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SET - Sportengagement und Entwicklung von Talenten - Aufwachsen mit Sport

Leitung

Prof. Dr. Erin GerlachProf. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider

Finanzierung durch

Sparkassenstiftung der Stadt Paderborn (2000-2003)

Fakultät der Naturwissenschaften der Universität Paderborn (2006-2007)

Innenministerium Nordrhein-Westfalen (2008-2010)

Zeitraum

Beginn: 2000

Ende: 2012

Projektbeschreibung

„Wo werden aus Talenten Meister?“, „Wo wird Gesundheit mittrainiert?“, „Das soziale Netz wird nicht nur von der Politik geknüpft“, „Elf Freunde sollt ihr sein“ „Wer ist Freund und Vorbild unserer Kinder?“, „Wer holt die Kinder von der Straße?“, „Sportler gegen Rechts“, „Keine Macht den Drogen“, „Wo kann man was für’s Leben lernen?“. Die Liste der populären Kampagnen vor allem auf Seiten des organisierten Sports ließe sich leicht verlängern, wie dies an der neuesten Kampagne des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) „Sport tut Deutschland gut“ wiederum mit reichhaltigen Wirkungsversprechungen für die Gesundheit und die soziale Integration belegen lässt. In diesen Kampagnen wird angenommen, dass der Sport im Allgemeinen und dabei vor allem die Sportvereine einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung von Heranwachsenden erfüllen würden.

Zum Sportengagement von Heranwachsenden liegen nun inzwischen eine Reihe differenzierter Studien vor. Wenngleich sich zu Beginn des neuen Jahrtausends ein Trend zu Längsschnittstudien gezeigt hat, weiß man immer noch relativ wenig darüber, wie sich Sportkarrieren in dieser Phase tatsächlich entwickeln und welche Bedeutung sie für Heranwachsende haben.

Die Paderborner „SET-Studie“ hat mit etwa 1200 Kindern in der Kindheit begonnen (Brettschneider & Gerlach, 2004), Heranwachsende in die Jugend begleitet (Gerlach, 2008; Bünemann, 2009) und fand letztendlich nach 10 Jahre in der Adoleszenz ihren Abschluss (Gerlach & Brettschneider, 2013). Bereits durch die längsschnittliche Untersuchungsanlage, durch die in der Studie berücksichtigten zwei ökologischen Wechsel in der Bildungskarriere und durch zusätzliche Kombination mit motorischen Testleistungen geht sie neue Wege in der Kinder- und Jugendforschung. Im Beitrag werden vor dem Hintergrund sozialisationstheoretischer Modellvorstellungen in der Perspektive „Sozialisierung zum Sport“ Befunde zur Vereinssportkarriere (z. B. soziale Herkunft, soziale Integration) und in der Perspektive „Sozialisierung durch Sport“ Ergebnisse zu den Effekten sportlichen Engagements auf die Entwicklung von Heranwachsenden präsentiert.

Die Befunde zeigen eine starke soziale Determinierung und Präformierung des sportlichen Engagements im Verein. Darüber hinaus zeigt sich ein starkes Fluktuationsverhalten. Effekte des sportlichen Engagements auf die Persönlichkeit sind kaum zu finden. Die Befunde lassen im Einklang zu anderen Studien zu einer gewissen Zurückhaltung bezüglich der sozialisierenden Wirkung des Vereinssports anraten.

Zentrale Publikationen

Gerlach, E. & Brettschneider, W.-D. (2018). Sportvereine und Persönlichkeitsentwicklung. In D. Jaitner & S. Körner (Hrsg.), Soziale Funktionen von Sportvereinen: revisited (S. 195-215). Berlin: Lehmanns.

Gerlach, E. & Brettschneider, W.-D. (2013). Aufwachsen mit Sport. Aachen: Meyer & Meyer.

Bünemann, A. (2008). Energiebilanzrelevante Lebensstile von Heranwachsenden. München: Grin.

Gerlach, E. (2008). Sportengagement und Persönlichkeitsentwicklung. Aachen: Meyer & Meyer.

Brettschneider, W.-D. & Gerlach, E. (2004). Sportengagement und Entwicklung im Kindesalter. Aachen: Meyer & Meyer.

