Modulen in Potsdam einigermaßen übereinstimmen. Jedoch stellte dies keine allzu große Herausforderung dar. Das System war zwar anders im Vergleich zu meinem gewohnten, doch ich empfand es als einfacher: Ich brauchte pro Semester sechs Kurse, die alle fünf Leistungspunkte erbrachten. Die Vorgaben waren ziemlich eindeutig, sodass das Auswählen und Anmelden nicht kompliziert war.


Studienfach: Kuturwissenschaften und Anglistik

Aufenthaltsdauer: 09/18-04/19

Gastuniversität: University College Dublin

Gastland: Irland

Studium an der Gastuniversität

Die ersten Tage, an denen ich dann tatsächlich meine ausgewählten Kurse an der Gastuniversität besuchte, waren noch sehr gewöhnungsbedürftig: Der Campus war wesentlich größer als in Potsdam, mit viel mehr Gebäuden und wesentlich mehr Menschen und dazu auch weniger Zeit. Die Kurse waren alle nur 50 Minuten anstatt 90 und die Pausen zwischen direkt aufeinander folgenden Veranstaltungen dementsprechend nur 10 Minuten lang. Bei den Kursen handelte es sich überwiegend um Vorlesungen (zu jedem Kurs mehrmals die Woche), die häufig von einem Tutorium begleitet wurden. Auf Grund der vielen Teilnehmer und der Vorlesungssituation, zusammen mit der wenigen Zeit, fiel es mir relativ schwer, Kontakt mit anderen Kursmitgliedern zu knüpfen, besonders da ich selten Mitstudierende in anderen Kursen wiedersah.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Anschluss zu anderen Studenten fand ich aber im Rahmen der vielen Angebote der Student Societies. Zu jedem erdenklichen Interessengebiet gab es diese Societies, die Treffen und Events veranstalteten, bei denen man neue Leute kennenlernen konnte. Auch gab es eine Erasmus und International Student Society, die sogar Trips in andere Städte, wie Galway an der Westküste oder Belfast in Nord-Irland, anboten. Da die anderen Erasmus und International Students sich in der gleichen Situation wie ich befanden, sich niemand wirklich kannte und alle neu in einem fremden Land waren, kam es schnell zu Gesprächen, half man sich gegenseitig aus und verabredete sich gemeinsam die neue Stadt zu erkunden. Die irischen Studenten schienen häufig schon ihre eigene Freundesgruppe zu haben und (verständlicher Weise) auch in dieser zu bleiben. Das bedeutete nicht, dass sie verschlossen gegenüber den Austauschstudenten waren: Von Studenten, über Mitarbeiter zu den Dozenten hin, alle sind immer sehr hilfreich, freundlich und offen gewesen, und haben dafür gesorgt, dass man sich willkommen gefühlt hat.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Durch ein Tandem-Sprachprogramm, bei dem eine irische Studentin, oder irischer Student, die Deutsch lernen, und ein/e deutsche AustauschstudentIn sich vorgestellt werden, um sich gegenseitig bei den Sprachen in der neuen Kultur zu helfen, haben ich sogar eine sehr gute neue Freundin kennengelernt. Viele „theoretische“ Sprachübungen hatten wir zwar nicht gemacht, aber dafür haben wir uns regelmäßig getroffen und einfach miteinander geredet, was zumindest mir sehr viel bei meinem Englisch geholfen hatte. Generell würde ich sagen, dass man im Blick auf die Sprache sehr viel sicherer und flüssiger wurde, besonders in Alltagssituationen. Auch was das Verstehen von verschiedenen Akzenten und Dialekten, Geben von spontanen Antworten und Führen von kleinen Gesprächen angeht. Kompetenzen, die man wohl nur verbessern kann, wenn man wirklich mit der Sprache für eine längere Zeit leben muss. Das Verstehen von Lehrveranstaltungen und akademischen Texten, sowie das Schreiben von Essays und Klausuren in Englisch, stellte ein kleineres Hindernis dar, als ich erwartet hatte und ich fühlte mich nicht sehr benachteiligt im Vergleich zu den Muttersprachlern.

Wohn- und Lebenssituation

In meiner Unterkunft musste ich auch Englisch sprechen. Ich wohnte außerhalb Dublins, etwa 30 Minuten mit dem Bus von der Uni entfernt in einer Gastfamilie. Das Zimmer habe ich auf dem Internet-Portal „EasyRoomMate“ gefunden, nach einer längeren Suche, etwa einen Monat vor meiner Abreise. Wobei ich wirklich Glück gehabt habe und man sehr vorsichtig mit solchen Seiten sein sollte. Die Vermieter per Skype zu sehen und sicherzustellen, dass man keine großen Geldbeträge vor der eigentlichen Ankunft überweisen soll, sind gute Zeichen dafür, dass das Angebot seriös ist.
Meine Erfahrungen in der Gastfamilie waren sehr positiv! Durch den Kontakt zu den Familienmitgliedern und anderen Untermieterinnen hatte ich die Möglichkeit, Leute außerhalb der Uni kennenzulernen. Die relativ weite Entfernung von dem Campus und Dublin selbst hatte mir nicht viel ausgemacht, da ich so viele Orte entdeckt habe, die ich, wenn ich in Dublin oder auf dem Campus gelebt hätte, wahrscheinlich nie gesehen hätte. Besonders der kurze Fußweg zum Meer und meine häufigen Spaziergänge am Strand, werden mir in guter Erinnerung bleiben.

In Dublin muss man erwarten, mehr Geld auszugeben, als in Potsdam und Berlin. Für die Unterkunft, wenn sie auch nur ein Zimmer in einem Familienhaus ist, das Essen und ganz besonders die öffentlichen Verkehrsmittel. Man bekommt eine Student Leap Card, mit der man nur per antippen in Bus und Bahn überall hinfahren kann und auch etwas Rabatt bekommt, jedoch sind die Kosten für Studenten wesentlich höher, als ich von Deutschland gewohnt war, wo das Semesterticket bei den Studiengebühren miteinbegriffen ist. Dafür ist die Bahnstrecke (die DART) wohl eine der schönsten, auf der ich entlang gefahren bin, direkt an der Küste entlang, mit einem fast ununterbrochenen Blick aufs Meer. Diese Strecke sollte man auf jeden Fall ausnutzen und bis zu den nicht allzu weit entfernten Endstationen Howth und Greystones fahren, wo es wunderschöne und einfache Wanderwege an der Küste entlang gibt. Insgesamt sollte man die freie Zeit dazu nutzen, etwas mehr von Irland zu sehen, wobei es sehr viele Möglichkeiten direkt in und um Dublin gibt.

Studienfach: Kuturwissenschaften und Anglistik

Aufenthaltsdauer: 09/18-04/19

Gastuniversität: University College Dublin

Gastland: Irland


Rückblick

 

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