Abgeschlossene Projekte

Kulturelle Bildungsforschung im Tanz (KubiTanz)

Kulturelle Bildungsforschung im Tanz (KubiTanz) – Entwicklung eines domainspezifischen Analysemodells sowie domainspezifischer Erhebungsmethoden

Forschungsziel

Das Verbundprojekt zielt auf die Entwicklung methodischer Verfahren, die eine Erfassung tanzspezifischer Dimensionen kultureller Bildung in formalen und non-formalen Tanzsettings ermöglichen.

Methode

Das Vorhaben zeichnet sich durch einen interdisziplinären (tanzwissenschaftlich, tanzpädagogisch, körper- und bildungssoziologisch, sportdidaktisch) und multimethodischen Zugang aus (qualitative und quantitative Erhebungsverfahren). Das Verbundprojekt ist zweistufig aufgebaut. In der ersten Phase werden mittels eines ethnographisches Forschungsdesign mit praxeologischem Zugang bildungsrelevante Vermittlungsdimensionen aus der Sicht von Tanzpädagog*innen und Ausbildungsinstitutionen erfasst, um Kriterien für eine differenzierte Beschreibung tanzspezifischer Vermittlungskonzepte zu entwickeln. Auf dieser Grundlage werden in der zweiten Phase domainspezifische Erhebungsinstrumente zur Erfassung kultureller Bildungsdimensionen im Tanz entwickelt.

Zentrale Ergebnisse

Das zentrale Ergebnis der ersten standortübergreifenden Phase ist ein „Tanzspezifisches Analysemodell“, das bildungsrelevante Vermittlungspotentiale und unterschiedliche Tanzvermittlungskonstellationen zu erfassen und analysieren sucht. Auf Grundlage dieses Modells konnten vier domainspezifische Erhebungsinstrumente entwickelt werden: ein Selbstreflexionstool für Tanzvermittelnde (Philipps-Universität Marburg), eine Forschungs- und Beobachtungsheuristik für weiterführende Tanz(vermittlungs-)forschung (Hochschule für Musik und Tanz Köln), ein domainspezifischer Selbstkonzeptfragebogen (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) sowie ein domainspezifischer Kreativitätstest (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) für Kinder im Alter von 8-12 Jahren.

Laufzeit: 12/2016–11/2019

Kooperationspartner*innen:

Prof. Dr. Nils Neuber (Projektleiter, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Prof. Dr. Claudia Steinberg (Projektleiterin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Prof. Dr. Yvonne Hardt (Projektleiterin, Hochschule für Musik und Tanz Köln)

Prof. Dr. Martin Stern (Projektleiter, Philipps-Universität Marburg)

Dr. Esther Pürgstaller (Projektmitarbeiterin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster))

Helena Rudi (Projektmitarbeiterin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Miriam Leysner (Projektmitarbeiterin, Hochschule für Musik und Tanz Köln)

Lea Spahn (Projektmitarbeiterin, Philipps-Universität Marburg)

Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Tanz- und Bewegungstheater (TuB)

Tanz- und Bewegungstheater (TuB) - ein künstlerisch pädagogisches Projekt zur kulturellen Bildung in der Ganztagsschule

Forschungsziel

Das Projekt zielt auf die empirische Überprüfung von Wirkungen kultureller Bildung am Beispiel von Tanz und Bewegungstheater ab. Als Indikatoren für die Wirkung werden Effekte in den Bereichen Kreativität, Selbstkonzept und emotionale Kompetenz bei Kindern in Ganztagsgrundschulen erfasst. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund an sogenannten Brennpunktschulen.

Methode

Das Projekt schließt die Konzeptentwicklung eines künstlerisch-pädagogischen Leitfadens zur kulturellen Bildung im Medium „Tanz und Bewegungstheater“ mit ein. Kern des Projektes ist ein Tanz- und Bewegungstheaterangebot, das von ausgebildeten Tanz- und Theaterpädagog*innen an zehn Mainzer Grundschulen im Ganztag geleitet wird. Die dreimonatigen Angebote (12 Wochen), mit einem wöchentlichen Termin (1 x 90 Min.), finden im Zeitraum des 2.Schulhalbjahres (Februar – Juni 2016) statt. In einer quasi-experimentellen Längsschnittuntersuchung im Kontrollgruppendesign werden bei rund 227 Kindern im Grundschulalter (3. und 4.Klasse) Facetten des Selbstkonzeptes, der emotionalen Kompetenz und der motorischen Kreativität vor, unmittelbar nach sowie drei Monate nach Abschluss des Projektes erfasst. Die Wirkungen kultureller Bildung werden mittels Fragebögen, Interviews und Bewegungs- und Kreativitätstests erfasst. Bei der Auswahl der Grundschulen wird explizit auf Schulen mit bildungsfernem und bildungsnahem Einzugsgebiet unterschieden, weil davon ausgegangen wird, dass insbesondere Kinder von bildungsfernen Schichten vom kulturellen Angebot profitieren.

Zusätzlich zu den Versuchsgruppen, die am künstlerisch-pädagogischen Angebot teilnehmen, werden Kontrollgruppen einbezogen, die während des gleichen Zeitraums kein spezielles Angebot bzw. ein Alternativ-Angebot (z.B. Kleine Spiele) erhalten. Dabei wird auf das an den Schulen bestehende AG-Angebot zurückgegriffen. Die Teilnahme an der Untersuchung erfolgt auf freiwilliger Basis.

Zentrale Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass sich keine einheitliche Wirkung eines künstlerisch-pädagogischen Angebots aufzeigen lässt. Allerdings können zum einen positive Wirkungen des Tanz- und Bewegungstheaterangebots in einzelnen Facetten der Kreativität, emotionalen Kompetenz sowie des Selbstkonzepts konstatiert werden. So hat sich beispielsweise insbesondere die Produktivität und Originalität von Kindern im Laufe des Projektes verbessert. Zum anderen liefern die Ergebnisse erste Hinweise darauf, dass spezifische Subgruppen vom Tanz- und Bewegungstheater-Angebot besonders profitieren, wie zum Beispiel Jungen mit Migrationshintergrund, die nicht an einer Brennpunktschule sind.

Laufzeit: 08/2015–08/2017

Kooperationspartner*innen:

Prof. Dr. Nils Neuber (Projektleiter, Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Prof. Dr. Claudia Steinberg (Projektleiterin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Prof. Dr. Yvonne Hardt (Projektleiterin, Hochschule für Musik und Tanz Köln)

Prof. Dr. Martin Stern (Projektleiter, Philipps-Universität Marburg)

Esther Pürgstaller (Projektmitarbeiterin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster))

Svenja Konowalczyk (Projektmitarbeiterin, Philipps-Universität Marburg)

Mittelgeber: Stiftung Mercator