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03/15 - Mareike Engel

Berät Führungskräfte: Alumna Mareike Engel
Foto: privat

Die Psychologin Mareike Engel arbeitet heute als angestellte Personalberaterin und promoviert in Berlin. Für ihr Studium kam die gebürtige Wiesbadenerin 2004 zum ersten Mal an die Universität Potsdam, nachdem sie nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung zur Wirtschaftsassistentin und Englischkorrespondentin in Heidelberg absolvierte und auch einige Zeit in diesem Bereich arbeitete. Im Gespräch erfahren wir mehr über ihren Werdegang.


Können Sie sich daran erinnern, als Sie das erste Mal nach Potsdam kamen?
Das war, nachdem mir 2004 von der ZVS (ehemalige Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen, heute Stiftung für Hochschulzulassung, Anm.) der Studienplatz in Potsdam zugewiesen worden ist. Da machte ich mich ein paar Wochen vor Studienbeginn mit meinem eigenen Auto auf den Weg, eine Wohnung in Potsdam zu suchen. Als ich damals über die Humboldtbrücke fuhr, schaute ich über´s Wasser und in Richtung Schloss Babelsberg und da wußte ich irgendwie sofort, dass ich mich in Potsdam zu Hause fühlen würde. Und das war dann auch so!

Wie haben Sie Ihre Zeit an der Universität Potsdam wahrgenommen?
Im Jahr 2004 begann ich, den modularisierten Diplomstudiengang Psychologie zu studieren. Für mich begann damit eine aufregende, sehr schöne und prägende Zeit, die ich sehr genossen habe. Auch wenn ich Potsdam als Studienort erst gar nicht vor Augen hatte, so bin heute wirklich sehr dankbar, dass ich den Studienplatz in Potsdam bekommen habe. Mir hat sich damit nicht nur das Fachwissen Psychologie, sondern auch eine völlig neue Welt erschlossen, nämlich die, in Brandenburg und damit in den Neuen Bundesländern zu leben. Das war eine spannende Möglichkeit, in den für mich anderen Teil deutscher Geschichte einzutauchen. Und natürlich war dies auch Thema in unserem Studium. Wir haben uns oft zu persönlichen Wahrnehmungen in der Kindheit oder über Schlüsselerlebnisse in Ost und West ausgetauscht.

Gab es für Sie einen Lieblingscampus?
Die meiste Zeit verbrachten wir Psychologen auf dem Campus Golm und haben diesen auch ins Herz geschlossen. Für mich persönlich roch es dort anfangs fast ein bißchen nach „Abenteuer“, es war gerade das Unperfekte und das vielleicht nicht so Glänzende oder Glatte, was mich unheimlich faszinierte und gereizt hat. Direkt auf dem Campus gab es damals große Wiesen. Ich muß sagen, Golm war zu meiner Studienzeit ein sehr familiärer Campus. Bei einzelnen Vorlesungen hatte ich auch schon mal meinen Hund dabei, andere ihre neugeborenen Babies. Es war eben keine sterile Lehr- und Lernatmosphäre, das hat mir sehr gefallen.

Haben Sie denn während Ihrer Studienzeit in Potsdam gelebt und so auch das Potsdamer Studierendenleben voll und ganz genießen können?
Gelebt habe ich anfangs in Rehbrücke, einem kleinem Ort im Süden Potsdams, von dem ich anfangs dachte, er läge irgendwie näher an Golm, als es tatsächlich der Fall war, aber ich hatte ja ein Auto und war mobil. Was das Studentenleben angeht, so hatte ich das Glück, Teil eines Jahrgangs zu sein, der sich sehr gut verstanden hat und auch neben den Studium eine schöne Zeit miteinander verbrachte.Wir haben auch Lerngruppen gebildet. Im Sommer haben wir oft in Potsdam am Heiligen See gelegen, waren schwimmen und haben zusammen gelernt. Das war großartig! Für Parties und zum Tanzen waren wir allerdings eher in Berlin. In meiner Studien-Endphase bin ich dann wegen meines Freundes nach Berlin gezogen.

Haben Sie sich direkt nach dem Abschluss Ihres Studiums ins Arbeitsleben gestürzt?

Ja, das war für mich kein so großer Schritt, besonders da ich ja auch neben meinem Studium gearbeitet habe, um mir ein wenig Geld dazuzuverdienen. Aber nach meinem Diplom im Sommer 2010 erfüllte ich mir erst einmal den großen Traum, im Ausland für ein Hilfsprojekt zu arbeiten. Und so unterstützte ich vor diesem Hintergrund einige Monate die therapeutische Arbeit in einem indischen Kinderheim für Mädchen und habe da in kurzer Zeit sehr viele und sehr wichtige Erfahrungen gesammelt.

Vielfältige Tätigkeitsbereiche: Mareike Engel unterstützte als Psychologin 2010 ein internationales Hilfsprojekt in Indien.
Foto: privat

Sie arbeiten heute als Personalberaterin bei der Mercedes-Benz-Bank in Berlin. Wie dürfen wir uns das was Sie gerade beruflich machen, vorstellen?
Personalberaterin  bei der Mercedes-Benz-Bank bin ich seit zwei Monaten. Bis dahin war ich mehr als zweieinhalb Jahre im selben Unternehmen als Personalentwicklerin tätig. Ich berate dort Führungskräfte und auch Teams. Wir entwickeln Personen in ihrem beruflichen Umfeld weiter und haben dabei auch Recruitment-Aspekte und arbeitsrechtliche Komponenten im Blick. Zudem leite ich einige strategische Projekte. Daneben promoviere ich an der Humboldt-Universität zu Berlin am Institut für Psychologie im Bereich Psychologische Diagnostik bei Prof. Dr. Matthias Ziegler.

Was nehmen Sie denn auf jeden Fall aus Ihrer Studienzeit an der Universität Potsdam mit?
Mein Studium war auf allen Ebenen eine große Bereicherung. Nach dem Vordiplom nutzte ich zum Beispiel auch den Career Service der Uni. So hatte ich die Gelegenheit, in Kontakt zu einer Mentorin zu treten, mit der ich einen sehr guten Austausch pflegte. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieser wie auch andere Kontakte, die mit der Zeit Teil eines Netzwerkes wurden, sehr wichtig sind, nicht zuletzt für die eigene berufliche Weiterentwicklung. Auch hilft der Austausch mit Anderen, z.B. in einem solchen Netzwerk, nach und nach herauszufinden, welche Interessen man beruflich weiterverfolgen kann und will und vor allem: wie man seine Fähigkeiten einsetzen kann, um dorthin zu gelangen. Darum hat es mir auch große Freude gemacht, von Anfang an das Angebot des Career Service der Uni Potsdam „Tausch für einen Tag“ zu unterstützen, wo Studenten meinen Arbeitsplatz jeweils für einen Tag besuchen und einen Einblick in mein Tätigkeitsfeld und das Unternehmen erhalten konnten. Zudem bin ich selbst nun mit Freude Mentorin für Studierende.

Haben Sie herzlichen Dank für das Gespräch!