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Bildungswissenschaften

Entwicklung von Qualität und Interaktion im pädagogischen Alltag (EQUIP)

EQUIP ist ein gemeinsames Praxisforschungsprogramm der Fachhochschule Potsdam und der Universität Potsdam und wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
EQUIP verbindet Ausbildung, Forschung und Praxisentwicklung im Bereich der frühkindlichen Bildung und leistet wissenschaftlich fundierte Beiträge zur Qualitätsentwicklung im pädagogischen Alltag. Es werden Feld- und experimentelle Laborforschung sowie qualitative und quantitative Ansätze kombiniert, um aus verschiedenen Perspektiven die Wirkungsfaktoren gelingender pädagogischer Interaktion wie auch deren Weiterentwicklung und Transfer in die Praxis zu erforschen. Im Fokus der Forschung einzelner Teilprojekte steht z. B. "Sustained Shared Thinking" (König 2009; Siraj-Blatchford et al. 2002) als ein Format pädagogischer Interaktion, das sich als besonders vielversprechend in Bezug auf die pädagogische Prozessqualität erwiesen hat. Ziel ist es, Einflüsse dieses Interaktionsformates auf das Sprachverhalten, die Explorationstätigkeit und auf kognitive Fähigkeiten von Kindern zu untersuchen.
Link zur Webseite: https://www.uni-potsdam.de/de/eki/projekte/equip.html


Evaluation "Gemeinsames Lernen und Schulzentren im Bundesland Brandenburg"

gefördert mit Mitteln des Landes Brandenburg (MBJS)

Mit Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention hat jedes Kind in Deutschland das Recht auf inklusive Bildung. Somit sollen in inklusiven Schulen Kinder und Jugendliche unabhängig von ihren individuellen Merkmalen gemeinsam in einer Klasse lernen. Im Vergleich zu separierenden Systemen führt dies dazu, dass die Spannweite der individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler einer Klasse erhöht ist. Dies erfordert wiederum besondere Kompetenzen der Lehrerinnen und Lehrer bezogen auf die Diagnostik der Lernvoraussetzungen und Lernfortschritte sowie die Gestaltung des Unterrichts.
Die Umsetzung des gemeinsamen Lernens im Land Brandenburg wird in den Schuljahren 2018/19 wissenschaftlich begleitet. Dabei soll untersucht werden, wie der gemeinsame Unterricht in Primar- und Sekundarschulen auf die Kompetenzentwicklung von Schülerinnen und Schülern einwirkt und in welchem Zusammenhang dazu professionsbezogene Merkmale der Lehrerinnen und Lehrer, Unterrichtsmerkmale und kontextuelle Merkmale stehen. Ein zentrales Ziel des Vorhabens besteht darin, die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer in inklusiven Schulen zu beschreiben. In diesem Zusammenhang sollen die folgenden Fragestellungen empirisch beantwortet werden:

  • In welcher Güte erwerben Schülerinnen und Schüler der Primar- und Sekundarstufe im Beobachtungszeitraum fachliche, personale und soziale Kompetenzen? Wie entwickeln sich Schülerinnen und Schüler mit schwächeren und stärkeren Ausgangsleistungen?
  • Welche Merkmale des Unterrichts und des weiteren Kontextes stützen die Entwicklung der Schülereinnen und Schüler?
  • Lernen Schülerinnen und Schüler in Schulzentren länger in ein und demselben Klassenverband und welche Merkmale beeinflussen den Transitionsprozess von der Primar- in die Sekundarstufe?
  • Welche Zusammenhänge bestehen zwischen professionsspezifischen Merkmalen von Lehrerinnen und Lehrern und der Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler?
  • Welche Zusammenhänge zeigen sich zwischen der Nutzung von Fortbildungsangeboten und lehrerbezogenen Merkmalen?

Das Forschungsvorhaben wird durch das Zentrum für Empirische Inklusionsforschung Potsdam, vertreten durch Prof. Dr. Nadine Spörer, Prof. Dr. Michel Knigge und Prof. Dr. Antje Ehlert, realisiert. Erste Zwischenergebnisse werden Ende 2019 veröffentlicht.


PSI-Potsdam - Schwerpunkt Inklusion und Heterogenität

gefördert durch das BMBF

Seit dem Frühjahr 2015 wird das Projekt Professionalisierung - Schulpraktische Studien - Inklusion (PSI-Potsdam) im Rahmen der Qualistätsoffensive Lehrerbildung (QLB) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Unterstützt durch Koordinatorinnen und Koordinatoren entwickleln und evaluieren unterschiedliche Teilprojekte in Kooperation mit dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung an der Universität. Im Februar 2018 hat das BMBF bekannt gegeben, dass PSI-Potsdam auch in der zweiten Phase der QLB bis Ende 2023 gefördert wird (https://www.qualitaetsoffensive-lehrerbildung.de/de/projektauswahl-1696.html).

Bildungswissenschaftler*innen sind insbesodere an der Gestaltung des Schwerpunkts Inklusion und Heterogenität beteiligt. Der gemeinsame Fokus liegt auf der Förderung relevanter Handlungskompetenzen in den Bereichen Diagnostik und Classroom-Management in allen Lehramtsstudiengängen. Diese werden als Teil der Grundlagen für die Gestaltung gemeinsamen Unterrichts angesichts einer heterogenen Schülderschaft verstanden. Einen Ausgangspunkt stellte die Expertise der inklusionspädagogischen Lehrstühle dar. In engem Austausch wurden spezifische Lerngelegenheiten mit Hilfe der Methode des videobasierten Micro-Teachings für das Praxissemester im Master des Lehramtsstudiums entwickelt und erprobt. Diese dienen auch dazu, inklusionspädagogische Expertise über den Studiengang Lehramt für die Primarstufe mit dem Schwerpunkt Inklusionspädagogik hinaus im Lehramtsstudium in wachsendem Ausmaß zugänglich zu machen. Einen zweiten Ausgangspunkt stellte die Verknüpfung der Expertise des Lehrstuhls Deutsch als Fremdsprache mit bildungswissenschaftlichen Praktika (PppH) und der Herausforderung des Umgangs mit sprachlicher Heterogenität im Fachunterricht dar. Theoretische und methodische Elemente wurden sowohl in bestehende Lehrkonzepte integriert als auch in einer Workshopreihe entwickelt, iterativ ausgearbeitet und zur nachhaltigen Verankerung in Handreichungen aufbereitet.

Die zweite Förderphase wird ab 2019 aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Förderphase die Verknüpfung von diagnostischem und didaktischem Handeln über den gesamten Studienverlauf in den Blick nehmen. Unter Berücksichtigung von Personen- und Aufgabenmerkmalen soll ein entwicklungsförderndes und prozessorientiertes Verständnis von Diagnostik im Lehramtsstudium der Universität Potsdam nachhaltig verankert werden.

Aktuelle Informationen zum gesamten Projekt finden sich unter dem folgenden Link: https://www.uni-potsdam.de/de/qlb/aktuelles/uebersicht.html.