Zum Hauptinhalt springen
Schüler vor einem Tisch
Foto: U. Gärtner

Schüerkongress BrAnD am 27. Juli 2011

Nach dem erfolgreichen Ergebnis der Vorjahre wurde wiederum ein ganztägiger Schülerkongress veranstaltet, der dieses Mal am 27. Juli 2011 an der Universität Potsdam stattfand (s. Programm) und an dem ca. 100 Schüler der beteiligten Projekte sowie einige Gäste teilnahmen. Wieder waren die Schülerinnen und Schüler mit großem Engagement dabei und beteiligten sich an der Diskussion. Die Arten der Präsentationen waren auch ähnlich wie im Vorjahr, allerdings überwogen die Filme. Stets schloss sich an die Präsentation eine Fragerunde im Plenum an, und zwar sowohl zu Sachlichem wie auch zur Erfahrung mit dem Projekt selbst. Zwei Schulen (Leonardo da Vinci Campus, Nauen; Evangelische Schule Neuruppin) mussten wegen Krankheitsfällen kurzfristig absagen; die Evangelische Schule belegte ihr Projekt allerdings in ihrem Bericht. Die Gruppe vom Campus Nauen verzichtete darauf, was bedauerlich war; sie rief aber keine Mittel ab.
Folgende Präsentationen waren zu sehen:

1. Die 9. Klasse des Humboldt-Gymnasiums, Potsdam, hatte sich das schöne Thema gewählt „Knifflige Rechtsfälle -gestern und heute“. Die Schüler wollten besonders zum Thema Haftung arbeiten, der Fall des Barbiers hatte es ihnen angetan. Nach einer Einarbeitungsphase sollten Laien und Fachleute interviewt werden. Als sich dies als etwas unergiebig herausstellte, ließ sich die Gruppe nicht den Schwung nicht nehmen lassen und erstellte eine eigene Dokumentation erstellt. Das war fundiert und als Power Point auch noch gut präsentiert.

2. Die 10. Klasse vom Leonardo da Vinci Campus, Nauen, hatte ein ambitioniertes Projekt: Ausgehend von der Rede Ciceros „Pro Archia poeta“ sollte ein Einblick in die römische Gerichtsbarkeit erarbeitet werden und die Tradierung im Mittelalter und der Neuzeit untersucht werden. Besonders die Kinderrechte sollten dann im Zentrum stehen. Angekündigt war eine Art „Sendung mit der Maus“. Leider mussten die Teilnehmer am Schülerkongress kurzfristig absagen. Das haben wir bei einem so spannenden Projekt sehr bedauert.

3. Die 10. Klasse des Leibniz-Gymnasiums, Potsdam, hatte unter dem Thema „Römisches Recht“ etwas Besonderes zu bieten, nämlich eine Art Ratgeber zum Thema Ehe. In einem Film wurden wir über Dinge wie die Rolle der Götter, das Sklavenrecht, den Ehevertrag und auch den Brautraub informiert. Lobenswert war, dass der Vergleich zu heute zu sehen war: zum Thema Scheidung. Auch hier zeigte sich eine originelle Idee und wurde schön präsentiert.

4. Teilgenommen hatte ferner der Grundkurs 11/12 der Evangelischen Schule Neuruppin. Auch diese Gruppe musste kurzfristig am Schülerkongress absagen. Der Beitrag ist jedoch als Bericht nachzulesen. Angestrebt war eine zusammenhängende Website. Fragen sollten gestellt werden zu Themen wie: Rezeption des römischen Rechts im Internet; Vergleiche heutiger deutscher und römischer Gerichtsverhandlungen; Strafrecht in der Antike und heute am Beispiel der Todesstrafe; welche römischen Gesetze gelten heute noch u.a. Schade war, dass wir das nicht sehen konnten.

Schüler vor einem Tisch
Foto: U. Gärtner
Zeichnung der Iustitia
Foto: U. Gärtner

5. Der LK der Archenhold Oberschule, Berlin, hatte sich zu Thema „Römisches Recht“ eine Zeitschrift vorgenommen. Hier wurden antike Rechtfälle mit modernen verglichen und mit den entsprechenden Belegen versehen. Vorgestellt wurden Mitgiftjäger, Mordfälle, Verleumdung Andersgläubiger durch Brandstiftung (Neros Rom/Reichstagsbrand), Verbrechen gegen die Menschlichkeit u.a. Wie es sich für eine Zeitschrift gehört, waren auch Reklame und Rätselzeiten untergebracht.

Auch dies war originell, der Vergleich mit heute zeigte sich deutlich und war wissenschaftlich in Grundzügen belegt.

6. Der Lateinkurs 12 des Humboldt-Gymnasiums, Potsdam, war dem Thema „Familienrecht in Petrons Cena Trimalichionis“ nachgegangen. Das Thema hatte man in einem Film umgesetzt. Gefallen hatte uns, dass dem allen eine gründliche wissenschaftliche Vorbereitung voraus gegangen war und dass man sich einen lateinischen Text zu Grundlage genommen hatte und diesen dann originell in einem Fernsehprogramm umgesetzt hatte. Für so viel Engagement gab es einen Preis.

7. Das Thema des  Louise-Henriette-Gymnasium, Oranienburg, klang eigentlich besonders trocken: „Geld, Darlehen und antikes Wirtschaftsrecht“. Der Kurs hatte sich tief in die schwierige Materie eingearbeitet, wo schon die Literaturbeschaffung gar nicht einfach war. Das erarbeitete Wissen wurde dann in einem Brettspiel umgesetzt. Beim Schülerkongress wurde damit sogar gespielt, was auch für die Zuschauer unterhaltsam war, aber freilich besonders lehrreich. Hier waren alle geforderten Kriterien völlig eingelöst.

Die Evaluation der letzten Durchgänge hatte sich bewährt, deshalb wurde das gleiche Vorgehen gewählt: Wieder waren als Anreiz Preise ausgesetzt worden. Dafür wurden unter den Schüler/innen, den Studierenden sowie den Projektleiter/innen Fragebögen verteilt. Kriterien sollte hierbei sein: die Originalität des Themas, die Reflexion über den Vergleich Antike/Heute, die Einbindung selbständiger wissenschaftlicher Recherche sowie die Präsentation selbst. Da Schülergruppen verschiedener Altersgruppen beteiligt waren, wurde hierbei unterschieden. Anders als im letzten Jahr sollten aber nicht alle Gruppen belohnt werden, sondern nur die, die eine deutlich überdurchschnittliche Leistung gezeigt hatten (s. Bewertungsbogen).

 

Folgende Preise wurden nach Auswertung der Fragebögen festgelegt:

1. Preise:
Louise-Henriette-Gymnasium, Oranienburg
Humboldt-Gymnasium, Potsdam (Kurs 12)

Zeichnung der Iustitia
Foto: U. Gärtner