Pressestimmen

"Gefährliche Entwicklung" (WDR Mediathek. 24.03.2014)

"Ergebnisse einer Längsschnittstudie im Sport. Ein differenzierter Blick auf individuelle Sportkarrieren von Jugendlichen" Sport & Spiel, Nr. 3/14

"Sportvereine sollten sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren" - Interview mit Dr. Erin Gerlach und Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider. Sportivity. Die Zukunft des Sports. (2014) S. 104-107.

"Wunderpille Sportverein. Langzeitstudie zum Sport räumt mit Mythen auf" (Portal Wissen. Das Forschungsmagazin der Universität Potsdam. (2014) 49-53)

Wenn Jugendliche im Trikot trinken: Kritik an Bier als Pokalprämie im Kreis Bad Kreuznach. (Allgemeine Zeitung, Rhein Main Presse: 07.02.2014)

Sportverein als soziale Stütze. Wissenschaftler Brettschneider und Gerlach stellen erstmals umstrittene Studie vor (Neue Westfälische: 25.01.2014)

Sie sind Experten für Sport. Die Vereine sollen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, raten zwei Professoren in Paderborn (Westfalen-Blatt: 25.01.2014)

Jugendliche im Sportvereine.Die Mitgliedschaft im Sportverein wirkt sich nicht zwangsläufig positiv auf die Gesundheit aus (Die Welt Online: 05.11.2013)

Studie: "Im Verein wird mehr getrunken"(FuPa.net. 24.10.2013)

Vereine verleiten Jugendliche zum Trinken. Wissenschaftler stellen fest, dass Jugendliche schnell an Alkohol geraten. Der Landessportbund widerspricht (RP-Online: 23.10.2013)

Aufwachsen mit Sport. Vereine können weniger bewirken als gedacht (ntv/wissen: 19.10.2013)

Es lebe der Sport. Eine Längsschnittstudie untersuchte über einen Zeitraum von Zehn Jahren, wie Vereinssport sich auf das Leben der Jungen und Mädchen auswirkt. Fazit: Längst nicht alle Faktoren haben positive Folgen (Zahnärztliche Mitteilungen: 18.10.2013)

"Vereinssport macht selbstbewusster". (Neue Westfälische: 18.10.2013)

Jugendarbeit und Sport: Vereint im Rausch - Bericht bei Spiegel Online (bcgh - Bertelsen - Clanen - Glaeseke - Huppertz: Die Bremer Initiative für ein Alkohol-Werbeverbot im sportlichen Umfeld: 14.10.2013)

Überschätzter Vereinssport. Kinder und Jugendliche profitieren weniger vom Sport als gedacht ("IQ Wissenschaft & Forschung" Bayern 2: 14.10.2013) ab 10:40

A-Team - Bier und Wein, muss das sein? (WDR Multimedia Show, 2014).

"Sportvereine leisten viel Positives". Hornberger weist auf Paderborner Situation hin (Neue Westfälische - nw-news.de - Stellungnahme des Vorsitzenden des Paderborner Stadtsportverbands: 11.10.2013)

Jugendliche lernen im Sportverein trinken. Langzeitstudie über den Einfluss von Vereinszugehörigkeit auf Gesundheits- und Sozialverhalten (Lippische Landesleitung: 10.10.2013)

Studie zum Vereinssport. Kicken und kippen? (WDR 2: 10.10.2013)

Jugendarbeit in Sportvereinen. Gelbe Karte (Westfälisches Volksblatt: 10.10.2013)

Mehr Alkohol, weniger Raucher. Uni-Professor aus Paderborn: Sportvereine beeinflussen Jugendliche nicht nur positiv (Westfälisches Volksblatt: 10.10.2013)

Sportvereine genügen nicht - Orthopäden fordern eine Stunde Schulsport täglich (Ärzteblatt: 09.10.2013)

Aufwachsen mit Sport. Eine neue Kinder- und Jugend- Längsschnittstudie über zehn Jahre (IDW online: 08.10.2013) (Text: Brettschneider & Gerlach)

Jugendarbeit und Sport: Vereint im Rausch (Spiegel online - Ressort "Gesundheit": 02.10.2013)