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Carolin Fohgrub

Labormanagement bei der Tulip Cocoa GmbH & Co. KG

Mentee von Mai 2012 bis Februar 2013

Mentor: Dr. Alexander Knoll, Managing Director bei der BioGenes GmbH

Studium und Abschluss: Master Biochemie und Molekularbiologie

wichtigste berufliche Stationen: Masterstudium Biochemie und Biomolekularbiologie. Elternzeitvertretung 8sens Biognostics. Laborleiterin Tulip Cocoa GmbH & Co. KG.

Wofür schlägt dein Herz, was ist dein ganz persönliches Lebensmotto? Mein Herz schlägt für meine Familie, besonders für meinen Mann und unseren fast 2 Jahre alten Sohn. Ich stelle mich aber auch gerne neuen Herausforderungen. Aus diesem Grund mag ich meine jetzige Position gerne. Wenn ich morgens auf die Arbeit gehe, kann ich nie sagen was passieren wird. Es gibt selten Tage die wirklich ohne Überraschungen sind.

Ich versuche das Leben entspannt anzugehen. Ein Kollege sagte mir mal: „80% der Probleme lösen sich von selbst, wenn man einfach abwartet.“ Das würde ich nicht so unterschreiben. Aber es stimmt, dass man eine gewisse Gelassenheit braucht. Dadurch lassen sich viele Situationen leichter meistern. Gerade in meiner jetzigen Position als Laborleiterin, muss man den Überblick behalten. Entscheidungen müssen häufig schnell getroffen werden. Gelassenheit hilft mir dabei in stressigen Situationen den Überblick zu behalten. 

 

Wenn du dich an deine Studienzeit zurück erinnerst, welche Ideen und Ängste waren damit verbunden?

Ich hatte große Angst für sehr lange Zeit nichts zu finden. Ich wohne mit meinem Mann in Oranienburg, bin also örtlich gebunden. Des Weiteren hatte ich mich entschieden, keine Doktorarbeit anzufangen. Für jemanden aus dem Bereich Biowissenschaften ungewöhnlich, weil einem im Studium meistens  gesagt wird, dass man ohne Doktortitel kaum Chancen hat. Gott sei Dank kann ich das nicht bestätigen. Gerade die kleinen Firmen schrecken bei Doktortiteln meistens zurück. Heute habe ich eher das Gefühl, dass ein Doktortitel in manchen Situationen sogar hinderlich sein kann.

Wie hast du deinen Berufseinstieg erlebt?

Erst zähflüssig, nichts wollte klappen und die Monate vergingen. Es gab fast nur Absagen, ab und zu mal ein Vorstellungsgespräch. Erfolg wollte sich jedoch nicht einstellen. In dieser Zeit habe ich mich schon gefragt, wo ist der Fachkräftemangel, von dem immer berichtet wird. Aber als ich dann eine Zusage bekam, ging alles sehr schnell. Ich habe dann innerhalb von zwei Wochen meinen ersten Job angefangen.

Womit konntest du in der Phase deines Berufseinstiegs am meisten punkten?

Initiativbewerbungen und Hartnäckigkeit. Die erste Stelle habe ich bekommen, weil ich mich initiativ beworben habe. Das ist ein Weg, den viele scheuen und aufschieben. Dafür gibt es aber keinen Grund. Ich habe die Erfahrung gemacht, das gerade kleine Firmen weniger Zeit in die Werbung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investieren.  Das Angebot für meine jetzige Stelle bekam ich, weil ich mich regelmäßig bei der Firma gemeldet habe.

Welche deiner Kompetenzen sind in deinem aktuellen Arbeitsfeld am wichtigsten? Und was hast du getan, um diese zu bekommen/zu stärken?

Die Fähigkeit Entscheidungen treffen zu können. Entscheidungen können bei uns nicht lange aufgeschoben werden. Es müssen schnell Lösungen gefunden werden für auftretende Probleme. Genauso muss man aber auch klar kommunizieren. Wenn etwas nicht geht, weil  Produktionsschwierigkeiten aufgetreten sind oder Ware gesperrt werden muss, ist es notwendig, das klar und deutlich zu kommunizieren. Umso mehr, da in meinem Fall über Ländergrenzen kommuniziert wird.

Work & Life – sind beide bei dir in Balance? Wann ja, hast du einen Geheimtipp?

Zum größten Teil ja, ich versuche es jedenfalls. Es gibt immer Phasen, in denen ich viel gearbeitet habe, aber ich habe hinterher immer einen Freizeitausgleich gefordert. Ein Geheimrezept gibt es nicht. Man muss auf sich achten, auch wenn einem der Job Spaß macht. Körper und Geist brauchen Pausen. Wenn man sich Sprüche anhören muss, weil man pünktlich Feierabend macht, sollte man versuchen diese mit Humor zu nehmen. Schämen aber muss man sich dafür auf keinen Fall.

Hast du „sonst noch Wünsche?“

Manchmal wünsch ich mir, dass die Zeit nicht so schnell vergeht. Privat habe ich ansonsten keine Wünsche. Toll fände ich, wenn jemand endlich mal das Beamen erfindet, damit ich nicht mehr Auto fahren muss :o).

(März 2018)